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Holland-Niederlande




Die Schweiz

Seen, Gletscher und vier Sprachen

Der Bundesstaat, der sich amtlich „Schweizerische Eidgenossenschaft“ nennt, hat mehr alsfünfeinhalb Millionen Einwohner, von denen drei Viertel Deutsch sprechen – wenn sie den Deutschen einen Gefallen tun wollen.

Wenn nicht, dann sprechen sie „Schwyzerdütsch“. Wer das auf Anhieb versteht, ist ein Sprachgenie. Es gibt zahlreiche Gesichtspunkte, unter denen man die Schweiz vorbehaltlos bewundern könnte. Ob Uhren oder Präzisionsmaschinen, Henri Dunant oder Rotes Kreuz, Davos oder Freiheitlichkeit, Züricher See oder Lac Leman, Diplomatentreff oder Nummernkonten, Bahnhofstraße Zürich (einer der teuersten Einkaufsplätze der Welt) oder Untersee-Garage Genf, imponierende Tunnelbauten oder gepflegte Parkanlagen, Rousseau oder Schweizer Käse – man könnte die Charakteristika beliebig fortsetzen.

In ihrer Gesamtheit bilden sie den Schlüssel zum Ruf der Schweiz als begehrtes Reiseziel. Gelassen ertragen die Schweizer den Ansturm der Welt auf ihre, man möchte sagen, massierte Schönheit – nicht nur, weil es ein einträgliches Geschäft ist. Vor allem auch, weil sie sehr gastfreundlich sind und Freude daran haben, wenn man die Schönheiten zu würdigen weiß, die sie bieten. Allerdings setzen sie voraus, dass man sich ihnen anpaßt. Sie mögen keinerlei Unruhe, auch nicht von seiten ih­rer Gäste. Sie schätzen die Besinnlichkeit, so dass sich umstellen sollte, wer etwa auf der Rückreise aus dem lauten und temperamentvollen Italien noch einen Bummel durch die Schweiz machen will, durch deren Ortschaften wir mit 60 km/h fahren, während wir auf Landstraßen 100 km/h, auf Autobahnen 130 km/h schnell sein dürfen.

Für gutes Benehmen, gerade von seiten der Deutschen, sind die Schweizer empfänglich, wobei das betont Korrekte getrost überwiegen darf. Südlicher „Herzlichkeit“ begegnet man weniger häufig als jener beständigen Gradlinigkeit, die dieses Volk überall auszeichnet. Imponieren lassen sie sich kaum. Sie haben auf den verschiedensten Gebieten zuviel geleistet, als dass sie schnell hingerissen wären. Der Alltag ebenso wie das private Leben stehen unter der Devise: Mehr sein als scheinen. Wer bereit ist, sich diesem gesunden Motto auszuschließen, wird in der Schweiz Erholung finden und Freude.

Tulpen, Deiche und Distanz

Vielleicht wird sich der Leser wundern, Holland gesondert erwähnt zu finden. Der Grund ist einfach: ‚,Benelux‘‘ – das ist eine mit dem Verstand geschaffene wirtschaftliche Interessengemeinschaft. Aber die beteiligten Herzen schlagen in recht unterschiedlichem Rhythmus.

Holland hat eigentlich immer über den Kanal geblickt und dort sein Vorbild gesucht. Und die Holländer ähneln in vielem ihren Freunden jenseits der Nordsee. Sie trinken gern Tee, sie ziehen sich angelsächsisch an, sie geben ungern die Hand, sie halten Distanz, sie sind sehr korrekt und – sehr kühl. Daß diese Kühle uns Deutschen gegenüber besonders betont ist, hat seine Ursachen in der jungsten Vergangenheit. Immerhin gewinnen auch in den Niederlanden jene Kreise an Einfluß, die auch im außergeschäftlichen Bereich beginnen möchten zu vergessen, was schmerzliche Erinnerungen noch trübt.

Aus dieser Einstellung ergibt sich für den Hollandbesuch die doppelte Notwendigkeit zu tadellosem Auftreten. Wir haben als Nation einen Teil des verlorengegangenen Prestiges wiedergewinnen können. Am einzelnen Deutschen liegt es nun, in persönlichem Kontakt diesen Prestigegewinn zu erweitern.

Dazu muß man von den Holländern einiges wissen:

1. Der Holländer ist von nahezu englischer Reserviertheit. Nicht diese Mauer durch betonte Herzlichkeit einrennen wollen. Das Eis wird um so eher schmelzen, je mehr man sich dieser Eigenart anpaßt und nicht im Handumdreen zu erwingen sucht, was behutsam wachsen will – Zuneigung und Vertrauen.

2. Der Holländer ist zuvärlassig und korrekt. Das bezieht sich auch auf das gesellschaftliche Leben. Wenn er uns für 20 Uhr zu sich bittet, dann erwartet er uns – Punkt 20 Uhr! Und wenn wir ihn für 20 Uhr einladen, dann klingelt er bei uns – um 19.55 Uhr. Richten wir uns nach dem ersten, und rechnen wir mit dem zweiten.

3. Titelstolz ist der Holländer gar nicht. Doch sollte man dem,,Herr‘‘ oder,,Frau‘‘ (Mijnheer oder Mevrouw) stets den Familiennamen anfügen.

4. Versuchen wir nicht, uns mit einem Holländer zu duzen, ehe wir ihn nicht gut, aber schon sehr gut und lange kennen. Nicht einmal die Kinder duzen ihre Eltern. Sie von den Angelsachen übernommene Gewohnheit, sich im beruflichen Alltag, unabhängig von der jeweiligen Stellung, untereinander mir dem Vornamen anzuspreschen, widerlegt das nicht.

5. Man darf in Holland viel – schweigen.

6. Flirt erfordert größeres als in Holland ohnehin schon angebrachtes Fingerspitzengefühl. Die,,meisjes‘‘ heiraten alle sehr jung, und Flirt mit Ausländern wird sehr klein geschrieben.

7. Fahren wir mit dem Auto durch dieses Land, das sauber wie eine Puppenstube ist, nicht schneller als 80 bzw. 100 km/h, auch nicht auf Autobahnen!

8. Radfahrer pflegen zu mehreren nebeneinander zu fahren. Das ist so üblich – und niemand – auch kein zielstrebiger Urlauber, komme auf die Idee, sich die Straße freizuhupen!




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Дата добавления: 2015-05-24; Просмотров: 346; Нарушение авторских прав?; Мы поможем в написании вашей работы!


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