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Belgien




Flamen und Wallonen – aber keine Franzosen

Wer jung ist, ist zumeist auch kritikempfindlich. Und Belgien ist jung. Die Geschichte seiner Entstehung führt durch Jahrhunderte hindurch abwechselnd nach Österreich, Frankreich, Deutschland, Spanien und Holland. Bis die Londoner Konferenz 1831 die immerwährende Neutralität Belgiens garantierte.

Deutsche haben es in Belgien nicht allzu schwer. Der belgische Fleiß ähnelt dem deutschen, und der Belgier hat in kurzer Zeit erstaunlich viel vergessen. Chauvinismus ist ihm in der breiten Masse fremd. Und den deutschen als den Besuchern aus seinem östlichen Nachbarnland bleibt nur eines übrig: einigen Tabus auszuweichen.

Solange wir uns jeder Diskussion über das Thema Flamen-Wallonen entziehen, Frankreich nicht loben, Benelux nicht als Nonplusultra weltpolitischer Weitsicht preisen und – mit freundlicher Miene Geld auszugeben verstehen, wird uns Belgien mit offenen Armen empfangen.

 

Nordische Länder

Hummer, Phlegma, Aquavit

Dänemark besteht in Touristenaugen vorwiegend aus dem nordischen Paris, aus Kopenhagen, und ist ein bißchen behäbig. Schweden ist ein reiches Land und auf seinen Wohlstand stolz. Und Norwegen ist großzügig genug, seine bitteren Erfahrungen aus dem letzten Weltkrieg zu vergessen.

Wer nach Norden fährt, sollte nach Möglichkeit vermeiden, in einem der drei Länder das zu tun, was wir in Deutschland zu tun pflegen: nämlich von „Skandinavien“ zu sprechen. Was wir als Einheit sehen, ist keine. Allerdings sehen wir die Unterschiede nicht so deutlich, zumal sie Ursachen haben, die uns nicht so bekannt sind. Wer erinnert sich schon auf Anhieb der Tatsache, dass etwa die Norweger lange unter schwedischer Herrschaft standen? Wer denkt gleich daran, dass sich die Dänen unbewußt mit den Norwegern verbunden fühlen, weil beide den letzten Weltkrieg zu spüren bekamen? Und daß Schweden wiederum stolz auf sein „standing“, den auch in Arbeiterkreisen außerordentlich hohen Lebensstandard, ist?

Wenn man fragen wollte, in welchem der drei Länder wir am liebsten gesehen werden, dann müßte man sagen: in Schweden. Die Schweden mögen uns sehr gern, solange wir ihre Sitten achten und – nicht allzu viel reden. Denn in Schweden muß man schweigen können – schweigen und trinken. Trinken in beträchtlichen Mengen. Bei einer Tafel ist es dort üblich, dass sich der neben der Hausfrau sitzende Ehrengast gegen Ende des Mahles erhebt und eine heitere Dankesrede auf die Dame des Hauses, auf das Essen, auf die Gastfreundschaft und überhaupt – auf alles hält, was lobenswert ist. Wer Ehrengast ist, sollte sich dieser Pflicht nicht entziehen. Und es wird auch gar nicht schwerfallen, denn man findet viel Lobenswertes. Wer über die Kungsgatan bummelt, wird sehr rasch merken, wie hochzivilisiert und modern Schweden ist. Und dass Selma Lagerlöf und August Strindberg Säulen der schwedischen Literatur sind, haben wir ohnehin nicht vergessen.

Schweden ist seinen ausländischen Gästen gegenüber tolerant, soweit es sich um kleine Regelverstöße handelt, die aus Unwissenheit begangen werden.

(Nach: Graudenz K. „Die gute Umgangsform“)

 




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Дата добавления: 2015-05-24; Просмотров: 263; Нарушение авторских прав?; Мы поможем в написании вашей работы!


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