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Sprache ist das wichtigste Merkmal des Menschen (allgemeine Sprachwissenschaft)




Sprache ist ein Teil der Kommunikation

Funktionen der Sprache

Bühler K.: Sprache ist in erster Linie dialogisch und dient zur Kommunikation der Menschen.

1) Darstellung: Bericht, Mitteilung von Sachverhalten

2) Ausdruck: des eigenen Gefühls; Der Sender drückt sich über etwas aus und kann auch dabei etwas über sich selbst aussagen. Es kommt darauf an, wie er es sagt. Beispielsweise kann "der Eine" sagen: "Da ist ein Hund!" aber er kann auch sagen: "Da ist ein Köter!" Im zweiten Fall sagt der Sender etwas über sich selbst aus. Unter anderem hat er sich damit bloßgestellt.

3) Appel: Das Zeichen ist aber auch Signal kraft seines Appells an den Hörer, dessen äußeres und inneres Verhalten es zu steuern versucht. Hier liegt die Appellfunktion des Zeichens vor. Wenn der Sender dem Empfänger z.B. mitteilt, da sei ein Köter, versucht er ihn zu beeinflussen, indem er ihn warnen will oder auch nur seine Abneigung zeigen will.

Kommunikation: anderen Menschen etwas mitteilen
Kognition: ohne Sprache kann man nur teilweise denken, da man die Welt mit Hilfe der Sprache ordnet Untersuchung von Berlin und Kay: Farben, die ja ein Kontinuum sind, werden je nach Sprachgemeinschaft unterschiedlich eingeteilt und benannt (was für die einen schon rot ist, empfinden die anderen noch als orange... Bei den Eskimos gibt es sehr viele Wörter für unterschiedliche Arten von "weiß"). Dies ist auch wichtig für die Translationswissenschaft: Ist Übersetzen möglich, obwohl jede Sprachgemeinschaft anders denkt? Heidegger: Sprache ist ein Erkenntnisinstrument
Kreativität: man kann sich durch Sprache eine virtuelle Wirklichkeit schaffen; z. B. Einhorn, Romanwelten, Liebe, Sehnsucht
Kontakt: man reguliert beim Sprechen auch den Kontakt
Expressivität: man drückt sich aus (Lebendigkeit, Monotonie...), man bringt seine Persönlichkeit ein.

 

 

Sie ist verbale Kommunikation

Das Modell der Informationstheorie:

SENDER > NACHRICHT > EMPFÄNGER

Kodierung Kanal Dekodierung

Kod

Motivation > Konzept >innere Sprache > Form> Artikulation

Semantik (Syntax (Phonetik)

Morphologie

Phonologie)

Artikulation > Schallwellen > Perzeption

Eigenschaften der Sprache:

Keine primitiven oder zivilisierten Sprachen. Alle Sprachen verändern sich (historische Sprachwissenschaft).

2) Sprache ist eng verknüpft mit dem Denken und der Welt. Man erfasst die Welt durch Sprache. Sprache spiegelt die Welt wieder.

3) Sprache ist das wichtigste Werkzeug des Menschen (angewandte Sprachwissenschaft).

Um eine Sprache im linguistischen Sinn handelt es sich, wenn folgende drei Eigenschaften vorhanden sind:

Kreativität: Mit begrenzten Mitteln können unendliche viele Äußerungen gebildet und verstanden werden, die nie zuvor gehört wurden. Aber: Auch der Kreativität sind Grenzen gesetzt durch den Systemcharakter von Sprache.

Systemcharakter: Sprache hat Regeln, die Konstruktionen erlauben oder verbieten. (Regelsystem)

Lernbarkeit: Die Sprache muss erlernbar sein und wird als Muttersprache mühelos erlernt. Das Kind im Spracherwerb muss dabei relevante von irrelevanten Informationen unterscheiden.

- Beispiel: Die „Tiersprache“ (verschiedene Lautsequenzen bei Singvögeln: Warnrufe, Paarungsrufe,…) ist keine Sprache im linguistischen Sinn, da sie nicht kreativ ist und nur situationsbezogen angewendet werden kann. Mit der menschlichen Sprache hingegen kann auch Bezug auf abstrakte, nicht situationsgebundene Inhalte genommen werden (nur gegenwärtig; nicht geschichtet, nicht kreativ).

- Spracherwerb: Nativismus vs. Empirismus

- Nativismus (Noam Chomsky): Sprachfähigkeit in Form einer Universalgrammatik (UG) ist angeboren. Die UG besteht aus Prinzipien, die festlegen, welche Strukturen in Sprachen erlaubt sind. Durch Kontakt mit sprachlichen Daten setzt das Kind die Parameter und entscheidet, welche konkreten sprachlichen Strukturen in seiner Muttersprachen vorkommen. Das Argument des „Armut des Stimulus“ ist das wichtigste Argument für diese Theorie: sprachliche Daten, mit denen das Kind konfrontiert wird, sind unzureichend und fehlerhaft. Es kann nur durch eine angeborene Fähigkeit erklärt werden, dass Kinder Sprache so schnell beherrschen (bereits im Alter von 3 Jahren!).

- Empirismus: Nichts an sprachspezifischem Wissen ist angeboren, Kind erwirbt Sprache nur durch Kontakt mit sprachlichen Daten. Dies funktioniert durch angeborene Lernmechanismen, die es dem Kind ermöglichen, Regelmäßigkeiten zu entdecken und durch Generalisierung Regeln anzuwenden.

Sprachen haben - was oft erst im Fremdsprachenunterricht bewusst wird - eine Grammatik, einen Wortschatz (man spricht hier von der Lexik einer Sprache), und zum Teil sehr unterschiedliche Weisen der Verschriftlichung (Graphie).

Alle drei Bereiche sind einer ständigen Veränderung unterworfen. Der lexikalische Bestand von Sprachen ändert sich sehr schnell. Die Graphie von Sprachen wird durch staatliche Reformen neu geregelt. Die Grammatik einer Sprache verändert sich ebenfalls, aber in größeren Zeiträumen.

Der Begriff " Grammatik " wird zusammenfassend für drei verschiedene Aspekte verwendet, denen unterschiedliche sprachwissenschaftliche Forschungsschwerpunkte entsprechen.

Das A und O der Syntax ist die Reihenfolge.

Die syntaktische Analyse beschäftigt sich mit der Bildung und Abfolge von Einheiten im Satz.

Die Phonologie beschäftigt sich mit der lautlichen Seite der Sprache. Über die Laute hinaus fokussiert sie auch die Betonung (Intonation).

Die Semantik ist die Lehre von der Bedeutung der sprachlichen Zeichen.

Sie ist der Bezugspunkt, von dem aus man die Lexik, Morphologie, Syntax, Phonologie und Graphie einer Sprache untersucht.

Linguistische Kernbereiche:

- Phonetik: z.B. Artikulation von Lauten (Phone), phonetische Transkription, Schallwellen (Physik), Wahrnehmung von Lauten

- Phonologie: z.B. Lautsysteme von Sprachen beschreiben (Phoneminventar), phonologische Transkription, Silben, Betonung

- Morphologie: z.B. Wortstrukturen, Wortbildungsprozesse (Komposition, Derivation), Deklination, Flexion, kleinste bedeutungstragende Einheiten identifizieren (Morpheme),…

- Syntax: z.B. erlaubte Satzstrukturen einer Sprache beschreiben, Regeln zur Satzbildung erkennen und beschreiben

- Semantik: z.B. Bedeutung von Äußerungen (Wörter, Sätze, Diskurs) analysieren

- Graphie: z.B. Schreibweise der Wörter und Sätze.

 

Literatur:

Vater H. Einführung in die Sprachwissenschaft. – München: Fink, 1996.

Linke A., Nussbaumer, M. & Portman, P. R. Studienbuch Linguistik. – Tübingen: Max Niemeyer Verlag, 1996.

Meibauer et al.: „Einführung in die germanistische Linguistik“

Grewendorf/Hamm/Sternefeld: „Sprachliches Wissen. Eine Einführung in moderne Theorien der grammatischen Beschreibung“

Busch/Stenschke: „Germanistische Linguistik: Eine Einführung“ (bachelor‐wissen)

 




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Дата добавления: 2014-01-07; Просмотров: 1086; Нарушение авторских прав?; Мы поможем в написании вашей работы!


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