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Deutsche in Russland




Erzgebirge und das Vogtland in Sachsen

Die Burg Hohenzollern

Eine der schönsten und am meisten besuchten Burgen Europas findet man auf der Schwäbischen Alb: die Burg Hohenzollern. Hoch liegt sie auf dem schönsten Berg Schwabens. Von dort kann man weit ins Land sehen. Schon der deutsche Kaiser Wilhelm II. Rief bewundert: „Die Aussicht von der Burg Hohenzollern ist wahrlich eine weite Reise wert“. Von dieser Burg hat das Adelsgeschlecht der Hohenzollern seinen Ausgang genommen. Mehrfach wurde die Burg zerstört. Wilhelm IV. von Preußen (später Kaiser Wilhelm I. des deutschen Reiches von 1871), ließ die Burg dann zwischen 1850 und 1967 wieder aufbauen. So entstand ein „schwäbisches Neuschwanstein“ mit vielen Türmen und Wehranlagen. In der Schatzkammer des Schlosses findet man neben der preußischen Königskrone zahlreiche Erinnerungsstücke an Friedrich den Großen und weitere Persönlichkeiten der deutschen Geschichte.

Die wichtigsten Industriestädte des Landes sind Chemniz, früher einmal ein Zentrum für die Leinenverarbeitung, und Zwickau, Zentrum der Automobilindustrie. Aber auch in den Tälern der höheren Lagen des Erzgebirges (höchste Erhebung: Fichtelberg, 1214 m) gab und gibt es als Folge des früher dort betriebenen Bergbaus sehr viel Kleinindustrie. Man fand eine Menge Erze und Edelmetalle. Marienberg, Annaberg, Schneeberg sind Städte, in denen der Bergbau einst vorherrschte. Nach 1945 gewann der Uranabbau große Bedeutung, verursachte allerdings erhebliche Umweltschäden. Berühmt geworden ist das Erzgebirge überdies durch seine Holzspielzeug- und Glaswarenindustrie, deren Produkte in alle Welt gehen. Ähnliches gilt übrigens auch für Musikinstrumente, die z.B. in Markneukirchen im Vogtland hergestellt werden. natürlich war und ist das Erzgebirge beliebte Fremdenverkehrsregion, vor allem im Winter.

 

Deutsche und russische Siedlungsgebiete grenzten nirgends unmittelbar aneinander, doch es gab seit dem Mittelalter immer häufiger Kontakte zwischen diesen beiden Völkern. Diplomaten, Geistliche und Kaufleute standen am Anfang dieser Entwicklung. Bereits im Mittelalter ließen sich Kaufleute der Deutschen Hanse in Nordrussland (Nowgorod) nieder.

Im 15. Jahrhundert versuchte Iwan III. (1462-1505) Fachleute für einen längeren Aufenthalt in Russland zu gewinnen.

Mit der Hinwendung Russlands zu Europa durch Peter I. (1698-1725) stieg der Bedarf an ausländischen Fachleuten sprunghaft. Unter den angeworbenen Offizieren, Wissenschaftlern, Baumeistern und Handwerkern waren zahlreiche Untertanen deutscher Fürsten. Die meisten von ihnen blieben in Russland für eine begrenzte Zeit, ein Teil aber für immer. Sie bildeten die Anfänge der städtischen deutschen Bevölkerung.

Mit dem Regierungsantritt der Zarin Katharina II. (1762-1796) erfuhr die russische Ausländerpolitik eine grundlegende Wandlung.

In weiten Teilen Russlands gab es große zusammenhängende Landstriche fruchtbaren, unbewohnten und ungenutzten Bodens.

Die Ende des 18. Jahrhunderts geführten Kriege mit der Türkei brachten zudem eine gewaltige Ausdehnung des Territoriums in der Südukraine, das ebenfalls kaum besiedelt war. Am 22. Juli 1763 erließ Katharina II. ein Einladungsmanifest, in dem ausländischen Kolonisten (so hießen die Siedler) bei ihrer Umsiedlung nach Russland eine Reihe von Privilegien in Aussicht gestellt wurde. Dies waren: Religionsfreiheit, Befreiung vom Militär- und Zivildienst, Steuerfreiheit, Selbstverwaltung und staatliche Unterstützung bei der Umsiedlung. Das Manifest wurde an versciedenen europäischen Höfen verbreitet. Das größte Echo fand es in den hessischen Territorien, in Nordbayern, in Nordbaden, in der Pfalz und in einigen Teilen der Rheinprovinz.

Die von den Zaren versprochenen Privilegien erschienen besonders verlockend angesichts der Not und der Missstände in Deutschland. Zu diesen zählten:

- polotische Unterdrückung durch die eigenen Fürsten und durch fremde Mächte,

- Heeres- und Frondienste für die eigenen Fürsten und für fremde Mächte (z.B. Verkauf von Soldaten nach Amerika),

- wirtschaftliche Not, Missernten, Hungerjahre (z.B. Württemberg 1816),

- strenge, oft ungerechte Verwaltung,

- Beeinträchtigung der Glaubensfreiheit,

- Siebenjähriger Krieg,

- Napoleonische Kriege,

- Fremde Besatzung.

Einen Teil der Einwanderer siedelte man in der Nähe Petersburgs an, die meisten jedoch wurden für die Kolonisation der Wolgasteppen in der Nähe des Städtchens Saratow bestimmt. Die Siedlungen wurden streng konfessionell angelegt. Die erste große Gruppe, die das Schwarzmeergebiet besiedelte, waren die Mennonieten aus der Danziger Gegend. Sie bildeten auch das bekannte Chortitzer Gebiet (Dnjepropetrowsk). Die deutschen Siedlungen waren auch in Bessarabien, auf dem Krim, im Südkaukasus. Durch Erlaß von Alexander I. vom 20. Februar 1804 wurde eine strenge Auswahl bei der Werbung in Deutschland getroffen. Auch wurde gefordert, dass die Auswanderer ein bestimmtes Vermögen nachwiesen.

Die große planmäßige Ansiedlung deutscher Bauern in Russland begann 1763 und dauerte bis 1862. Die Deutschen hatten sich bald an die neuen Verhältnisse angepasst und die fast unlösbare Aufgabe bewältigt. Die humusreiche Schwarzerde (Tschernosjöm) im Süden der Ukraine brachte gute Erträge. An der Wolga herrschten dagegen weniger ertragsfähige (humusarme) Boden vor. In erster Linie wurden Weizen, Gersten, Hafer, Mais angebaut. In einigen Gebieten (Bessarabien, Krim) spielte der Weinbau eine große Rolle. Die Deutschen waren es, die eine Rinderrasse („deutsche rote Kuh“) züchteten, die überall bakannt und begehrt war.

In Wolgagebiet entsatnd in und um die Stadt Balzer eine Textilindustrie, in Katharinenstadt eine metallverarbeitende Industrie. Es entstanden Pflug- und andere landwirtschaftliche Fabriken. In jeder größeren deutschen Siedlung gab es eine oder mehrere Mühlen. In einigen deutschen Orten entstanden Großmühlen, die weite Gebiete und vor allem die Großstädte mit Mehl versorgten. Zahlreiche Ziegeleien lieferten das notwendige Baumaterial.

Das religiöse Leben war in den deutschen Siedlungen stark ausgeprägt. Da von der russischen Regierung religiöse Freiheit gewährt wurde, war man in der Lage und auch bereit, für den Bau der Kirche große Opfer zu bringen. Die Kirchensteuern wurden willig getragen, und die Teilnahme am Bau war Ehrensache. So gab es denn in jeder mittleren und größeren Gemeinde eine stattliche Kirche mit hohem, über die Bauernhäuser hinausragendem Kirchenturm. Der um die Kirche angelegte „Kirchengarten“ und die „Kirchenmauer“ waren immer gut gepflegt. In allen Kirchen gab es Orgeln, die meist aus Deutschland kamen.

In jeder deutschen Siedlung gab es eine Schule, in der Deutsch unterrichtet wurde. Sie zeichneten sich vielerorts durch eine prächtige Architektur aus, die Wohlstand und Selbstbewusstsein der deutschen Siedler widerspiegelten. Analphabeten gab es nicht.

Obwohl rund 300000 Deutsche in der zarischen Armee dienten, hatte der Hass gegen alles Deutsche während des 1. Weltkrieges einen neuen Höhepunkt erreicht. In der Öffentlichkeit durften sich z.B. mehr als drei Deutsche nicht versammeln und vieles mehr. Am schlimmsten wirkten sich die sogenannten Liquidationsgesetze.

Nachdem sich Russland die Sowjetmacht etabliert hatte, kam es noch einmal, trotz der Hungersnot 1918/24, 1932/33, zu einem stürmischen, jedoch kurzen Aufschwung im Leben der deutschen Minderheit. Schon 1918 wurde die autonome „Arbeitskommune des Gebiets der Wolgadeutschen“ gebildet und 1924 wurde sie „Autonome Sozialistische Sowjetrepublik der Wolgadeutschen (ASSRWD) genannt.

Jedoch änderte sich die Lage der Deutschen in der UdSSR zu Beginn des 2. Weltkrieges radikal. Bereits 1936 wurden 15000 deutsche Familien aus den westlichen Zonen der Ukraine nach Kasachstan und 340000 Walgadeutsche nach Sibirien deportiert.

Am 28. August 1941 erließ das Präsidium des Obersten Sowjets der UdSSR einen Ukas über die „Aussiedlung“ der Deutschen aus dem Wolgagebiet.

Es kamen die sechziger Jahre und mit ihnen das sogenannte „Tauwetter“. Im Jahre 1964 bekamen die Deutsche eine teilweise Rahabilitierung. In den Jahren 1989-1992 wurden die staatlichen Akte zur Rehabilitierung der Russlanddeutschen beschlossen.

Es existieren leider zur Zeit keine deutschen Dörfer im europäischen Teil der GUS mehr, wie es vor dem Krieg war. Die überwiegende Mehrzahl der Russlanddeutschen lebt weit verstreut in Sibirien, Kasachstan und Mittelasien unter Russen, Kasachen, Uzbeken, Kirgisen, Turkmenen, Tadshiken. Wegen der veränderten politischen Lage in den Mittelasiatischen Ländern nach der Auflösung der UdSSR wandern Deutsche, die nicht nach Deutschland ausreisen wollen, in die neugeschaffenen deutschen Nationalkreise Halbstadt (Altairegion) und Asowo (Gebiet Omsk), oder in die europäischen Teil Russlands.




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Дата добавления: 2015-06-25; Просмотров: 686; Нарушение авторских прав?; Мы поможем в написании вашей работы!


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