Ablauf des Konkursverfahrens

Der Antrag auf ein Konkursverfahren kann sowohl vom zahlungsunfähigen bzw. überschuldeten Unternehmen als auch von Gläubigern beim zuständigen Amtsgericht gestellt werden, sofern Illiquidität nachgewiesen werden kann. Das Gericht prüft dann, ob ein Konkursverfahren überhaupt noch sinnvoll ist, bzw. ob überhaupt noch genug Vermögenswerte da sind, mit denen zumindest die Kosten des Konkursverfahrens abgedeckt werden können. Wenn dies nicht der Fall ist, wird das Konkursverfahren „mangels Masse“ abgelehnt und der Schuldner in das Schuldnerverzeichnis eingetragen. Falls genügend Vermögen vorhanden und der Konkursantrag berechtigt ist, eröffnet das Gericht nach einer vorherigen Anhörung des Schuldners das Konkursverfahren.

Das Gericht bestimmt dann:

- einen Konkursverwalter

- eine Frist für die Anmeldung von Forderungen der Gläubiger und

- einen Termin für eine erste Gläubigerversammlung.

Die Eröffnung eines Konkursverfahrens muss im Bundesanzeiger veröffentlicht werden, um alle Gläubiger zu informieren. Bekannte Gläubiger erhalten eine gesonderte Mitteilung.

Der Konkursverwalter untersteht der Aufsicht des Gerichts und hat die Aufgabe, die Konkursmasse, d.h. das noch vorhandene Vermögen, zu übernehmen, zu verwerten und den Erlös an die Gläubiger zu verteilen. Der Konkursverwalter ist mit einigen Sonderrechten ausgestattet. Er darf beispielswise unter Umständen Geschäfte, die von dem überschuldeten Unternehmen zuletzt vorgenommen wurden, rückgängig machen und verkaufte Vermögenswerte zurückfordern.

Nachdem das Gericht das Konkursverfahren eröffnet hat, setzt es eine Frist zur Anmeldung der Konkursforderungen. Gläubiger des Unternehmens können dann beim Gericht ihre Forderungen unter Angabe des Betrages und des Grundes für die Schuld anmelden. Dies geschieht jedoch freiwillig. Wer seine Forderungen nicht geltend macht, wird bei der Verteilung der verbliebenen Konkursmasse nicht berücksichtigt. Die angemeldeten und vom Gericht anerkannten Forderungen werden in einer Konkurstabelle zusammengefasst. Diese teilt die Forderungen in sechs Rangklassen ein, die nacheinander befriedigt werden.

1. Klasse: rückständige Löhne, Gehälter, Sozialabgaben

2. Klasse: rückständige öffentliche Abgaben (insbesondere Steuern)

3. Klasse: rückständige Forderungen von Kirchen, Schulen und öffentlichen

Verbänden

4. Klasse: Heil- und Pflegekosten aus dem letzten Jahr vor der Konkurseröffnung

5. Klasse: Ansprüche von Mündeln

6. Klasse: Forderungen der übrigen Gläubiger

Ist so viel Vermögen vorhanden, dass auch die 6. Klasse zumindest teilweise befriedigt werden kann, dann errechnet man aus dem dafür zur Verfügung stehenden Rest die sogenannte Konkursquote. Alle Gläubiger, die ihre Forderungen beim Gericht rechtzeitig gemeldet haben, dürfen an der Gläubigerversammlung teilnehmen. Sie hat die Aufgabe, die Interessen aller Gläubiger zu vertreten, die ihre Forderungen beim Gericht geltend gemacht haben. Unter anderem kann die Gläubigerversammlung einen anderen als den vom Gericht bestimmten Konkursverwalter einsetzen. Alle Entscheidungen werden durch Abstimmung mit absoluter Mehrheit der an der Versammlung teilnehmenden Gläubiger bzw. deren Vertretungen getroffen und gelten auch für die Gläubiger, die nicht an der Versammlung teilnahmen, ihre Forderungen aber beim Gericht angemeldet haben.

MARKT Ausgabe 10

Wörterverzeichnis

Unternehmensauflösung f ликвидация компании; ~ abwenden предотвращать ликвидацию компании

Konkurs m конкурс, процедура банкротства (вынесенное решение суда о ликвидации компании)

Konkursverfahren n конкурсное дело; ~ eröffnen возбуждать конкурсное дело, ~ ablehnen отказывать в возбуждении конкурсного дела

Konkursantrag m заявление на проведение конкурсного дела

Zahlungsunfähigkeit f неплатёжеспособность (основание для возбуждения антикризисного дела)

Überschuldung f чистая задолженность- активы не покрывают долговых обязательств компании (является основанием для возбуждения антикризисного дела -даже при отсутствии неплатежеспособности)

überschuldetes Unternehmen компания, имеющая чистую задолженность

Vermögenswerte pl активы

Vergleich m,Vergleichsverfahren n мировая сделка

Konkursgläubiger m конкурсный кредитор

Konkursordnung f порядок проведения банкротств

Illiquidität f неликвидность

Schuldnerverzeichnis n реестр/список должников

Amtsgericht n суд первой инстанции

Bentworten Sie folgende Fragen:

1. Wo liegen heutzutage Gründe einer Unternehmensauflösung?

2. Wann liegt eine Zahlungsunfähigkeit vor?

3. Wann liegt eine Überschuldung vor?

4. Was ist ein Konkurs?

5. Was wird zur Abwendung einer Auflösung dem Konkurs vorgeschaltet?

6. Was wird beim Vergleichsverfahren zu erhalten versucht?

7. Wann muss ein gerichtliches Zwangsverfahren eingeleitet werden?

8. Wonach richtet man sich, um eine bestmögliche und gleichmäßige Befriedigung der Konkursgläubiger zu garantieren?

9. Von wem und bei welchem Gericht kann der Antrag auf ein Konkursverfahren gestellt werden? Was prüft dann das Gericht?

11. Wie wird die Konkursmasse verteilt?

12. Was wird unternommen, wenn die Kosten des Konkursverfahrens nicht eingedeckt werden können?

13. Wie muss die Eröffnung eines Konkursverfahrens veröffentlicht werden?

14. Wem untersteht der Konkursverwalter und welche Aufgabe hat er?

15. Mit welchen Rechten ist der Konkursverwalter ausgestattet? Was darf er unternehmen?

16. Welche Schritte unternimmt das Gericht nach der Eröffnung des Konkursverfahrens?

17. Was können dann die Gläubiger machen?

18. Was wird dann mit denjenigen Gläubigern, die ihre Forderungen nicht geltend machen?

19. Was wird in der Konkurstabelle zusammengefasst?

20. In wieviel Rangklassen werden die Forderungen in der Konkurstabelle zusammengefasst?

21. Was ist die Konkursquote?

22. Welche Aufgaben hat die Gläubigerversammlung?

23. Wie werden die Entscheidungen in der Versammlung getroffen?

24. Wie wird die Konkursmasse verteilt?

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Дата добавления: 2014-12-27