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Der lexikalische Aspekt des Althochdeutschen




Vokale des Althochdeutschen

 

Zu den Faktoren, die sprachliche Besonderheiten dieser Periode bestimmen, gehören die Prozesse der Entwicklung des deutschen Vokalismus.

 

1. Vor allem geht es um die Assimilation: den Einfluss der Laute auf die anderen Laute. Wir merken hier, z.B.:

die Hebung e in i

- vor [i] oder [j] der nächsten Silbe:

ahd neman (брати) ® du nimis, er nimit...

- vor [u] in der nächsten Silbe:

ahd neman ® ic nimu

ahd helfan ® ic hilfu...

- vor den nasalen Lauten + Konsonant:

ventus (lat) ® ahd wint (Wind)

 

 

2. Der Umlaut erscheint in der ahd. Zeit unter dem Einfluss [i] oder [j] in der nächsten Silbe:

 

gast – Pl.: gesti (Gast – Gäste)

faran – du feris (fahren – du fährst)

er ferit (er fährt)

kraft – kreftig (Kraft; kräftig)

 

Die Vokalwechslung stellt die kombinatorische phonetische Änderung dar.

3. Diphthongierung

Es geht um e und o aus dem Allgermanischen:

e ® ea ® ia

got. her ® ahd hear ® hiar (hier – тут)

allg. ratan ® ahd ret, reat (Imperf.) ® riat (raten)

4. Monophthongierung

Sie beginnt im VIII. Jahrhundert. Germanisches ai wird zu e vor den Konsonanten h, w, r und im Auslaut. Z.B.:

got. maiza ® ahd mero (mehr)

got. sai ® ahd se (See, Meer)

Germanisches au wird zu o vor h und im Auslaut:

got. auso ® ahd ohra (Ohr)

In anderen Fällen wird au zu ou:

got. augo ® ahd ougo (das Auge)

got. hlaupan ® ahd loufan (laufen)

 

5. Der Ablaut

 

Das ist der regelmäßige Wechsel bestimmter Vokale in den Wörtern, die sich im etymologischen Zusammenhang befinden. Dieser Terminus wurde von Jakob Grimm eingeführt.

Der Ablaut tritt als Mittel der Formenbildung auf:

ahd neman, Imperf.: nam® heute: nahmen, nahm

 

6. Das Verschwinden der kurzen Vokale bei den schwachen Verben im Imperfekt, wenn diese Verben einen langen Stammvokal haben:

 

Infinitiv ahd hor e n, Imperfekt: horta (statt horita)

 

 

Der lexikalische Aspekt der Sprache dieser Periode zeigt sich durch die Entlehnung der Wörter aus dem Lateinischen, vorwiegend aus der kirchlichen Literatur. Das erklärt sich dadurch, dass die Kirche einen sehr großen Einfluss auf das öffentliche Leben hatte.

 

Wörter aus der Zeit des Althochdeutschen (500—1050)

In althochdeutscher (frühdeutscher) Zeit führten gesellschaftliche Wandlungen zu großen Veränderungen im Wortschatz. Den größten Einfluß hatte dabei zweifellos die Hand in Hand mit der Entwicklung des Feudalismus vor sich gehende Christianisierung. Sie breitete sich auf mehreren Wegen und in mehreren Wellen über das Gebiet aus, das in diesem Zeitraum den Namen Deutschland erhielt.

 

So drangen aus dem Süden Wörter wie:

Pfingsten aus griech. Pentekosté / hēmerá / (der 50. Tag nach Ostern), Teufel aus griech. diabolos, Engel aus griech. angelos (Bote) ein. Aus dem Nordwesten kam das Wort Glocke (zu altirisch clocc).

Eine Vielzahl von Wörtern drang mit der Einführung des Gottesdienstes, dem Aufbau der Kirchenorganisation und der Klöster sowie der Gestaltung des feu­dalen Herrschaftssystems in deutsche Sprache ein: Chor zu lat. chorus, Messe zu lat. missa, Orgel zu lat. organum, Kapelle zu lat. capella, Brief zu lat. brevis.

 

Bildung und Unterricht waren in der damaligen Zeit ausschließlich eine Ange­legenheit der Klöster. Die Klöster befassten sich aber auch mit dem Gartenbau, mit Kochkunst, Bauwesen und mit ersten Ansätzen der Krankenpflege: Birne zu lat. pirum. Auch: Rose, Veilchen, Petersilie, Zwiebel.

 

In der Sprache der Verwaltung wurde zunächst nur das Lateinische verwendet. Deshalb stammt die Mehrzahl der damals entstandenen Wörter aus dem Lateini­schen: Bezirk zu lat. circus, Vogt zu lat. vocatus (Rechtsvertreter, Richter).

 

Auch in der Kleidung und in der Verarbeitung von textilen Grundstoffen kamen zahlreiche Neuerungen auf: Kutte, Kappe, Mantel, Pelz; Teppich zu lat. tapetum, Matte, Seide.

 

Trotz der Christianisierung lebte eine ganze Menge an heidnischen Überresten fort – allerdings in christlicher Umdeutung: Gott, Himmel, Hölle (urspr. Aufenthaltsort der Toten); Ostern als urspr. heidnisches Frühlingsfest; Weinachten als ursprüngliche Bezeichnung für die heiligen zwölf Nächte der Wintersonnenwende.

 

 




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Дата добавления: 2015-05-22; Просмотров: 527; Нарушение авторских прав?; Мы поможем в написании вашей работы!


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