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Vokalbuchstabenkombinationen




Vokalbuchstaben, die nicht den Silbenkern der betonten Silbe darstellen, werden unter bestimmten Bedingungen unsilbisch bzw. konsonantisch gesprochen (und bilden mit dem silbischen Vokal zusammen einen Diphthong). Dies betrifft einerseits Vokalbuchstaben, die anderen Vokalbuchstaben folgen, und andererseits Vokalbuchstaben, die anderen Vokalbuchstaben vorangehen (meist nach Konsonantenbuchstaben):

· In der Regel als kurzer silbischer Vokal + unsilbischer Vokal (klassische Diphthonge) gesprochen: ai, ay, ao, au, oi, oy, ui (dies ist die Grundregel und kann produktiv z. B. für die Dialektschreibung eingesetzt werden: äi, öi, oa, ua usw.), mit zusätzlicher Änderung der Vokalqualität: ei, ey, eu, äu (in Eigennamen manchmal auch ui, uy, euy: gesprochen wie eu).

· Oft als unsilbischer Vokal + silbischer Vokal (kurz oder lang) gesprochen: ia, iä, io usw. (ie nur teilweise), ya, ye, yo usw., ua, uä, uo usw., ähnlich oft auch bei ea, eo (ideal), oa (bzw. oi in Wörtern aus dem Französischen anstelle von oa), öo (Homöo-) u.ä. Unsilbisches i (ähnlich auch e) und vor allem y entspricht dabei oft einem [j], unsilbisches u (ähnlich manchmal auch o) kann in bestimmten Fällen [v] gesprochen werden: regelmäßig nach q (qu [kv]), manchmal auch nach k, s, t, g u. a. (Biskuit, Suite, Etui, z.T. auch bei eventuell, Linguistik).

ii und uu (außer nach q) werden dagegen immer zweisilbig gesprochen (initiieren, Vakuum).

Davon zu unterscheiden sind besondere Vokalbuchstabenkombinationen, die einen eigenen Lautwert haben (Di- und Trigraphen): aa, ee, oo, ie (zur Längenkennzeichnung, s.u.); in Fremdwörtern auch ou (Aussprache wie u), regelmäßig eu (wie ö) in der Endung eur, sowie viele Ausnahmefälle; in Eigennamen auch ae (wie ä oder langes a: Aerzen, Raesfeld), oe (wie ö oder langes o: Bonhoeffer, Soest), oi (wie langes o: Voigt), ue (wie ü oder langes u: Ueckermünde, Buer), ui, uy (wie langes ü: Duisburg, Huy), oey, öö (wie langes ö: Oeynhausen, Gööck), uu (wie langes u: Luuk).

Unterscheidung von Vokalquantität und -qualität bei einzelnen Vokalbuchstaben

Die deutsche Rechtschreibung bezeichnet die Quantität (Länge) und damit auch die Qualität (geschlossen/offen) der Vokale nur teilweise direkt. Trotzdem kann die Unterscheidung zwischen langen und kurzen resp. geschlossenen und offenen Vokalen und damit die Entscheidung, welches Phonem eines Vokalphonempaares zu wählen ist, meistens aus der Schreibung erschlossen werden.

Dass es sich um einen Langvokal handelt, kann durch

· die Verdopplung des Vokalbuchstabens (aa, ee, oo, z. B. wie in Tee),

· (sofern es sich nicht um Eigennamen handelt, nur bei i) durch ein folgendes stummes e (ie wie in Liebe) oder

· durch ein folgendes stummes h (ah, äh, eh, ih, ieh, oh, öh, uh, üh wie in Zahl, fahnden, fähig, wehst, ihm, ziehst, lohnt, Frühstück, in Eigennamen auch yh wie in Pyhra)

Zu beachten ist, dass diese Buchstabenkombinationen innerhalb eines Wortes nicht immer als Di- und Trigraphen zu lesen sind, sondern zum Teil auch getrennt:

· aa, ee, oo, ie werden meist in Wörtern, die aus mehreren Vollvokalsilben bestehen (außer am Wortende und in der letzten Silbe vor -r(e)), getrennt gesprochen – insbesondere, wenn der zweite Vokalbuchstabe zu einem Suffix gehört: Kanaan, zoologisch, Orient; ideell, Ideen, industriell, Industrien. Am Wortende und vor -r(e) dagegen als Langvokal: Idee, Zoo, Industrie; Galeere, regieren, Klavier. Die Aussprache von ie ist in dieser Position aber oft, die von ee manchmal uneindeutig: vgl. Studie/Partie, Premiere, Azalee,

· h in ah, äh, eh usw. ist dann nicht stumm, wenn ein weiterer Vollvokal folgt (außer vor den einheimischen Wortausgängen/Suffixen -ig, -ich, -ung): Uhu, Ahorn, Alkohol, nihilistisch.

Einzelne Vokalbuchstaben sind ganz regelmäßig lang, wenn sie in offenen Silben stehen (wie das erste „e“ in „Leben“ oder das „a“ in „raten“). Eine offene Silbe liegt dann vor, wenn im Wort ein einzelner Konsonantenbuchstabe plus Vokalbuchstabe folgt. Denn ein einzelner Konsonantenbuchstabe gehört in der Regel zur nächsten Silbe.

Kurz sind dagegen Vokale häufig in geschlossenen Silben, vor allem wenn im Wort weitere Silben folgen („Kante“, „Hüfte“, „Wolke“).

Von daher leitet sich die Regel ab, dass zwei gleiche Konsonantenbuchstaben (ebenso „ck“ und „tz“) nach einem einzelnen Vokal dessen Kürze signalisieren (zum Beispiel in „Sonne“, „irren“, „Ratte“, „Masse“), da der doppelt dargestellte Konsonant zu beiden Silben gehört und damit die erste Silbe zu einer geschlossenen macht.

Umgekehrt deutet daher ein einzelner Konsonantenbuchstabe (inkl. ß, dessen Gebrauch gerade in dieser funktionalen Abgrenzung zu „ss“ begründet wird) die Länge des vorangehenden Vokals an („Krone“, „hören“, „raten“, „Maße“), da er, wie gesagt, den Vokal in einer offenen Silbe stehen lässt. (Ausnahme: der Konsonantenbuchstabe x – vor „x“ wird ein einzelner Vokalbuchstabe immer kurz gesprochen, z. B. „Hexe“, „Axt“.)

Ebenfalls lang sind Vokale, die zwar in geschlossenen Silben stehen, welche aber so erweitert werden können, dass eine offene Silbe entsteht. Bei „hörst“ handelt es sich um eine geschlossene Silbe, „hö“ in „hören“ ist offen, deshalb wird auch das „ö“ in „hörst“ lang gesprochen.

Ebenfalls lang sind Vokale, die zwar in geschlossenen Silben stehen, welche nicht zu offenen Silben erweiterbar sind, welche aber erkennbar in Parallele zu solchen erweiterbaren Silben aufgebaut sind. „Obst“ hat einen erkennbar parallelen Aufbau zu „lobst“ (von „loben“), da von der Aussprache her statt b eigentlich der Buchstabe p zu erwarten wäre.

So lässt sich verallgemeinern: Lang sind Vokale vor den Konsonantenbuchstaben „b“, „d“, „g“, „ß“ (wenn „t“, „s“ oder „st“ folgt) sowie vor „gd“ und „ks“. (Diese markieren die lange Aussprache, da sie anstelle von sonst zu erwartenden „p“, „t“, „k“, „s“; „kt“ und „x“/„chs“ stehen.) Die Vorhersagbarkeit der Vokallänge gilt vor diesen Konsonantenbuchstaben also unabhängig von der Erweiterbarkeit der Silben. Vgl.: „Obst“/„lobst“ (lang) vs. „optisch“ (kurz), „Krebs“/„lebst“ vs. „Klops“, „beredt“/„lädt“ vs. „nett“, „Vogt“/„legt“ vs. „Sekt“, „spaßt“ vs. „fast“, „Magd“/„Jagd“ vs. „Akt“, „Keks“/„piksen“ vs. „fix“. In Eigennamen gilt dies auch für „w“ (statt „f“) und „sd“ (statt „st“): „Drews“, „Dresden“.

Vor anderen Häufungen von Konsonantenbuchstaben sind die Vokale in der Regel kurz (da es sich hier oft um geschlossene Silben handelt). Allerdings gibt es einige, vor denen Vokale kurz oder lang vorkommen können („tsch“, „st“, „chs“, „nd“, „rd“ u. a.) oder in der Regel lang sind („br“, „kl“, „tr“ u. a.); insbesondere vor Di- und Trigrafen: vor „ch“, „sch“ meist kurz, vor „ph“, „th“ meist lang).

Einzelne Vokale in Wörtern aus geschlossenen Silben mit nur einem Konsonantenbuchstaben am Ende, die aber keine erweiterte Form mit langem Vokal haben (in der Regel Funktionswörter und Präfixe), wie zum Beispiel bei „mit“, „ab“, „um“, „un-“ (nach alter Rechtschreibung auch „daß“, „miß-“), werden meistens kurz gesprochen (aber lang: „dem“, „nun“, vor „r“: „der“, „er“, „wir“, „für“, „ur-“). Diese Ausspracheregel wird unter bestimmten Bedingungen auch auf Nomen und Adjektive angewandt: Bei (orthografisch) noch nicht vollständig integrierten Wörtern aus dem Englischen und Französischen („Top“, „fit“, „Bus“, „chic“), bei sog. Abkürzungswörtern („TÜV“, „MAZ“), bei einigen undurchschaubaren Wortbestandteilen („Brombeere“). Generell gilt diese Regel für Wörter mit „x“ (vgl. oben) und (wenn es denn ausnahmsweise vorkommt) für Wörter mit „j“ am Ende („Fax“; „Andrej“, „ahoj“). Nach alter Rechtschreibung galt dies auch für einen Teil der Wörter mit „ß“: „Nuß“, „Boß“, „iß!“. Die kurze Aussprache des Vokals in solchen Wörtern, denen orthographisch der doppelt dargestellte Konsonant am Wortende fehlt, lässt sich zum Teil daraus erschließen, dass es verwandte Formen mit orthographisch markiertem kurzen Vokal gibt (kurzer Vokal bei „in“ wg. „innen“, „fit“ wg. „fitter“, „Bus“ wg. „Busse“, „Top“ wg. „toppen“, „Nuß“ wg. „Nüsse“; dagegen lang: „Biotop“ wg. „Biotope“, „Fuß“ wg. „Füße“).

In Eigennamen (Familien- und geografische Namen) kann die Vokalkürze auch vor doppelt dargestellten Konsonanten nicht immer eindeutig bestimmt werden. Insbesondere „ck“, „ff“, „ss“ und „tz“, aber auch andere, kommen dort nicht ausschließlich nur nach kurzen Vokalen vor („Bismarck“, „Hauff“, „Zeiss“, „Hartz“, „Kneipp“, „Württemberg“). So kann auch ein einzelner Vokal vor diesen Doppelbuchstaben ausnahmsweise lang sein: „Buckow“, „Mecklenburg“, „Bonhoeffer“, „Gross“, „Lietzensee“.

Da in der Schweiz anstelle des Eszetts „ss“ in Gebrauch ist, signalisiert dort „ss“ als einziger doppelter Konsonantenbuchstabe (außerhalb von Eigennamen) nicht die Kürze des vorangehenden Vokals; Länge oder Kürze des Vokals ist also in diesem Fall nicht vorhersagbar (wie sonst auch vor den Di- und Trigrafen „ch“, „sch“ u. a.).




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Дата добавления: 2015-05-31; Просмотров: 575; Нарушение авторских прав?; Мы поможем в написании вашей работы!


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