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Die Grammatikforschung in der sowietischen und russischen Germanistik




Die Forschungsarbeit auf dem Gebiete der Germanistik wird in unserem Lande sowohl an akademischen Forschungsinstituten als auch an zahlreichen Universitäten und pädagogischen Hochschulen durchgeführt, wo Lehrkräfte für den Fremdsprachenunterricht an Mittelschulen und Lektoren für Hochschulen ausgebildet werden.

Die ersten bedeutenden Veröffentlichungen auf dem Gebiete der deutschen Grammatik stammen aus den 30er- Jahren. Es sind der Sammelband,,Probleme der deutschen Grammatik in historischer Sicht", (1935) herausgegeben von Shirmunski, eine fiir Studenten der Germanistik bestimmte,,Wissenschaftliche Grammatik der deutschen Sprache", verfasst von Strojewa und Sinder (1938), sowie eine Reihe von Monografien.

Die,,Wissenschaftliche Grammatik der deutschen Sprache" war die erste theoretische Darstellung des grammatischen Systems der deutschen Gegenwartssprache für Germanistikstudenten in der Sowjetunion. Grundlegende Bedeutung für die Konzeption des Buches hatten die Lehre von der Einheit des Denkens und der Sprache und das dialektische Gesetz der Einheit von Inhalt und Form. Die Verfasser des Buches untersuchten jedes grammatische Phänomen auf seine Formen und auf die Bedeutung dieser Formen und schenkten große Aufmerksamkeit der Gebrauchsnorm jeder grammatischen Form, was einerseits von den theoretischen Ausgangspositionen des Buches bestimmt war, andererseits auch den Bedürfnissen der Deutschlehrerausbildung entsprach. Ausgehend von dem Gesetz der Einheit von Form und Inhalt wurde von den Verfassern der grammatische Stoff neu gegliedert. Die für die junggrammatische Forschung typische Trennung von Formenlehre und Bedeutungslehre und die Verteilung der entsprechenden Fragenkreise auf verschiedene Abschnitte der Grammatik wurden aufgegeben. Die Formen der Wortarten und deren Bedeutungen wurden in einer komplexen Weise in der Morphologie behandelt, der die Syntax als eine Satzlehre gegenüberstand.

Besonders großen Aufschwung nehmen die germanistischen Forschungen in der Sowjetunion seit den 50er- Jahren. In dieser Zeit erscheinen eine Reihe neuer Gesamtdarstellungen des deutschen Sprachbaus eine umgearbeitete und vervollständigte Neuauflage der,,Wissenschaftlichen Grammatik" von Sinder und Strojewa sowie zahlreiche Einzeluntersuchungen zu den wichtigsten Frage der Theorie der Grammatik.

Entscheidende Bedeutung für die Entwicklung der Grammatikforschung hatte in den 50er- und 60er Jahren die Erarbeitung des Begriffes der grammatischen Kategorien. Die theoretische Fundierung dieses Begriffes bedeutete einen weiteren Ausbau der These von der Einheit von Form und Inhalt, Struktur und Semantik, Gestalt und Leistung, im grammatischen System der Sprache. Der bilaterale Charakter der grammatischen Kategorien als Einheit von Form und Bedeutung wurde ausdrücklich betont. Die grammatischen Kategorien wurden als die Grundeinheiten des grammatischen Systems aufgefasst. Letzteres bestimmte das Beschreibungsmodell des grammatischen Systems in den Grammatiken dieser Zeit sowie den Fragenkreis monografischer Untersuchungen. Obwohl die Forschung dieser Jahrzehnte sowohl die Probleme der Morphologie als auch die der Syntax umfasste, konzentrierten sich die auf die Erschließung der grammatischen Kategorien orientierten Untersuchungen in erster Linie auf die Kategorien der morphologischen Ebene. Es wurde die entsprechende Forschungsmethodik entwickelt, die grammatischen Kategorien einzelner Wortarten wurden abgehandelt. Aus methodologischer und methodischer Sicht ging es um die Kriterien der Ausgliederung von grammatischen Kategorien und um die Erschließung ihrer Bedeutungsseite. In diesem Zusammenhang wurde an der Präzisierung der Merkmale des morphologischen Paradigmas gearbeitet, dem Problem der Wortgrenze und dem Anteil analytischer Formen am Paradigma nachgegangen. Besondere Beachtung wurde der Anwendung des Oppositionsprinzips geschenkt. Bei der Erforschung der Bedeutung der grammatischen Kategorien der Wortarten galt die größte Aufmerksamkeit den Kategorien des Verbs. Viele Dissertationen und wissenschaftliche Artikel wurden der Kategorie der Modalität (den lexikalischen und grammatischen Ausdrucksmitteln der Modalität) gewidmet, der Kategorie der Zeit (vor allem der Bedeutung und der Verwendungsnorm der Vergangenheitstempora), den Genera verbi und dem Problem des Zustandspassivs, dem Problem der Aspekte und Aspektualität des Verbs sowie dem Problem der grammatischen Bedeutung des Artikels und seiner Verwendungsnorm.

Große Fortschritte machte auch die funktionale Syntaxforschung. Die Bedürfnisse des Fremdsprachenunterrichts lenkten das Interesse auf die Erforschung einzelner Arten von einfachen und komplexen Satzen sowie der Verwendung von Tempora und Modi im komplexen Satz. Diese Untersuchungen stiitzten sich auf Textanalyse.

Ein besonderer Problemkreis, der vor allem in den Schriften Admonis und seiner Schuler behandelt wurde, bestand in der Untersuchung der internen Struktur nominaler und verbaler Wortgruppen und der Auswirkung der ermittelten Regularitaten auf die Struktur des Satzes. Es handelte sich vor allem um die sog. Monoflexion in der Nominalgruppe und um die Rahmen-struktur als Mittel einer besonders strengen Organisierung syntaktischer Gebilde im Deutschen. Bereits um die Mitte der 50er- Jahre wandte sich die sowjetische Germanistik einer kommunikationsbezogenen Betrachtung der Sprache zu. Die Forschung in diesem Bereich galt zuerst der kommunikativen Satzperspektive und deren Ausdrucksmitteln (Kruschelnitzkaja). Die Arbeit an diesen Problemen wurde von vielen sowjetischen Germanisten aufgegriffen. Große Beachtung wurde dem Anteil der Stimmftihrung am Ausdruck der kommunikativen Satzperspektive sowie dem kommunikativen Ausdruckswert einiger grammatischer Kategorien der Wortarten, besonders der Genera verbi und des Artikels geschenkt. In der neuesten Zeit erweitert sich der Kreis der Forschungsprobleme. Im Bereich der morphologischen Untersuchungen wird die Erforschung der semantischen Seite der grammatischen Kategorien der Wortarten durch weit gehende Anwendung der Komponentenanalyse vertieft und zugleich formalisiert. Die Komponentenanalyse ermöglicht die Auseinanderhaltung von paradigmatischer Bedeutung und von syntagmatischen Bedeutungen kategorieller Formen, die Aufdeckung der Oppositionsverhaltnisse zwischen den kategoriellen Merkmalen der Gegenglieder einer Opposition und die Untersuchung der Voraussetzungen fiir ihre Neutralisation (vgl.: Schendels). Im engen Zusammenhang mit der Erforschung der semantischen Seite der grammatischen Kategorien einzelner Wortarten stcht die Erforschung der Wechselwirkung von lexikalischen und grammatischen Ausdrucksmitteln kategorieller Bedeutungen. Das letzte Problem führt zur Erarbeitung der Feldtheorie am grammatischen Material (vgl.: Gulyga/Schendels). Die Untersuchung von syntagmatischen Bedeutungen grammatischer Formen leitet auch Forschungen im Bereich der grammatischen Synonymie ein. Der Komponentenanalyse einzelner grammatischer Kategorien, den grammatischen Feldern im Bereich der grammatischen Kategorien der Wortarten, dem Anteil lexikalischer und lexikalisch-grammatischer Mittel am Ausdruck von kategoriellen grammatischen Bedeutungen und der grammatischen Polysemie sind mehrere Einzeluntersuchungen unserer Germanisten gewidmet. Mit der Erforschung der Semantischen Seite der grammatischen Kategorien und mit deren feldmadiper Betrachtung hangt auch die Entwicklung der stilistischen Grammatik zusammen (s.: Riesel/Schendels sowie einschlagige Dissertationen), was ebenso wie die Untersuchungen im Bereich von grammatischer Synonymie und insbesondere die Theorie der kommunikativen Satzperspektive eine kommunikativ-pragmatische Sprachbetrachtung gewährleistet. Seit Anfang der 70er- Jahre entwickeln sich intensiv Forschungen im Bereich der Textgrammatik. Neben zahlreichen Dissertationen und wissenschaftlichen Artikeln zu Einzelproblemen der Textgrammatik liegen bereits eine wissenschaftliche Gesamtdarstellung (Moskalskaja) und Übungsbücher (Bessmertnaja /Wittmers; Brandes/Pironkowa) vor. Wesentliches zur grammatischen Struktur des Textes ist bereits in normative Grammatiken eingegangen.

Vorlesung 7. Einführung in die Morphologie

1. Gliederung des grammatischen Baus der Sprache in Morphologie und Syntax.

2. Morphologische Einheiten.

3. Grammatische Bedeutung.

4. Grammatische (morphologische) Kategorie. Paradigma.




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Дата добавления: 2014-01-05; Просмотров: 1140; Нарушение авторских прав?; Мы поможем в написании вашей работы!


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