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Grammatische (morphologische) Kategorie. Paradigma




Grammatische Bedeutung. Arten der Formative

Zum Unterschied von lexikaler Bedeutung, d.h. der Beziehung zwischen einer sprachlichen Einheit und dem durch sie Bezeichneten, das real oder nur gedacht sein kann, ordnet die grammatische Bedeutung das Formativ bzw. die Wortform einer grammatischen Kategorie zu. W.G.ADMONI meint, daß die grammatischen Bedeutungen das Grundmorphem überlagern /Admoni 1986/.

Zur Identifikation der grammatischen Bedeutung und ihres Trägers, daß FORMANS genannt werden kann, ist die Art des lexikalen Morphems zu be-rücksichtigen, mit dem sich das betreffende Forpians verbindet. Das kann am Beispiel des Formans -ER veranschaulicht werden. Im Formativ KIND-ER ist es dieses Formans das pluralbildende Suffix, im Formativ LEHR-ER ist es ein Derivationssuffix mit agentiver Bedeutung, im Formativ BEKANNT-ER ist eine maskuline Nominativflexion. Im Falle der Homonymie der Formative bedarf es zusätzlicher identifizierender Faktoren: (des) Studenten (Genitiv Singular) - (der) Studenten-0 (Genitiv Plural), (ein) klein-er Junge (maskuline Nominativflexion des Adjektivs) - (er ist) klein-er (alsjmd.) (das Suffix des Komparativs).

Ein Formans kann im Prinzip zugleich Träger von mehreren grammatischen Bedeutungen sein, z.B.: druckt die Bedeutungen des Genitivs und des Singulars aus; trägst am Verb die Bedeutungen der 2. Person und des Singulars.

Unter dem strukturellen Blickwinkel ist zwischen synthetischen und analytischen Formen bzw. Formativen zu unterscheiden. Ein synthetisches Formativ stellt ein einheitliches Gebilde dar: BUCHES, GEHST usw. Eine analytische Form ist es ein Gebilde, zwischen dessen Konstituenten eine andere sprachliche Einheit treten kann: (Ich) HABE lange GEARBEITET.

Als grammatische (morphologische) Kategorien werden Gesamtheiten (Mengen) von Wortformen gleicher Art angesehen.Deshalb nennt man z.B. die Gesamtheit der Kasusformen die KATEGORIE DES KASUS und die Gesamtheit der Tempusformen DIE KATEGORIE DES TEMPUS.

Von einer grammatischen (morphologischen) Kategorie kann nur dann gesprochen werden, wenn mindestens zwei Wortformen gleicher Art einander gegenüberstehen. Notwendig und ausreichend ist dabei, daß sie sich in Bedeutung und (normalerweise) in Form unterscheiden.

Als Beispiel für einen solchen Grenzfall kann die Kategorie des Numerus dienen. Diese Kategorie basiert auf der Gegenüberstellung der Singularform und der Pluralform als Träger der Bedeutung der Einzahl bzw. der Mehrzahl, d.h. der gegliederten Vielheit: Kind - Kinder, Tisch - Tische, Frau - Frauen. Das erste Glied jedes Paars heißt unmarkiert, weil es keine Formans besitzt. Das andere Glied dagegen heißt markiert, weil es ein den Plural anzeigendes Formans aufweist. Die Oppositionen dieser Art nennt man privativ.

Es gibt im Deutschen auch komplizierter aufgebaute Kategorien, z.B. die Kategorie des Kasus und die Kategorie des Tempus.

Bei der Aufstellung der grammatischen Kategorien wird von der lexikalen Bedeutung des Wurzelmorphems abgesehen. In diesem Sinne sind die grammatischen (morphologischen) Kategorien von den lexikalen Bedeutungen unabhängig. Es ist jedoch zu berücksichtigen, daß jede lexikale Bedeutung mit jeder grammatischen Bedeutung, die der betreffenden Wortart zukommt, vertraglich ist. Die unzahlbare Substantive kennen beispielsweise keine Pluralform. Die Witterungsverben kommen nur im Singular vor.

Mit dem Begriff der grammatischen Kategorie ist der Begriff des Paradigmas aufs engste verbunden. Das morphologische Paradigma kann als Existenzform einer grammatischen Kategorie angesehen werden, da unter dem Paradigma einer Kategorie die Gesamtheit der durch sie erfaßten Wortformen verstanden wird. Man nennt so ein definiertes Paradigma auch Mikro- oder Kleinparadigma zum Unterschied von Makro- oder Großparadigma, das seinerseits die Gesamtheit der Mikroparadigmen darstellt, die einer flektierenden Wortklasse zugewieseri werden. Zum Mikroparadigma des Verbs zahlt man die Mikroparadigmen der Person, des Numerus, des Tempus, des Modus und traditionell auch noch das Generalverb.

Bei der oben dargestellten Auffassung des Wortes kann man sagen, daß es auch ein Paradigma besitzt. Das Paradigma des Wortes verhält sich zum Makroparadigma seiner Wortart wie das Besondere zum Allgemeinen. Wenn die lexikale Bedeutung des betreffenden Wortes mit irgendeiner grammatischen Bedeutung unvertraglich ist, so heißt sein Paradigma defekt, wie z.B. es bei den Witterungsimpersonalia der Fall ist.

Die grammatischen (morphologischen) Kategorien werden im Einzelnen bei der Betrachtung der Wortklassen bzw. Wortarten näher behandelt. Er wird von der Gegenüberstellung von Wort und Satz als zwei Grundeinheiten der Sprache ausgegangen und traditionell zwischen Morphologie und Syntax unterschieden.

Eine Variante der traditionellen zweistufigen Darstellung des grammatischen Systems ist die Gliederung der Grammatik nicht in Morphologie und Syntax, sondern in die Abschnitte,,Wort" und,,Satz". Das führt zu einer Erweiterung der Morphologie und damit zu einer allgemeinen Wortlehre. Im Rahmen der Grammatik werden nicht nur die grammatischen Eigenschaften des Wortes dargestellt, sondern auch der fonematische Bau des Wortes, ja manchmal die gesamte,,Lautlehre" sowie die Wortbildungslehre mitbehandelt und die lexikalische Charakteristik des Wortbestandes nach den Wortarten einschlieβlich der Theorie des Wortfeldes gegeben.




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Дата добавления: 2014-01-05; Просмотров: 4939; Нарушение авторских прав?; Мы поможем в написании вашей работы!


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