Студопедия

КАТЕГОРИИ:


Архитектура-(3434)Астрономия-(809)Биология-(7483)Биотехнологии-(1457)Военное дело-(14632)Высокие технологии-(1363)География-(913)Геология-(1438)Государство-(451)Демография-(1065)Дом-(47672)Журналистика и СМИ-(912)Изобретательство-(14524)Иностранные языки-(4268)Информатика-(17799)Искусство-(1338)История-(13644)Компьютеры-(11121)Косметика-(55)Кулинария-(373)Культура-(8427)Лингвистика-(374)Литература-(1642)Маркетинг-(23702)Математика-(16968)Машиностроение-(1700)Медицина-(12668)Менеджмент-(24684)Механика-(15423)Науковедение-(506)Образование-(11852)Охрана труда-(3308)Педагогика-(5571)Полиграфия-(1312)Политика-(7869)Право-(5454)Приборостроение-(1369)Программирование-(2801)Производство-(97182)Промышленность-(8706)Психология-(18388)Религия-(3217)Связь-(10668)Сельское хозяйство-(299)Социология-(6455)Спорт-(42831)Строительство-(4793)Торговля-(5050)Транспорт-(2929)Туризм-(1568)Физика-(3942)Философия-(17015)Финансы-(26596)Химия-(22929)Экология-(12095)Экономика-(9961)Электроника-(8441)Электротехника-(4623)Энергетика-(12629)Юриспруденция-(1492)Ядерная техника-(1748)

Kaufrausch




“Расkеn Sie's ein. Alles!”

Jan H., 19. hat 125.000 Euro Schulden und steht demnächst wegen Betrugs vor Gericht. Weil er mit dem Einkaufen nicht mehr aufhören konnte.

Vor zwei Jahren bekam Jan zum ersten Mal feuchte Hände, als er eine Boutique betrat. “Ich konnte mich nicht entscheiden zwischen Dolce & Gabbana und Tommy Hilfiger, dem schwarzen Anzug und dem hellen Mantel, dem glänzenden Seiden-hemd und dem Polohemd. Da habe ich einfach gesagt: Packen Sie es ein, alles.” Voller Erregung fährt er mit seinen Tüten nach Hause. Er ist glücklich, denn er glaubt, jetzt wird er endlich von all denen bewundert, die er toll findet. Jans Chef zum Beispiel. Der war ein Jungmanager der Computerbranche und Mercedes-CLK-Fahrer. Fär den arbeitete der damalige Gymnasiast Jan nachmittags nach der Schule als Webdesigner. Mit 17 verdiente Jan mit diesem Schulerjob schon 2500 Euro im Monat. Als er 18 wurde, räumte ihm seine Bank einen Kredit von 12.000 Euro ein. Einfach so, nicht auf Jans Wunsch. Man kennt sich ja im Ort, die Eltern sind angesehene Leute. Jan fühlte sich damals wie ein König und verließ vor dem Abitur die Schule. “Ich war völlig berauscht vom Geldverdienen. Ich hatte nur noch mit Leuten zu tun, die sich nahezu alles leisten konnten.” Er geht jeden Tag auf Shoppingtour. Jedes Mai, wenn er ein neues Teil in den Händen hält, spürt er “den totalen Kick”. Innerhalb weniger Wochen ist der Kleiderschrank restlos voll. Was nicht mehr hineinpasst, stapelt Jan unter seinem Bett.

So geht das einige Monate. Immer hat er Herzklopfen beim Einkaufen, doch etwas beginnt sich zu verändern: “Die Verkäuferinnen haben mich plötzlich so komisch angeguckt und sich hinter meinem Rucken komische Blicke zugeworfen. Dabei habe ich doch immer alles bezahlt.” Irgendwann fühlt Jan sich so beobachtet, dass er keinen Laden mehr betritt. Also bestellt er per Internet, aber die Befriedigung ist nicht mehr dieselbe. Bis die Sachen bei ihm ankommen, interessieren sie ihn nicht mehr. Unausgepackt steckt er sie zu den anderen Tüten in den Keller. Rechnungen wirft er ungeöffnet in den Papierkorb. “So waren sie für mich nicht mehr vorhanden.” Jan sagt, er sei schon immer ein Meister im Lügen und Verdrängen gewesen.

Zu der Zeit, als er süchtig per Internet bestellt, besitzt er fünf Kreditkarten. Außer teurer Kleidung ordert er nun auch DVD-Spieler, Fernseher, Telefone, Computer. Der Gerichtsvollzieher kommt inzwischen regelmaßig. Das spricht sich herum bis zu den Internetfirmen, für die er arbeitet. Von nun an bleiben die Aufträge aus. Als die Onlineshops wegen der offenen Rechnungen nicht mehr liefern wollen, wendet Jan Tricks an. Er bestellt unter seinem zweiten Vornamen. Jan hat mittlerweile den Überblick verloren. Er weiß nicht, welche der Dinge in seinem Schrank er in letzter Minute noch bezahlt hat, wie viele Tüten unausgepackt im Keller stehen.

Schließlich teilt die Polizei ihm mit, dass gegen ihn mehrere Betrugsanzeigen vorliegen. Das Gericht bestimmt, dass er mit einem Psychologen sprechen muss. Der erzählt ihm, dass er an “Oniomanie” leidet, das heißt pathologische Kaufsucht. Jan erklärt sich bereit, eine Therapie zu machen. Zur Therapie gehört das so genannte Expositionstraining. Mit 200 Euro in der Tasche muss er in die Stadt gehen und versuchen, nichts zu kaufen. Seine Gefühle muss er protokollieren, jede noch so geringe Erregung schriftlich für den Therapeuten aufzeichnen. Obwohl Jan in einer Boutique vor Erregung feuchte Hände bekommt und die Verkäufer in längere Gespräche verwickelt, besiegt er sein Verlangen. Er kauft nichts.

Nach drei Monaten wird er aus der Klinik entlassen. Zurück in die Realität und zu den Schulden. Zurück in die Katastrophe, die er angerichtet hat. In den nächsten Wochen ste­hen ihm zwei Prozesse bevor.

Aufgabe 15. Welche Statussymbole wünschen sich junge Leute heutzutage? Machen Sie eine Liste. Welches dieser Dinge besitzen Sie persönlich? Warum/Warum nicht?

Aufgabe 16. Lesen und übersetzen Sie den folgenden Text. Ergänzen Sie die Informationen.

1. Wem gehört die Supermarkt-Kette?

2. Wann wurde den ersten Laden eröffnet?

3. Wer kauft bei Aldi?

4. Wo gibt es Aldi-Geschäfte?

5. Wie viele Geschäfte gibt es in Deutschland?

6. Wie viele verschiedene Waren kann man in einer Aldi-Filiale kaufen?

7. Wie macht Aldi Werbung?

8. Wie sorgt Aldi für Qualität beim Angebot?




Поделиться с друзьями:


Дата добавления: 2014-12-26; Просмотров: 1741; Нарушение авторских прав?; Мы поможем в написании вашей работы!


Нам важно ваше мнение! Был ли полезен опубликованный материал? Да | Нет



studopedia.su - Студопедия (2013 - 2024) год. Все материалы представленные на сайте исключительно с целью ознакомления читателями и не преследуют коммерческих целей или нарушение авторских прав! Последнее добавление




Генерация страницы за: 0.012 сек.