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Kapitel 9




Kapitel 8

4. September

Panisch läuft Giuseppe die Treppe hinunter. Er beugt sich über seine Frau. Sie atmet noch. Erleichtert zieht er sein Handy60 aus der Tasche und ruft den Notarzt. Klara steht wortlos oben auf der Treppe und beobachtet ihn.

Fünf Minuten später kommt der Notarzt. Er untersucht Nathalie und schaut Giuseppe an.

„Das linke Bein ist gebrochen. Ich habe Ihrer Frau etwas gegen die Schmerzen gegeben und auch ein Beruhigungs­mittel. Es besteht keine Lebensgefahr."

Sanitäter legen Frau Bezauber auf eine Trage.

„Wir bringen sie in das Rote-Kreuz-Krankenhaus. Möchten Sie im Krankenwagen mitfahren?"

 

60 Mobiltelefon

„Das geht leider nicht. Ich muss etwas sehr Dringendes erledigen. Ich versuche, später zu kommen."

Giuseppe bleibt am Ort des Unglücks zurück. In Gedan­ken verloren blickt er auf die Stelle, wo eben noch seine Frau lag.

Klara kommt die Treppe hinunter und legt dem überrasch­ten Giuseppe die Arme um den Hals.

„Das hast du super gemacht, mein Liebling, jetzt haben wir mehr Zeit für uns!"

Klara will ihn küssen. Giuseppe dreht sich weg und löst sich aus der Umarmung.

„Irrtum, ich habe das nicht mit Absicht gemacht. Ich sollte jetzt erst einmal mit dem Intendanten reden und mich für heute und morgen beurlauben lassen. Danach gehe ich zu meiner Frau ins Krankenhaus."

„Das ist doch nur eine Ausrede! Willst du mich loswer­den, weil du mit Kristin eine Affäre hast?"

„Spinnst du61?"

„Wo du bist, ist auch sie und umgekehrt. Das weiß jeder hier im Theater!"

„Darum geht es gar nicht. Erst jetzt merke ich, wie sehr ich meine Frau liebe. Es ist aus mit uns..."

„Abwarten. Denk an Jose. Er hat seine Carmen auch noch bekommen!", droht Klara.

Sie geht. Der Tenor hat plötzlich Angst.

 

7. September

Im Theater herrscht Hektik62. Am 22. September wird im Opernhaus die neue Spielzeit eröffnet.

Die Proben für „Carmen" laufen auf Hochtouren. Alle Beteiligten sind gestresst: Dirigent, Orchester, Regisseur, Bühnenbildner, Requisiteure, Maler, Techniker und allen voran die Sänger und Sängerinnen. Auch der Chor kämpft mit Problemen. „Carmen" wird in französischer Sprache gesungen. Der Intendant schaut immer öfter vorbei, um o sich zu vergewissern, dass der enge Zeitplan eingehalten wird. Die Generalprobe findet am 20. September statt.

Für Patrick Reich ist der Fall noch nicht abgeschlossen. Noch weiß er nicht, wie es zu dem Treppensturz von Nathalie kam. War der Sturz ein Unfall? Sollte Giuseppe darunter leiden? Sollte er verdächtigt werden? Wo befanden sich zur Zeit des Unfalls Klara Fall und Kristin Trigantin? Stimmen die Gerüchte, dass Giuseppe auch ein Verhältnis mit Kristin hat? Fragen über Fragen, für die Patrick Reich keine Antworten kennt.

Patrick hatte noch keine Gelegenheit, mit seiner Auftraggeberin zu sprechen. Er nutzt die Zeit, um sich im Theater umzusehen. Er kennt den Pförtner inzwischen gut. Er hat ihm eine Flasche Cognac mitgebracht. Patrick kann sich ohne Schwierigkeiten im Theater bewegen.

Plötzlich bemerkt er Kristin und Giuseppe, die eng beieinander stehen. Patrick versteht kein Wort, so sehr er sich auch anstrengt. Er findet es seltsam, dass die beiden leise miteinander reden, fast flüstern63. Sollten die Gerüchte doch stimmen?

„Entschuldigen Sie bitte!"

Patrick wird durch einen Bühnenarbeiter, der eine Kulisse vor sich herschiebt, bei seiner Beobachtung gestört.

„Macht nichts", antwortet er und drückt sich gegen die Wand, um dem Arbeiter nicht im Wege zu stehen. Als er seine Beobachtung fortsetzen will, sind Kristin und Giuseppe verschwunden. Keine Chance für Patrick Reich, die beiden im Labyrinth der Gänge, Treppen und Zimmer zu finden. „Pech gehabt", denkt er laut. „Wenn ich hier nicht weiterkomme, kann vielleicht ein Gespräch mit meiner Auftraggeberin hilfreich sein."

 

Eine Stunde später steht Patrick vor Nathalies Krankenbett.

„Es tut mir leid, was Ihnen passiert ist, Frau Bezauber. Ich hoffe, Sie haben keine Schmerzen mehr."

„Ich werde gut versorgt. Dank der Medikamente bin ich schmerzfrei. Schmerzfrei, was den körperlichen Zustand betrifft. Im Innern tut es sehr, sehr weh64."

Tränen rollen über das Gesicht von Nathalie. Patrick sieht aus dem Fenster. Ihm tut es weh, dass Nathalie seelisch leidet. Dennoch muss er ihr ein paar Fragen stellen, um sich Klarheit zu verschaffen. Er überlegt kurz, ob er später noch einmal vorbeikommen soll. Patrick weiß, dass nie der richtige Zeitpunkt für solche Fragen ist. Entschlossen dreht er sich um, nimmt einen Stuhl und setzt sich an das Krankenbett von Nathalie.

„Frau Bezauber. Ich stelle Ihnen einige sehr persönliche Fragen. Bitte seien Sie mir nicht böse."

Frau Bezauber versucht sich aufzurichten. Mit der rech­ten Hand zieht sie sich an einem Griff hoch. Mit der linken Hand stützt sie sich auf das Bett.

„Stellen Sie Ihre Fragen. Schlimmer kann es ja nicht kommen."

„Frau Bezauber, erinnern Sie sich bitte ganz genau an den Sturz auf der Treppe. Halten Sie es für möglich, dass Ihr Mann Sie gestoßen hat?"

„Aber nein!", antwortet Nathalie wie aus der Pistole geschossen65. „Nie im Leben!"

Sie hat den Griff losgelassen und liegt wieder unbeweglich im Bett. Leise fügt sie hinzu: „Betrügen? Ja!... Aber... Nein."


„Frau Bezauber, eine letzte Frage. Dann lasse ich Sie in Ruhe. Halten Sie es für möglich, dass es neben Klara Fall noch eine andere Frau im Leben Ihres Mannes gibt? Eine Frau, die auch im Theater arbeitet?"

„Ich weiß gar nicht mehr, was ich glauben kann oder nicht. Wer soll die andere Frau sein?"

„Kristin Trigantin."

Als Nathalie Bezauber antworten will, klopft es an der Tür. Der Arzt und eine Krankenschwester kommen zur Visite.

Patrick Reich verabschiedet sich schnell von seiner Klientin und verlässt das Krankenhaus mit unbeantworteten Fragen.

61 Bist du verrückt?

62 Nervosität

63 sehr leise sprechen

64 Schmerzen haben

65 sehr schnell

 

Kapitel 10

19. September

Patrick Reich betritt den Mitarbeitereingang des Staatstheaters. Er nickt dem Pförtner zu und geht weiter. Er will mit Giuseppe reden. Er läuft zu den Garderoben und beobachtet die Schilder. Da! „Giuseppe di Rossi" steht auf der dritten Tür. Bevor er anklopft, sieht der Detektiv, dass die Tür einen Spalt offen steht66. Das Zimmer ist dunkel. Als guter Detektiv beobachtet er erst einmal das Geschehen im Zimmer. Im Spiegel sieht er einen Schatten, der in den Schubladen67 wühlt68. Plötzlich zieht der Schatten eine Flasche hervor. Dann verschwindet er aus Patricks Sichtfeld. Als die Person hinauskommt, steckt sie rasch69 ein Fläschchen in ihre Tasche. Patrick wartet, bis sie weg ist und betritt die Garderobe. Zu schnell, er hat sie nicht erkannt. Auf dem Garderobentisch steht eine halbvolle Whiskeyflasche. Er hat ein ungutes Gefühl. Patrick erinnert sich an die Bemerkung von Nathalie: „Giuseppe benutzt kein Mundwasser wie andere Sänger. Vor Auftritten gurgelt70 er immer mit einem Schluck Whiskey gegen Mundgeruch."

Patrick Reich nimmt die Flasche an sich. Er beschließt, ein paar Menschen zu befragen. Es ist Probe, zurzeit wird keiner zu sprechen sein. Am Ausgang bemerkt er Klara Fall. Patrick betrachtet sie. Sie ist kleiner als Nathalie und extrem schlank. Ihre kurzen blonden Haare passen perfekt zu ihrem violetten Lippenstift71, der ihre vollen Lippens betont. Sie ist sehr modern angezogen. Ihre engen Jeans sitzen extrem tief. Ihr T-Shirt beginnt oberhalb der Taille72 und sitzt ebenfalls sehr eng. Ihr tiefer Ausschnitt ist nicht zu übersehen. Sie betrachtet Patrick Reich und sagt zwischen zwei Zigarettenzügen:

„Sind Sie der Schnüffler73 von Nathalie?"

Patrick Reich nickt. Ihre Stimme klingt auffallend74 vulgär75.

„Sie wollen wissen, ob ich mit Giuseppe schlafe. Soll ich ehrlich sein? Nicht mehr. Ich glaube, Kristin ist sein neuer

Liebling. Aber glauben Sie mir, er kehrt zu mir zurück. Sagen Sie Nathalie das!"

Patrick ist sehr erstaunt über ihre offene, gewöhnliche76 Art. Er schaut sehnsüchtig77 auf ihre Zigarette. Für Consstanze hat er aufgehört zu rauchen.

„Ich wollte Sie etwas Anderes fragen. Waren Sie bei dem Unfall von Frau Bezauber dabei?"

„Nein. Als ich ankam, lag Nathalie schon am Fuß der Treppe."

„Wissen Sie zufällig, was genau passiert ist?" „Nein."

„Meinen Sie, dass Herr di Rossi seine Frau vielleicht geschubst78 haben könnte?"

„Zuerst dachte ich das. Als ich dies Giuseppe jedoch i s sagte, widersprach79 er mir. Er wollte sogar zu seiner Frau zurückkehren. Da hat er mit mir Schluss gemacht." „Wissen Sie zufällig noch, wann das war?" „Am Tag des Unfalls. Ich glaube, es war der vierte September."

„Vielen Dank, Sie haben mir sehr geholfen. Wiedersehen!"

„Tschüss, Herr Schnüffler!"

Patrick geht fort. Er will Nathalie anrufen. Vielleicht freut sie sich über die Neuigkeiten.

65 die Tür ist ein wenig geöffnet

66 Fach, z.B. in einem Schrank

67 durchsuchen

68 schnell

70den Hals spülen

71 Farbe für die Lippen von Frauen

72ihr T-Shirt ist sehr, sehr kurz

73negative Bezeichnung für Detektiv

74Aufmerksamkeit auf sich ziehen

75ordinär, schmutzig

76 tiefes Niveau

77 einen starken Wunsch auf/nach etwas haben

78nach vorne schieben

79nicht zustimmen




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Дата добавления: 2014-12-24; Просмотров: 504; Нарушение авторских прав?; Мы поможем в написании вашей работы!


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