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· erbauen · sich erheben · aufbewahren · das Symbol · prächtig · anlocken

6. Gebrauchen Sie die folgenden Redewendungen in passenden Zusammen-hängen.

± über die Grenzen (Gen.) … hinaus bekannt sein

± die Kulturschätze präsentieren

± während des 2. Weltkrieges zerstörte und nicht wiederaufgebaute Gedächtnis-kirche

± die malerische Umgebung

± der Berliner Volksmund

± eine Reise wert

Lesen Sie den Text und verfolgen Sie den Spaziergang durch das Zentrum Berlins auf dem Stadtplan (nach dem Text).

BERLIN

A u s d e r G e s c h i c h t e

 

Die Geschichte der Hauptstadt Deutschlands geht bis in das 13. Jahrhundert zurück. Die erste schriftliche Nachricht dazu stammt aus einer Urkunde des Jahres 1237 über die Schlichtung* eines Streites, in der der Pfarrer Symeon von „Cölln“ als Zeuge fungierte*. Erst sechs Jahre später erscheint auch der Name „Berlin“, aber als Stadt wird es erst 1251 erwähnt, obwohl auch keine Stadtgründungsurkunde existiert. In den Siegeln um 1280 tritt schon der berühmte Bär als Stadtwappen auf. Noch lange Zeit bleibt aber die politische Bedeutung der Stadt (ebenso wie ihre wirtschaftliche) gering. Erst Friedrich II. bindet um 1750 seine Hauptstadt durch drei Kriege gegen Österreich ans kontinentale Geflecht. Einhundert Jahre später wird Wilhelm I. in Versailles zum Deutschen Kaiser proklamiert. Unruhige Zeiten brechen an; die Bevölkerungszahl der Metropole explodiert. Folge des Booms der Gründerzeit: 1912 leben vier Millionen Menschen im Großraum Berlin. Der erste Weltkrieg bestraft den Machtmissbrauch des Kaisers, zerstört die Monarchie. Der zweite Weltkrieg bestraft den Wahn des Diktators, zerstört die Stadt. Sie liegt zerschlagen nieder, wird in zwei Stücke zerrissen. Nirgendwo sonst auf dem Globus müssen wie hier seit 1949 mit der Gründung von zwei deutschen Staaten an der unmittelbaren Grenze der beiden Weltsysteme die Gegensätze zwischen Kapitalismus und Kommunismus aufeinander stoßen. 1961 wächst die Mauer, erst 1989 stürzt sie. Die Welt staunt und weint vor Glück – Berlin ohne Todesstreifen. Heute suchen, wiedervereint, die Menschen nach neuen Wegen. Gewiss: Keine leichte Reise in die Zukunft … Aber eine spannende!

* * *

Der längste Urlaub reicht nicht aus, um auch nur annähernd alle wichtigen Sehenswürdigkeiten in Berlin zu besuchen.

Fangen wir unseren Spaziergang am BrandenburgerTor an. Slolz und majestätisch erhebt es sich als Symbol des Friedens und der Vereinigung. Im Auftrag der „schönen Wilhelmine“, der üppigen Mätresse von Preußenkönig Friedrich Wilhelm II., schuf Carl Gotthard Langhans 1778−1791 das Ensemble – fünf Durchfahrten und sechs dorische* Säulenpaare. Der russische Bildhauer J.G.Schadow setzte oben drauf die Quadriga* – das Vierergespann mit der Siegesgöttin Viktoria.

Vom Brandenburger Tor gehen wir ostwärts durch den viel besungenen und berühmtesten Boulevard* Berlins – „ Unter den Linden. Hier stehen die imposanten Gebäude dicht an dicht, die ältesten davon stammen noch aus der Zeit der preußischen Könige Friedrichs I. und Friedrichs II. Kunstliebhaber können hier auch die Staatsoper besuchen.

Ein Stück weiter – die Alma Mater* von vielen weltbekannten Persönlichkeiten – die Humboldt-Universität. Das Gebäude wurde ursprünglich als Palais für Prinz Heinrich gebaut. Seit 1810 befindet sich dort die Hochschule, wo solche Wissenschaftler lehrten wie Ludwig Feuerbach, Friedrich Hegel, die Brüder Grimm, Albert Einstein, Max Blank, Robert Koch.

Nicht weit von der Humboldt-Universität liegt der Alexanderplatz, einst ein Ochsenmarkt, zu Ehren von Zar Alexander 1805 umbenannt, den die Berliner vertraulich „Alex“ nennen, und der heute eine Fußgängerzone bildet.

Zwischen S-Bahnhof und Forum-Hotel (mit der höchsten Cocktail-Bar Deutschlands) ist der „Alex“ mit der Weltzeituhr (Urania-Uhr) noch immer ein Top-Treff.

Noch ein paar Schritte – und unseren Augen bietet sich die Museumsinsel. Die Kulturschätze der Welt aus sechs Jahrtausenden werden hier im Alten, Neuen, im Bode-, im Pergamonmuseum und in der Nationalgalerie aufbewahrt. Das Alte Museum (1824) ist Berlins ältester Museumskomplex. Vor ihm steht seit 1829 die von C.G. Gantian geschaffene „Suppenschüssel“, eine fast 80 Tonnen schwere Granitschale. 1855 war das NeueMuseum vollendet, zwei Jahrzehnte später die Nationalgalerie. In der Ära von Kaiser Wilhelm II. folgten das Kaiser-Friedrich-Museum (heute Bode-Museum) und schließlich das Pergamonmuseum (Baubeginn 1909); wegen der Wirren von Kriegs- und Nachkriegsmiseren erst 1930 vollendet. Folglich wurde der 1902 aus Kleinasien nach Berlin überführte Pergamon-Altar erst jetzt erstmals der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Er ist eines der herausragendsten Kunstwerke Europas und gilt als Weltwunder des Altertums. Um 170 vor Chr. geschaffen – eine pompöse Weihestätte für Zeus und Athene.

Fasziniert von diesen stummen Zeugen der Vergangenheit beschließen wir den westlichen Teil der Stadt, das ehemalige West-Berlin, kennen zu lernen. Unser Ziel ist jetzt die Straße, die weit über die Grenzen Berlins, sogar ganz Deutschlands, hinaus bekannt ist – der „Kurfürstendamm“. Wiederum passieren wir das Brandenburger Tor und nähern uns der Siegessäule. Vergoldete Kanonenrohre erinnern an vermeintlich ruhmreiche Tage, an die Schlachten in den Feldzügen gegen Dänemark, Österreich und Frankreich zwischen 1864 und 1871. Im Herzen des Tiergartens bleibt die 69 Meter hohe Säule von weither als Mittelpunkt des Großen Sterns sichtbar. F. Drake ist Schöpfer der vergoldeten, 37 Tonnen schweren Figur, die die Siegesgöttin Viktoria versinnbildlicht, aber seit jeher liebevoll „Goldelse“ genannt wird.

Wir gehen weiter durch den schattigen Tiergarten und gelangen zu dem prächtigen Kurfürstendamm. Diese Geschäftsstraße mit Kinozentren, eleganten Boutiquen und großen Kaufhäusern ist die Schlagader des westlichen Teils Berlins. Zwischen den riesigen modernen Konsumtempeln steht hier auch eine während des 2. Weltkrieges zerstörte und nicht wiederaufgebaute Gedächtniskirche. Sie blieb als Mahnmal an den Krieg.

Ganz in der Nähe des Ku`damms liegt das Schloss Charlottenburg. Diese ehemalige Sommerresidenz der preußischen Könige lockt viele Touristen an. Es hat einen Namen in aller Welt. Der Bau des Schlosses begann 1695, es wurde für Sophie Charlotte, die Gemahlin des späteren Königs Friedrich I., errichtet, aber es dauerte fast hundert Jahre, bis das Schloss sein heutiges Aussehen bekam. Das Schloss Charlottenburg beherbergt mit Eichengalerie und chinesischer Porzellan-Sammlung des 17. und 18. Jahrhunderts repräsentative handwerkliche Kleinodien.

Gegenüber dem Schloss liegt das Ägyptische Museum. Einen besonderen Anziehungspunkt bildet hier die fraglos berühmteste Kostbarkeit: die Kalksteinbüste der Nofretete. 1912 in Tel-el-Amarna ausgegraben. Die Königin war die Ehefrau des Pharaos Echnaton. Ihretwegen allein ist Berlin eine Reise wert.

Über 100 Bühnen und Ensembles reproduzieren und gestalten alle Facetten* der klassischen und modernen internationalen Oper- und Theaterszene. Wettbewerbe und Programme mit internationaler Beteiligung ergänzen diese Vielfalt. Die Berliner Internationalen Filmfestspiele, die „Berlinale“*, gehören neben denen in Cannes und Venedig zu den bedeutendsten Festspielen der Welt und haben sich zu einer wichtigen Begegnungsstätte der Filmschaffenden aus Ost und West entwickelt.

Aber nicht nur allein die Sehenswürdigkeiten von Berlin entzücken die Besucher, sondern auch die malerische Umgebung der Stadt. Innerhalb Berlins gibt es märkische Seelandschaften. In den weiträumigen Forsten* kann man – jedenfalls alltags – sogar einsam sein.

All das – die Sehenswürdigkeiten von Berlin und seine prächtige Lage an der Mündung der Spree in die Havel, mitten in der Natur, – verleiht der Hauptstadt Deutschlands ein besonderes Gepräge. Es lohnt sich, all das zu sehen und mal mitzuerleben, denn Berlin erscheint vor dem Besucher wie ein Buch mit vielen Seiten. Einige davon sind aber noch unbeschrieben.

 




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Дата добавления: 2014-12-26; Просмотров: 779; Нарушение авторских прав?; Мы поможем в написании вашей работы!


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