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Thematischer Wortschatz




1. sich ablenken, sich amüsieren, sich entspannen

2. abwägen (die Gründe und Gegengründe abwägen, etw. im Geiste abwägen)

3. an Attraktivität verlieren

4. anregen jmdn. zu (D) (jmdn. zum Nachdenken anregen)

5. der (Fernseh)Ansager, die Ansagerin

6. sich (D) etw. (eine Sendung) ansehen

7. die Auflage (die auflagenstärkste Zeitung)

8. auffordern jmdn. zu (D)

9. etw. in Aufzeichnung bringen

10. ausgefallen (eine ausgefallene Idee)

11. auskommen mit (D), ohne (Akk) (s)

12. die Auswahl an [von] etw. (D) (eine Auswahl treffen)

13. sich auswirken (das wirkt sich günstig [nachteilig] aus), sich auswirken (auf Akk)

14. begeistern, sich begeistern für (Akk), begeistert werden von (D)

15. behandeln (als Kleinigkeit behandeln)

16. beeinflussen (von j-m, von etw. (D) beeinflußt werden)

17. die Beilage

18. beitragen zu (D)

19. bekannt machen jmdn. mit etw. (D)

20. sich großer Beliebtheit erfreuen (groß beim Publikum ankommen)

21. bevorzugen (vor D)

22. das Bild einstellen

23. die Bild(aufnahme)röhre (die Bildröhre versagt, ist ausgefallen; die 45er Bildröhre)

24. die Bildschärfe, die Bildhelligkeit regulieren

25. der Bildschirm (auf dem Bildschirm, am Bildschirm etw. verfolgen, (mit)erleben, über den Bildschirm laufen, gehen, flimmern)

26. die Bildstörungen (die Bildstörungen beseitigen)

27. das Blatt

28. die Boulevardpresse

29. der Einfluss (einen Einfluss ausüben auf (Akk); einen Einfluss haben [gewinnen])

30. eingehen (s) – 1) (auf Akk) auf die Frage eingehen; auf Themen eingehen; auf die Interessen der Zuhörer (Leser) eingehen; 2) die Zeitung ist eingegangen

31. einen guten Empfang haben, etw. (störungsfrei) empfangen

32. die Entfernung (in der Entfernung)

33. die Entscheidungskompetenz (die wichtigsten Entscheidungskompetenzen)

34. entzückt sein von (D), über (Akk)

35. erzieherisch (auf jmdn. erzieherisch einwirken; von erzieherischem Wert sein)

36. fernsehbesessen, «fernsehkrank»

37. das Fernsehen, das Schwarz-Weiß-Fernsehen, das Farbfernsehen (das Farbfernsehen einführen)

38. die Fernsehsendung, die Farbsendung, das Fernsehspiel, der Fernsehfilm

39. etw. im Fernsehen sehen, fernsehen

40. das Fernsehgerät, der Fernseher, der Fernsehapparat, der Fernsehempfänger (funktioniert)

41. der Fernsehfunk, der Fernsehsender

42. der Fernsehsprecher, die Fernsehsprecherin

43. finanzieren durch (Akk)

44. etw. zur Folge haben

45. das Gerät einschalten, aus(ab)schalten, anstellen, abstellen, anmachen, regulieren

46. das Gerät an das Stromnetz anschließen,

47. das Gerät ist eingeschaltet, ist eingestellt, ist an die Fernsehantenne angeschlossen

48. die Glosse

49. großformatig

50. die Gunst des Publikums haben

51. Informationen zusammentragen (Informationen geben [erteilen]; die Information aus (D)beziehen)

52. informieren über (Akk)

53. inspirieren

54. auf dem ersten Kanal übertragen, senden

55. die Kleinanzeige

56. das Layout

57. j-n аuf dem Laufenden halten (auf dem Laufenden sein [bleiben])

58. der Moderator

59. die Nachricht (die Zeitung bringt die Nachricht, dass…)

60. die Nachrichtenübermittlung (Sy.: die Nachrichtenübertragung)

61. der Nachteil (zum Nachteil ausschlagen (s); keinen Nachteil von etw. (D) haben; j-m zum Nachteil gereichen)

62. die Nahrung (einer Sache (D) (neue) Nahrung geben; geistige Nahrung)

63. die Rundfunk- und Fernsehanstalten

64. der Vorteil (Vorteile aus [von] etw. (D) ziehen; einen Vorteil aus etw. (D) schlagen [herausschlagen, herausholen]; sich auf seinen Vorteil verstehen; beiderseitiger Vorteil)

65. Orientierung/Impulse geben

66. plädieren für (Akk)

67. die Printmedien

68. das Programm, das Fernsehprogramm, das Nachmittagsprogramm, das Abendprogramm, das Unterhaltungsprogramm (gestalten, eröffnen, beenden, fortsetzen; im 1. Programm laufen)

69. die Programmgestaltung (für die Programmgestaltung verantwortlich sein)

70. die Schärfe (die Schärfe hat nachgelassen), den Kontrast einstellen, regeln, nachstellen

71. die Schlagzeile (Schlagzeilen machen)

72. das Schwergewicht (das Schwergewicht liegt auf (D); ein Schwergewicht bilden)

73. der Schwerpunkt (als Schwerpunkt haben)

74. schwärmen für (Akk) (einen Affen an jmdm. gefressen haben)

75. senden, übertragen, ausstrahlen, bringen

76. etw. (Akk) direkt (original, live) senden, übertragen

77. die Direkt- (Original)sendung, die Direktübertragung (eine Direktübertragung aus dem Theater)

78. eine Sendung aufzeichnen

79. eine Sendung bringen

80. eine Sendung (eine Sendereihe) moderieren

81. die Sendung ansagen, absagen, unterbrechen

82. eine Sendung versäumen, verpassen, sich (D) (nicht) entgehen lassen

83. die Sendereihe, die Sendeserie

84. die Sensationslust (Sy.: die Sensationsgier) (die Sensationsmeldung; die Sensationshascherei)

85. sinken

86. sprachgewandt

87. das Studio des Fernsehfunkes, das Fernsehstudio (im Fernsehstudio)

88. die Tageszeitung

89. das Testbild

90. tippen auf (Akk)

91. den Ton regeln, der Ton setzt aus

92. die Überschrift

93. die Überzeugungskraft

94. umgehen (s) mit (D)

95. verfolgen (die Entwicklung einer Sache (G) verfolgen)

96. jmdm. zur Verfügung stehen

97. der Verlag

98. veröffentlichen

99. sich (D) die Zeit mit etw. (D) vertreiben (ie, ie)

100. der Vorspann

101. die Wahrheit verdrehen

102. warnen vor (D)

103. sich wenden an (Akk)

104. wirken auf (Akk)

105. die Wochenzeitung (die Wochenschrift)

106. die Zeitschrift (das Magazin) (die Zeitschriften und Zeitungen werden im Abonnement abgesetzt)

107. als Zielgruppe haben

108. der Zuschauer, der Fernsehteilnehmer, der Fernsehfanatiker

Aufgabe 1. Bilden Sie 20 Sätze mit dem thematischen Wortschatz.

Aufgabe 2. Lesen und übersetzen Sie den Text.

DIE NACHRICHTEN GEHÖREN ZU UNSEREM TÄGLICHEN BROT, NICHT WAHR?

Bekanntlich existiert der Mensch nicht vom Brot allein. Als denkendes Wesen genügt es ihm nicht, den Magen zu füllen. Der Mensch besitzt auch ein Hirn, und er braucht geistige Nahrung. Jeden Tag nimmt der Mensch Nachrichten auf. Sie gehören in diesem Sinne zu seinem «täglichen Brot». Durch einen Boten erfuhr die Athener Bevölkerung vom Sieg der Griechen über die Perser bei Marathon im Jahre 490 vor Christi Geburt. Indianer konnten bekanntlich einfache Botschaften durch Rauchsignale austauschen. Heutzutage verfügen wir über weniger anstrengende Mittel für Nachrichtenübermittlung. Ein großer Schritt war mit der Erfindung der Elektrizität getan: sie ermöglichte den Thelegraphen und das Telefon, sowie den Fernscheiber. Heute ist das Fernmeldewesen so weit fortgeschritten, daß wir in unseren Wohnzimmern eine Mondlandung erleben können (wir sind „dabei“). Nachrichten sind nicht nur schneller, sie erreichen auch ein immer breiteres Publikum durch den Aufschwung der Massenmedien: Medium nennt man das Mittel, wodurch eine Information weitergegeben wird. Wendet sich dieses Medium an die breite Masse der Bevölkerung, so spricht man von Massenmedien.

Die Nachricht und ihre Weitervermittlung durch die Massenmedien – Zeitung, Rundfunk, Fernsehen, Internet – nimmt im Leben unserer Zeit einen bedeutsamen, immer zunehmenden Platz ein. Manchmal versuchen wir, ohne Massenmedien auskommen. Zum Beispiel fahren wir in Urlaub und sagen: „Keine Zeitung werde ich lesen! Das Radio wird nicht eingeschaltet! Keinen Film werde ich mir im Fernsehen ansehen!“ Und ein paar Tage lang hält man es so aus. Aber dann läuft man doch zum Kiosk und schimpft, wenn das gewohnte Blatt schon ausverkauft ist. Man verspürt einen regelrechten Nachrichtenhunger, und erinnert man sich sofort an das Sprichwort: „Zeitung gelesen – gut informiert“. Wenn die gedruckte Zeitung einmal täglich erscheint, sendet der Rundfunk jedoch viele Male am Tage Nachrichten. Er kann besonders wichtige Meldungen zu jeder beliebigen Zeit ausstrahlen und seine Hörer mit den Nachrichten von heute besorgen. Hinsichtlich des Tempos der Nachrichtenübermittlung kann keine Zeitung mit dem Rundfunk konkurrieren. Eine Zeitung, die keine Entfernung kennt und kein Papier braucht – das ist der Rundfunk. So wirksam das akustische Wort auch ist, einen Nachteil hat es dennoch. Mann kann es nicht noch einmal nachlesen, es ist nicht bleibend wirksam. Der Rundfunk kann die gedruckte Presse ergänzen, ersetzen kann er sie nicht!

Während die Presse nur das geschriebene Wort und das unbewegte Bild nutzen kann und der Rundfunk lediglich über akustische Mittel verfügt, wirkt das Fernsehen sehr stark durch die Einheit des bewegten Bildes und der Akustik. Wenn der Mensch eine Fernsehsendung genießt, kann er alle Ereignisse miterleben. Dieses sichtbare Miterleben, verstärkt durch das Wort, besitzt stärkere Überzeugungskraft, als sie durch das geschriebene oder gesprochene Wort allein erzielt werden kann. Das Fernsehen bringt die neuesten Nachrichten aus aller Welt ins Haus, führt seine Zuschauer ins Theater, zeigt schöne Spielfilme, überträgt wichtige Sportereignisse. Zeitung lesen, Rundfunk hören oder fernsehen kann man auf verschiedene Art und Weise. Der eine wird vom Sportteil begeistert, der andere bevor­zugt die außenpolitischen Sendungen, Informationen, andere hören und sehen lieber Sendungen über Wissenschaft und Technik. Je gründlicher man sich informiert, desto interessanter wird die Zeit, in der man lebt. Und eine Zeitungsseite reicht dazu nicht aus. Schöpferische Neugier – das ist das Streben, stets Neues zu entdecken und zu erfahren, das macht den idealen Leser, Hörer und Zuschauer aus.

Jeder Zeitungsleser, Radiohörer oder Fernsehzuschauer soll erkennen, wel­che Nachrichten der Wahrheit dienen oder der Manipulation. Die Massen­medien verdrehen manchmal die Wahrheit. Das darf nicht sein.

Leider wird allzu selten erwähnt, wie viele Auswahlstationen eine Nachricht durchläuft, bis sie den Leser erreicht. Gehen wir die Stationen einmal durch.

1. Der dpa-Korrespondent (dpa - die Deutsche Presse Agentur), drauβen vor Ort, sieht nur das, was er für berichtenswert hält. Alles übrige bleibt unerwähnt.

2. Das, was der Korrespondent berichtenswert findet, sicht er aus seiner persönlichen Sicht, sozusagen durch eine Brille.

3. Ein Korrespondent kann nicht alles vor Ort selbst recherchieren. Er ist daher auf Meldungen von Parteien und Verbänden angewiesen, die aber damit in erster Linie ihre eigenen Interessen vertreten.

4. Nur eine von zehn Informationen gibt der Korrespondent als Meldung an seine Zeitung weiter.

5. Die dpa-Zentrale verbreitet wiederum nur zehn Prozent des von den Korrespondenten gelieferten Nachrichtenmaterials über Fernschreibgerät und Bildschirm. Tag und Nacht kommen pausenlos Meldungen an die Zeitungsredaktionen.

6. Die Zeitungen können nur einen kleinen Teil davon, bearbeitet und umgeschrieben, abdrucken.

7. Der Leser liest nicht jede Meldung, sondern wählt aus.

8. Nur ein kleiner Teil des Gelesenen bleibt im Gedächtnis des Lesers.

 

Aufgabe 3. Wenden Sie sich erneut dem Text zu und antworten Sie auf die Fragen.

1. Was braucht der Mensch außer Brot noch?

2. Kann der Mensch ohne Informationen leben?

3. Wodurch unterscheiden sich Rundfunk und Zeitung?

4. Welche Vorzüge und Nachteile haben beide Massenmedien?

5. Welche Vorteile bietet das Fernsehen?

6. Was heißt schöpferische Neugier?

Aufgabe 4. Wie verstehen Sie die folgenden Stellen im Text? Nehmen Sie dazu
Stellung:

a) Zeitung gelesen – gut informiert.

b) Der Rundfunk kann die gedruckte Presse ergänzen, ersetzen kann er sie nicht!

c) Zeitung lesen, Rundfunk hören oder fernsehen kann man auf verschie­dene Art und Weise.

d) Leider wird allzu selten erwähnt, wie viele Auswahlstationen eine Nachricht durchläuft, bis sie den Leser erreicht.

e) Das, was der Korrespondent berichtenswert findet, sicht er aus seiner persönlichen Sicht, sozusagen durch eine Brille.

Aufgabe 5. Legen Sie Ihre Meinung zum Titel des Textes dar.

Aufgabe 6. Geben Sie den Textinhalt deutsch wieder. Sprechen Sie über Vorteile und Nachteile verschiedener Massenmedien. Aus welcher Quelle (Radio, Fernsehen, Zeitung) beziehen Sie vorwie­gend Ihre aktuellen Informationen? Warum?

Aufgabe 7. Lesen Sie kurze Erzählungen aus der Geschichte der Nachrichtenübermittlung und der Entwicklung der Massenmedien. Könnten Sie noch etwas dazu hinzufügen.

a) Es gibt eine Sportdisziplin, die ihr Entstehen einer Nachricht verdankt:
der Marathonlauf, die mit 42,195 Kilometern längste Laufstrecke bei den
Olympischen Spielen. Als 490 vor unserer Zeitrechnung die Athener in der
Schlacht von Marathon das Heer der Perser besiegt hatten, sandte der Feld­
herr Miltiades den griechischen Soldaten Diomeodon, den Athenern diese
Kunde zu übermitteln. Diomeodon lief sehr schnell und traf zu Tode er­
schöpft in Athen ein. Sterbend überbrachte er seinen Landsleuten die wohl
berühmteste Nachricht des Altertums: „Wir haben besiegt“.

Die Geschichte kennt viele Beispiele, wo Menschen für das Überbringen einer wichtigen Nachricht ihr Leben einsetzten und nicht selten opferten.

b) Jeder Besitzer eines Radiogerätes kann auf der Skala seines Apparats
mühelos die Frequenzen feststellen. Nach dem Namen des Erfinders wer­
den die Frequenzen in „Hertz“ (Hz) ausgedrückt. 1888 bewies der deut­
sche Physiker Heinrich Hertz die Existenz elektromagnetischer Wellen.
Diese wissenschaftliche Entdeckung war für die Entwicklung des außeror­
dentlich großer Bedeutung. 1896 erfolgte die erste drahtlose Übertragung
der Welt. Zwei Worte gingen durch den Äther: „Heinrich Hertz“. Mit die­
sen Worten ehrte der russische Physiker Alexej Popow seinen deutschen
Kollegen. Über eine Strecke von nur 250 Metern in Form von Morsezei­
chen hat Popow diese Worte seinem Assistenten übermittelt. Es war das
erste Funktelegramm überhaupt.

Aufgabe 8. Schreiben Sie ein Referat zum Thema „Die Entwicklung des Rund­funks und Fernsehens in Deutschland / Rußland“. Benutzen Sie dabei verschiedene Hilfsmaterialien.

Aufgabe 9. Diskutieren Sie Vor- und Nachteile des Fernsehens. Stellen Sie sich vor: Eine junge Frau möchte ein Fernsehgerät kaufen. Ihr Mann ist dage­gen. Vergleichen Sie die Argumente der Eheleute. Wessen Argumente sind überzeugender?

die Frau

Aktuelle Nachrichten ansehen

Weiterbildung durch das Fernsehen

große Sportereignisse

viele Unterhaltungssendungen

Film und Theater im Haus

denken an lehrreiche Kindersen­dungen

der Mann

Zeitung lesen

Volkshochschule besuchen

Sport treiben

Wo bleibt das Familienleben, wo die Erholung?

Theater besuchen

Kinder sehen Sendungen, die sie nicht sehen sollten

Wird sich das junge Ehepaar einigen?

Aufgabe 10. Referieren Sie schriftlich über den Inhalt des Artikels, gebrauchen Sie dabei folgende Redewendungen.

- Man muss annehmen / unterstreichen, dass – Следует отметить / подчеркнуть, что

- Es ist nicht schwer / leicht zu erkennen / sich davon zu überzeugen, dass – Легко / не трудно увидеть / убедиться, что

- Es ist klar / offensichtlich, dass – Ясно / очевидно, что

- Nicht völlig ausgeschlossen, dass – Совсем не исключено, что

- Man muss zustimmen, dass – Надо признать, что

- Daraus folgt, dass / daraus ergibt sich, dass – Из этого следует / вытекает, что

- Der Gedanke an … ruft Widersprüche hervor – Мысль о … вызывает возражение

- Es ist schwer damit einverstanden zu sein, dass – Трудно согласиться с тем, что

- Man kann nicht einverstanden sein damit, dass – Нельзя согласиться с тем, что

- Nach meiner Vermutung / Meiner Meinung nach – По моим рсчетам, предположениям / по моему мнению

- Ich stimme gezwungenermaβen / notgezwungen dafür – Вынужден(а) согласиться

- Ich möchte Schluβfolgerungen daraus ziehen – Я хотел(а) бы подвести итоги

Wie objektiv sind Nachrichten?

Angesichts der Ergebnisse der Nachrichtenforschung und bestärkt durch Beobachtungen der Medien wird immer wieder die Frage nach dem Wahrheitsgehalt der Nachrichten aufgeworfen. Kann die Berichterstattung der Medien bei den vielen verschiedenartigen Einflüssen auf die Nachrichtenauswahl und -übertragung überhaupt ein tendenz- und verzerrungsfreies, objektives Bild der Wirklichkeit vermitteln?

Der erfahrene Journalist und Leiter einer Journalistenschule Wolf Schneider kommt 1984 zu dem Ergebnis: “Wir werden nicht richtig informiert. Wir leben mit der Desinformation [...]. Das liegt erstens an den Regierungen, zweitens an den Schwächen und Anfechtungen von Journalisten und drittens an den Sachzwängen des Journalismus.” Eine solche Feststellung steht in scharfem Kontrast zur Verpflichtung des Journalismus auf Sorgfalt und Wahrheit in den verschiedenen Rechtsgrundlagen der Massenmedien. Sehr deutlich heiβt es auch im Pressekodex, den vom Deutschen Presserat und den journalistischen Berufsorganisationen beschlossenen publizistischen Grundsätzen: “Achtung vor der Wahrheit und wahrhaftige Unterrichtung der Öffentlichkeit sind oberstes Gebot der Presse.”

Bei der Diskussion der Frage, wie objek­tiv Nachrichten sind und sein können, wird auf verschiedenen Ebenen argumentiert. Einige der Widersprüche lassen sich lösen, wenn man die verschie­denen Betrachtungsebenen voneinander unterscheidet. Mit dem Begriff der Objek­tivität verbindet sich erstens eine professionelle Norm, zweitens eine politische Forderung und drittens ein theoretisches Problem.

Vom Standpunkt journalistischer Professionalität aus betrachtet ist Objektivität eine Zielvorstellung, handlungsleitende Norm, die sich empirisch weder bestätigen noch falsifizieren (widerlegen) läβt. Sie hat die Aufgabe, bestimmte professionelle Standards zu sichern, die Informationsqualität der Berichterstattung zu verbessern. Objektivität läβt sich [...] mit Begriffen umschreiben wie Sachgerechtigkeit (Richtigkeit, Relevanz) und Unparteilichkeit (Ausgewogenheit, Fairneβ, Neutralität) [...]. In diesem Sinne sind auch die Begriffe Objektivität und Wahr­heit in den Gesetzestexten und im Pressekodex zu verstehen. [...]

Als politische Forderung hat der Begriff der Objektivität eine instrumentelle, strategische Funktion. Er dient dazu, die Nachrichtenauswahl im Sinne bestimmter [...] Interessen zu beeinflussen und damit letzten Endes über die Massenmedien das gesellschaftliche Gefüge von Macht und Einfluβ zu verändern oder auch zu konservieren. Am deutlichsten wird das, wenn in Wahlkampfzeiten den Medien von der einen oder anderen Partei Einseitigkeit vorgeworfen wird. In der Diskussion in der Bundesrepublik rückt dabei oft der Begriff der Ausgewogenheit in den Vordergrund, weil Programmausgewogenheit ein Gebot für den öffentlich-rechtlichen Rundfunk ist, das sich aus seiner medienpolitischen Sonderstellung ergibt. [...]

Der Objektivitätsbegriff verweist schlieβlich auf ein theoretisches Problem, das in der Literatur aus unterschiedlichen Blickwinkeln – unter anderem der Erkenntnistheorie, der Wahrnehmungspsychologie, der Wissenssoziologie, der Ideologiekritik – diskutiert wird. [...]

Das Problem besteht darin, daβ die reale Umwelt viel “zu groß, zu komplex und auch zu flieβend” ist, wie Lippmann (1964) es ausdrückt, “um direkt erfaβt zu werden.” Bei der individuellen Wahrnehmung wie auch bei der Umweltbeachtung durch die Nachrichtenmedien kann die Realität immer nur in einem stark vereinfachten Modell “rekonstruiert” werden. [...] Es sind [...] Kategorien oder Sche­mata, mit deren Hilfe bei der Informationsverarbeitung die Umweltkomplexität reduziert und den Eindrücken Sinn verliehen wird. [...]

Nach Lippmanns Auffassung sind Nachricht und Wahrheit streng voneinander zu unterscheiden. [...]

Die Unterscheidung zwischen Ereignis und Nachrichten [ist] nur in der analyti-schen Abstraktion eindeutig möglich, in der realen Wahrnehmungssituation wie auch in der journalistischen Praxis jedoch im allgemeinen nicht. Denn das, was die Medien als “Ereignis” begreifen, ist bereits das Ergebnis von Selektions- und Verarbeitungsprozessen. [...] Auch Ereignisse müssen erst als solche definiert werden, [...] indem sinnvolle “Figuren” von einem irrelevanten “Hintergrund” abgehoben wer­den. [...]

Dieser Vorgang der Konstruktion von Realität wird von den Massenmedien geleistet. Man kann die Medien daher auch als “kollektive Organe” begreifen, mit der Funktion, gesellschaftliche Wirklichkeit in Nachrichten zu konstruieren. Damit stellt sich die Frage der Objektivität der Nach­richten nicht nur als ein Abbildungs- und Selektionsproblem, sondern auch als Frage nach der Interpretation von Wirklichkeit: Welche Interpretationsschemata, welche Hypothesen über die Realität wenden die Medien an, wenn sie uns die Welt durch Nachrichten deuten und da­mit wahrnehmbar machen?

Aufgabe 11. Lesen und übersetzen Sie den Text.

MASSENMEDIEN UND ÖFFENTLICHE MEINUNG IN DEUTSCHLAND

Jeder Zuschauer weiß am 9. November 1989, dass sich gerade die Welt verändert, als das deutsche Fernsehen den Mauerfall zeigt. Es sind einige wenige Fernsehbilder, die große geschichtliche Wendepunkte markieren und erfahrbar machen, sie für immer ins kollektive Gedächtnis holen. Das gilt für die Ermordung John F. Kennedys, das gilt für den 11. September 2001, und es gilt eben auch für den live zu verfolgenden Kollaps der DDR und des ganzen Ostblocks. Die Bilder des Fernseh- und Internetzeitalters schaffen dabei nicht nur einen unmittelbaren persönlichen Bezug zu den Ereignissen, sie definieren auch das gemeinsame Forum der Verständigung über die Welt und sind Teil der Entwicklung kultureller Identität. Wie in jedem modernen Staat sind also auch in Deutschland die Massenmedien der Kitt, der in mancher Hinsicht die Gesellschaft zusammenhält. Presse, Radio, Fernsehen und zunehmend das Internet verdichten und definieren die wichtigen tagesaktuellen Themen, sie reflektieren die öffentliche Meinung, sie sind Indikatoren für den kulturellen Zustand des Landes. Natürlich gibt es auch in Deutschland einige Besonderheiten, die sich aus der Geschichte ergeben, beziehungsweise mit der aktuellen spezifischen Sozialstruktur zusammenhängen.
Durchaus gerne hören die Deutschen die Bezeichnung “Land der Dichter und Denker”, immerhin halten sie sich zugute, mit Gutenbergs Entwicklung des Buchdrucks eine Basis für die populären Massenmedien, aber auch für die Verbreitung von Literatur und Philosophie geschaffen, letztlich also zur Aufklärung beigetragen zu haben. Vermutlich ist zugleich das Bewusstsein dafür besonders ausgeprägt, dass diesen positiven Seiten der Medien auch negative gegenüberstehen. Mit der Propagandamaschinerie Joseph Goebbels während des “Dritten Reichs” wurde deutlich, wie man Texte und Bilder auch zur Diskriminierung, Manipulation und Mordvorbereitung einsetzen kann. Nicht zuletzt aufgrund dieser Erfahrung und der Annahme, das “Dritte Reich” sei schon durch eine monopolisierte Meinungspresse mit vorbereitet worden, entschied man sich nach dem Zweiten Weltkrieg in Westdeutschland für eine stark dezentralisierte Medienlandschaft und für einen rechtlich garantierten Meinungspluralismus.

Vorbilder und Vorgaben kamen dabei nach Ende des Krieges von den alliierten Siegermächten. Die USA, Großbritannien und Frankreich waren in ihren Besatzungszonen zuständig, der Rundfunk wurde vor allem nach der Struktur der BBC modelliert, im Osten des Landes prägte die sowjetische Auffassung die Medienlandschaft. So kristallisierte sich sehr schnell auch für die Medien der Antagonismus zwischen den politischen Blöcken heraus. Für den Westen war dies das Ideal einer vom Staat unabhängigen Presse- und Rundfunkorganisation, der so genannten “vierten Gewalt”, für den Osten die Verfügung, dass die Medien im Lenin'schen Sinne der gesellschaftlichen Erziehung zu dienen hätten. Geprägt durch die regionale Verteilung der Alliierten, vor allem aber zur Verhinderung einer übergreifenden Medienkontrolle, entwickelte sich für den westlichen Rundfunk die dezentrale, mediale und kulturelle “Länderhoheit”. Auch die Tageszeitungen sind überwiegend regional organisiert, aber nicht reguliert, selbst die überregionale Qualitätspresse hat oft einen lokalen Ausgangspunkt, die Titel machen es deutlich: “Frankfurter Allgemeine Zeitung”, “Süddeutsche Zeitung”. Nach der Vereinigung 1990 ist heute in ganz Deutschland die weitgehende Unabhängigkeit der Medien, Presse, Radio und Fernsehen, Film und Internet, sowieso politisch gesichert. Sowohl durch die Struktur als auch durch die handelnden Akteure, Institutionen, Unternehmen und Journalisten selbst gehören die deutschen Medien zu den vielfältigsten und freiesten in der Welt. Mit ihrem Nachrichten- und Meinungsangebot sollen sie die Bürger in die Lage versetzen, die Tätigkeit der Parlamente, Regierungen und Verwaltungen zu verstehen und zu kontrollieren.

Aufgabe 12. Sprechen Sie zu folgenden Themen.

1. Welche Aufgabe hat die Presse?

2. Welche Verantwortung hat die freie Presse?

Aufgabe 13. Referieren Sie schriftlich über den Inhalt des Artikels.

Funktionen der Massenmedien in der Demokratie

Traditionellerweise werden Presse, Hörfunk und Fernsehen als Massen­medien bezeichnet. Ihr gemeinsames Merkmal ist, daβ sie sich vorwiegend mit aktuellen Inhalten indirekt über ein technisches Mittel (zum Beispiel Funkfrequenzen) einseitig an ein unbegrenztes anonymes Publikum wenden, das aus einigen Tausend, aber auch aus Millionen Einzelpersonen bestehen kann. Dies gilt mit Einschränkungen (fehlende Aktualität, vor­wiegend Unterhaltung) auch für den Film, der hier aber nur am Rande erwähnt wird. Massenmedien stellen Massenkommunikation her. Im Gegensatz dazu handelt es sich bei der Individualkommunikation um den Informationsaustausch zwischen einzelnen Personen (zum Beispiel per Telefon oder E-Mail am Computer). Die Grenzen zwischen Individual- und Massenkommunikation sind durch die technische Entwicklung flieβend geworden, weil der einzelne beispielsweise über das Internet Texte, Töne und Bilder von einem Online-Anbieter und bei Fernsehveranstaltem Filme (Video-on-demand) abrufen kann (vgl. auch Kapitel “Die Informationsgesellschaft von morgen”).

In der Demokratie werden den Massenme­dien Presse, Hörfunk und Fernsehen drei einander zum Teil stark überschneidende Funktionen zugeordnet:

· Information,

· Mitwirkung an der Meinungsbildung,

· Kontrolle und Kritik.

Zu den weiteren Aufgaben zählen aber auch Unterhaltung und Bildung.

Informationsfunktion

Die Massenmedien sollen so vollständig, sachlich und verständlich wie möglich informieren, damit ihre Nutzerinnen und Nutzer in der Lage sind, das offentliche Geschehen zu verfolgen. Mit ihren Informationen sollen sie dafür sorgen, daß die einzelnen Bürgerinnen und Bürger die wirtschaftlichen, sozialen und politischen Zusammenhänge begreifen, die demokratische Verfassungsordnung verstehen, ihre Interessenlage erkennen und über die Absichten und Handlungen aller am politischen Prozeß Beteiligten so unterrichtet sind, daß sie selbst aktiv daran teilnehmen können – als Wählende, als Mitglieder einer Partei oder auch einer Bürgerinitiative. Da unsere Gesellschaft viel zu großräumig geworden ist, kommen wir mit dem direkten Gespräch, der unmittelbaren Kommunikation, nicht mehr aus. Wir als einzelne und die vielfältigen Gruppen, die in dieser Gesellschaft bestehen, sind darauf angewiesen, miteinander ins Gespräch gebracht zu werden – dafür sol­len die Massenmedien sorgen. Dabei müssen wir uns der Tatsache bewußt sein, daß wir die Welt zum großen Teil nicht mehr unmittelbar erfahren; es handelt sich überwiegend um eine durch Medien vermittelte Welt.

Meinungsbildungsfunktion

Bei der Meinungsbildung fällt den Massenmedien ebenfalls eine bedeutsame Rolle zu. Dies ergibt sich aus der Überzeugung, in der Demokratie sei allen am meisten damit gedient, wenn Fragen von öffentlichem Interesse in freier und offener Diskussion erörtert werden. Es besteht dann die Hoffnung, daß im Kampf der Meinungen das Vernünftige die Chan­ce hat, sich durchzusetzen. Auch hier ist natürlich wieder zu bedenken: Die Mei­nungen, die sich bilden und beispielsweise in politischen Gesprächen formuliert wer­den, kommen nicht in erster Linie auf Grand von Wirklichkeitserfahrung, sondern auf Grand von Wirklichkeitsvermittlung durch die Medien zustande.

In der politischen Praxis sind die Möglichkeiten, am Meinungsbildungsprozeß teilzunehmen, recht unterschiedlich verteilt. Die in den Parlamenten vertretenen Parteien, die Kirchen, Gewerkschaften, Unternehmerverbände und andere Organisationen haben bessere Aussichten, in den Massenmedien Beachtung zu finden als ethnische, religiöse und politische Minderheiten – dies behaupten vor allem jene, die sich Minderheiten zurechnen. Sie argumentieren weiter: Die Standpunkte der ohnehin schon Mächtigen würden herausgestellt, die Meinungen von Minderheiten blieben unberücksichtigt; infolge dieses Ungleichgewichts würden die bestehenden Machtverhältnisse zementiert, und es kämen neue und abweichende Meinungen gar nicht erst in die Öffentlichkeit. Um dies zu verhindern, sei ein “anwaltschaftlicher Journalismus” notwendig, der es sich zur Aufgabe mache, gerade auch die Interessen der Machtlosen im allgemeinen Meinungsbildungsprozeß zur Geltung zu bringen.

Kritiker des “anwaltschaftlichen Journalismus” argumentieren demgegenüber: Publizistische Gerechtigkeit wird nicht dadurch hergestellt, daß Minderheiten der Gesellschaft in den Mittelpunkt rücken, weil dann jene, die über die Schlüsselpositionen verfügen, an die Ränder gedrängt werden.

Da in einer modernen, differenziert strukturierten Gesellschaft eine Vielzahl von mehr oder weniger großen, zum Teil in Konkurrenz zueinander stehenden Interessengruppen existiert, gehört es auch zu den Aufgaben der Massenmedien, diesen Meinungspluralismus in einem angemessenen Verhältnis widerzuspiegeln.

Meinungsverschiedenheiten über die Frage, ob Minderheiten in den Medien mehr Aufmerksamkeit geschenkt wurde als Mehrheiten, haben sich beispielsweise Ende der sechziger Jahre bei der Fernsehberichterstattung über die Außerparlamentarische Opposition, in den siebziger Jahren bei der Behandlung von Bürgerinitiativen gegen Kernkraftwerke und in den achtziger Jahren bei Berichten über die Friedensbewegung und die Grünen ergeben. Dabei darf nicht vergessen werden: Aus Minderheiten können auch Mehr­heiten werden. In Leipzig und Ost-Berlin gingen im Oktober 1989 zunächst nur einige, später sehr viele Menschen auf die Straße – ein Umschwung, bei dem sicherlich vor allem auch die Resonanz, die das Thema in der westlichen TV-Berichterstattung fand, eine Rolle gespielt haben dürfte, eine Rolle, die häufig nur von jenen, die damals die Herrschaft verloren, negativ bewertet wird.

Kritik- und Kontrollfunktion

Im parlamentarischen Regierungssystem obliegt in erster Linie der Opposition die Aufgabe der Kritik und Kontrolle. Diese wird unterstützt und ergänzt durch die Kritik- und Kontrollfunktion der Medien. Ohne Presse, Hörfunk und Fernsehen, die Mißstände aufspüren und durch ihre Berichte unter anderem parlamentarische Anfragen und Untersuchungsausschüsse anregen, liefe die Demokratie Gefahr, der Korruption oder der bürokratischen Willkür zu erliegen. Gegen den Einwand, Kritik könne dem Ansehen des Gemeinwesens schaden, wird eingewandt: Nicht jene, die Mangel aufdecken, schaden dem Staat, sondern all diejenigen, die für solche Mißstände verantwortlich sind. Andererseits wird argumentiert, die Kontrolle der Medien dürfe sich nicht auf den Staat beschränken, sondern müsse sich auf die gesamte Gesellschaft erstrecken. Den Me­dien als Teil dieser Gesellschaft könne dabei nicht zugestanden werden, eine Art eigenständige vierte Gewalt neben den Institutionen des demokratischen Staates zu sein.

Wie die Wirkungsforschung hervorhebt, haben viele Medien über die erwähnten Funktionen hinaus weitere übernommen, zum Beispiel die Thematisierungsfunktion. Diese “agenda setting function”, wie sie in den USA heißt, bedeutet, daß diejenigen, die die unterschiedlichen Medien lesen, hören und sehen, genau die Themen für wichtig halten, die darin behandelt wer­den. Die Medien sind jedoch nicht nur ent­scheidend dafür verantwortlich, welche Themen auf der Tagesordnung stehen, sondern sie legen auch fest, in welcher Rangfolge der Dringlichkeit diese Themen behandelt werden.

Öffentliche Meinung

Die von den Medien veröffentlichten Meinungen sind nicht mit der sogenannten öffentlichen Meinung gleichzusetzen, einem Begriff, um dessen genaue Beschreibung sich die Gelehrten seit Sokrates bis heute streiten. Öffentliche Meinung, darin spiegeln sich nach dem Verständnis der einen die ungeschriebenen Gesetze wider, bei­spielsweise die Mode, lange oder kurze Haare zu tragen. Öffentliche Meinung, das ist für die anderen das Urteil der politischen Elite. Auf welche Definition man sich auch immer verständigt, fest steht, daß die öffentliche Meinung die Regierenden wie die einzelnen Bürgerinnen und Bürger mehr oder weniger zwingt, sie zu respektieren – die einen, um nicht die Macht zu verlieren, die anderen, um nicht in Isolati­on zu geraten und aus der Gemeinschaft ausgegrenzt zu werden.

Die Publizistikwissenschaftlerin Elisabeth Noelle-Neumann, die sich mit dem Problem der Entstehung der öffentlichen Mei­nung befaßt hat, bietet als Beschreibung des wissenschaftlich so umstrittenen wie ungeklärten Phanomens an: “Öffentliche Meinung ist gegründet auf das unbewußte Bestreben von in einem Verband lebenden Menschen, zu einem gemeinsamen Urteil zu gelangen, zu einer Übereinstimmung, wie sie erforderlich ist, um zu handeln und wenn notwendig entscheiden zu können.”

Der Presserechtler Martin Löffler bietet in seinem Handbuch des Presserechts eine andere Definition an. Sie lautet: “Öffentliche Meinung ist die während eines gewissen Zeitraums in einem größeren, individuell nicht bestimmten Teil der Bevölkerung vorherrschende übereinstimmende Ansicht bzw. Einstellung zu Personen, Ereignissen oder Zuständen.”

So umstritten der Begriff der öffentlichen Meinung ist, so widersprüchlich sind auch die Versuche der Wissenschaftler, ihre Entstehung zu klären. Eine Erklärungsmöglichkeit bietet Elisabeth Noelle-Neumann mit ihrer Theorie der Schweigespirale an. Sie besagt: Die Menschen wollen sich nicht isolieren und beobachten deshalb ih­re Umwelt. Wer sieht, daß seine Meinung über einen Sachverhalt oder eine Person zunimmt, redet öffentlich darüber. Wer hingegen merkt, daß seine Meinung seltener zu hören ist, schweigt. “Indem die ei­nen laut reden, öffentlich zu sehen sind, wirken sie stärker, als sie wirklich sind, die anderen schwächer, als sie wirklich sind. Es ergibt sich eine optische und akustische Täuschung für die wirklichen Mehrheits-, die wirklichen Stärkeverhältnisse, und so stecken die einen andere zum Reden an, die anderen zum Schweigen, bis schließlich die eine Auffassung ganz untergehen kann” (Elisabeth Noelle-Neumann).

Politische Funktionen

Die einzelnen Zeitungen und Zeitschriften, Hörfunk- und Fernsehrogramme erfüllen ihre politischen Funk­tionen unterschiedlich. Ob sie ihre demokratischen Aufgaben ausreichend wahrnehmen, damit das politische System so funktioniert, wie es soll, ist letztlich eine politische Ermessensfrage.

Das Fernsehen galt 1995 als das Medium, das einen vollständigen Überblick über alle wichtigen politischen Entwicklungen vermittelt und den meisten Stoff für Gespräche liefert. Es hatte jedoch – nach Mei­nung des Publikums – im Vergleich zu früher an Aktualität und Objektivität, insgesamt an Faszination eingebüßt. Besonders auffällig war der Glaubwürdigkeitsverlust. 1964 meinten 47 Prozent, 1995 aber nur noch 19 Prozent, das Fernsehen berichte wahrheitsgetreu.

Der Hörfunk erschien 1995 nach dieser Studie als schneller und sorgte besser als das Fernsehen für Entspannung.

Die Zeitung lag weiterhin in der Lokalberichterstattung mit Abstand an der Spitze, hatte jedoch an Aktualität verloren.

Allerdings gibt es in der Bundesrepublik politische und wirtschaftliche Hemmnisse, die es den Massenmedien erschweren, ihren politischen Funktionen gerecht zu werden.

Politisch stehen den Massenmedien Hürden im Wege, so vor allem

· die Tendenz der Presseämter, der Parteien und Verbände, die Presse einseitig zu unterrichten,

· die mangelnde Auskunftsbereitschaft der Behörden,

· die Möglichkeit der Parteien und Interessengruppen, über die Rundfunkgremien auf Personalpolitik und Programmgestaltung der öffentlich-rechtlichen Anstalten einzuwirken.

Nur bei wenigen Themen herrscht allgemeine Übereinstimmung, auf Kritik zu verzichten – wie zum Beispiel gegenüber der Per­son des Bundespräsidenten, solange er sich nicht selbst in die Tagespolitik einmischt.

Wirtschaftlich begrenzen besonders folgende Faktoren die Medien:

· Abhängigkeit von Anzeigenaufträgen und Werbespots,

· Abhängigkeit der Journalistinnen und Journalisten vom Verleger,

· Einflußmöglichkeiten großer Pressekonzerne auf andere Verlage und den Vertrieb anderer Presseerzeugnisse,

· Abhängigkeit der Zeitungen und Zeitschriften von den Verkaufszahlen, des Hörfunks und des Fernsehens von Einschaltquoten.

Hinzu kommen die raumlichen und zeitlichen Begrenzungen. Eine Zeitung kann eben nur auf einer bestimmten Zahl von Seiten politische Informationen bringen; Hörfunk und Fernsehen müssen sich an Sendezeiten halten. Schon aus diesem Grunde können die Meldungen der Medien nur ein kleiner Ausschnitt der Wirklichkeit sein.

Viele Menschen können oder wollen die Berichte der einzelnen Medien nicht alle zur Kenntnis nehmen, sei es aus Mangel an Zeit und Vorbildung oder aus politischem Desinteresse. Deshalb ist es notwendig, daß möglichst viele Zeitungen, Zeitschriften, Hörfunk- und Fernsehpro­gramme jeweils so umfassend wie möglich informieren. Dies ist keineswegs nur eine Frage der Quantität, denn eine Zunahme der Medien macht die Bürgerinnen und Bürger nicht automatisch mündiger. Entscheidend ist die Qualität der Informa­tion.

Die Demokratie braucht urteilsfähige, verantwortungsbewußte und handlungsbereite – das heißt informierte – Menschen. Sie müssen auch nicht zuletzt über die Massenmedien und deren Probleme unterrichtet sein.

Zwar erreichen die Massenmedien gegenwärtig in der Bundesrepublik über vier Fünftel der Erwachsenen mit politischen Informationen. Viele davon nutzen zwei oder mehr Informationsquellen.

Aber dennoch besteht kein Grand, damit zufrieden zu sein. Im Interesse einer funktionierenden Demokratie wird es in Zukunft darauf ankommen, die Zahl der Informationswilligen und -fähigen zu erhöhen sowie die Menge der Informationslücken zu vermindern.




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Дата добавления: 2014-12-26; Просмотров: 2587; Нарушение авторских прав?; Мы поможем в написании вашей работы!


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