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Information oder Manipulation.




Aufgabe 26. Sehen Sie sich die folgende Grafik an. Welche Informationen kann mann der Grafik entnehmen?

 


 

Wie finanzieren sich die Printmedien? Welche Vorteile und Nachteile haben die einzelnen Finanzierungsquellen für die Zeitung oder Zeitschrift?

Aufgabe 27. Lesen, übersetzen Sie den Text „Pressefreiheit“ und erklären Sie, wie sich die „Rundschau“ finanziert und welche Folgen das für die Zeitung hat.

PRESSEFREIHEIT

Bis in die Mitte des 19. Jahrhunderts wurde Pressefreiheit im Deutschen so geschrieben: “Preßfreiheit”. Dieser kleine Unterschied indiziert die beste Definition dieses Grund- und Menschenrechtes: Es geht um die Freiheit der Veröffentlichung und Vervielfältigung, um die unbehinderte Äußerung der eigenen (kritischen) Meinung, um den freien Nachrichtenaustausch. Heute ist es - angesichts der Dynamik der Kommunikationstechniken - üblich geworden, ganz allgemein von “Kommunikationsfreiheit” zu sprechen.

Eine Ende 2003 veröffentlichte Rangliste der internationalen Menschenrechtsorganisation “Reporter ohne Grenzen” gibt Aufschluss über den Grad der Medienfreiheit in 164 Ländern: Unter den 10 Ländern mit den gröbsten Verstößen befinden sich vor allem asiatische Staaten. Ganz oben auf der Liste rangieren die skandinavischen Länder, Deutschland schneidet mit dem achten Rang ebenfalls sehr gut ab. Aber: Insgesamt leben rund zwei Drittel der Menschheit in Ländern, in denen keine Presse- und Meinungsfreiheit herrscht. Der Blick in die Zeitung lehrt täglich diese schmerzliche Einsicht. Meldung für Meldung entsteht so - nicht zuletzt dank der Arbeit einiger weltweit tätiger Wächterorganisationen wie des International Press Institute (IPI) oder Reporter ohne Grenzen - ein Horrorkabinett der weltweiten Freiheitsfeindlichkeit und der Kämpfe auch in den etablierten Demokratien des Westens, diese Freiheit gegen auch hier anhaltende Einschränkungsversuche zu verteidigen.

Dabei wird heute die Freiheit der Presse nicht allein durch Zensur gefährdet, sondern auch durch staatliche oder private Medienmonopole, Ermordungen und Verhaftungen von Journalisten, Druck durch Einschüchterung und staatliche Reglementierung der Medien. Dieser status quo in so vielen Ländern hat fatale Konsequenzen: Ohne Kommunikationsfreiheit kann es auch für die ökonomische und kulturelle Entwicklung einer Gesellschaft keine gedeihliche Zukunft geben. Und so wird ihre Verweigerung die Ursache vieler pathologischer Zustände bleiben. Ohne Pressefreiheit keine Demokratie und ohne Demokratie keine Pressefreiheit. Das wussten auch in Deutschland viele schon vor 200 Jahren, zum Beispiel deutsche Jakobiner, die um Volkssouveränität und Menschenrechte kämpften. Das Verfassungsverständnis der Pressefreiheit aber fand erst 1949 im Grundgesetz der Bundesrepublik Deutschland seine Verwirklichung, nicht zuletzt mit dem lapidaren, aber folgenreichen Artikel 5: “Jeder hat das Recht, seine Meinung in Wort, Schrift und Bild frei zu äußern und zu verbreiten und sich aus allgemein zugänglichen Quellen ungehindert zu unterrichten. (...) Eine Zensur findet nicht statt.”

Sohn: Du, Papa, dürfen die in der richtigen Zeitung immer alles schreiben, was sie wollen?

Vater: Ja natürlich. Das sind ja auch keine Schüler.

Sohn: Bah: Schüler. Jetzt fängst du auch schon an wie die

Lehmann. Übrigens stimmt das gar nicht.

Vater: Was stimmt nicht?

Sohn: Dass die Redakteure in den Zeitungen immer alles schreiben dürfen, was sie wollen.

Vater: Natürlich stimmt das. Das ist sogar gesetzlich geregelt. Im Grundgesetz ist die Pressefreiheit ausdrücklich...

Sohn: Charlys Schwester, die ist mit einem Redakteur be­freundet...

Vater: Wohl einem von der Schülerzeitung?

Sohn: Nein, von einer richtigen Zeitung. Von der „Rundschau“. Der hat erzählt, er hat neulich was geschrieben, eine große Reportage, sagt Charlys Schwester, und die kam auch nicht in die Zeitung.

Vater: Und warum?

Sohn: Weiß ich auch nicht genau. Ich glaube, er hat über die Nyssen-Siedlung geschrieben, da, wo die vielen Gastarbeiter wohnen, die Italiener und die Türken und Griechen.

Vater: Ja und? Warum durfte das nicht erscheinen?

Sohn: Na eben, wegen der Gastarbeiter.

Vater: Das ist doch Unsinn. Heute kann doch jeder über die Gastarbeiter schreiben.

Sohn: Ja, aber der Freund von der Schwester von Charly durfte nicht. Er hat rausgefunden, dass da die Mieten viel zu hoch sind. Dass die Italiener und Türken da sechs oder sieben Mann hoch in einem Zimmer schlafen, dass die Klos nicht funktionieren und so. Dass die halt von den Nyssenwerken ausgebeutelt werden.

Vater: Ausgebeutet, meinst du. Na, das ist ja wohl auch gelinde übertrieben.

Sohn: Nein. Seine Schwester hat gesagt, der Bruno - das ist ihr Freund -, der hat sich das in der Nyssen-Siedlung ganz genau angeguckt und hat mit all den Arbeitern da geredet. Aber hinterher kam ein Mann von den Nyssenwerken in die Zeitung, oder einer - der Direktor - hat angerufen, und dann durfte darüber nichts gedruckt werden.

Vater: Hm, ja. Das kommt vielleicht mal vor.

Sohn: Charlys Vater sagt, das ist ein Skandal.

Vater: Nana, ein Skandal sicher nicht. Das ist ja nicht so ein­fach. Also pass mal auf. Die Nyssenwerke, die geben ja jede Woche eine Menge Anzeigen in der „Rundschau“ auf, für ihre Waschmaschinen und Haushaltsgeräte, und dann am Samstag die vielen Stelleninserate. Diese Anzeigen kosten Geld. Und von dem Geld, was da reinkommt, lebt die Zeitung. Davon muss das Papier bezahlt werden, die Löhne für die Drucker und die Redakteure, auch für den Freund von Charlys Schwester.

Sohn: Aber die Zeitung bezahlen doch wir? Die kaufen wir doch!

Vater: Ja, das schon. Aber die fünfzig Pfennig, die reichen nicht. Die Herstellungs- und Druckkosten sind in Wirklichkeit viel höher. Und die kommen eben durch die Anzeigenpreise herein.

Sohn: Aber was hat das mit den Gastarbeitern zu tun?

Vater: Nun ja, wenn die Nyssenwerke in jedem Monat so viel Geld für ihre Anzeigen an die „Rundschau“ zahlen, dann wollen die natürlich nicht, dass irgendetwas Unvorteilhaftes über sie in die Zeitung kommt. Wenn die merken, da will irgendein Redakteur sie in die Pfanne hauen, dann versuchen die das natürlich zu ver­hindern. Da ruft vielleicht einer bei der Zeitung an. Das ist ja verständlich.

Sohn: Und die von der Zeitung, die müssen tun, was die wollen?

Vater: Nein, im Prinzip natürlich nicht. Aber wenn sie nicht wollen, dass die Nyssenwerke ihnen keine Anzeigen mehr geben, weil sie eben auf das Geld angewiesen sind, dann werden sie vielleicht einlenken. Und eben lieber mal einen Artikel in den Papierkorb werfen.

Sohn: Aber wenn doch die Gastarbeiter da so miserabel wohnen und so irrsinnig hohe Mieten zahlen müssen? Warum soll man denn darüber nichts schreiben? Charly sagt, sein Vater hat gesagt, da muss die Zeitung was zu sagen, weil ja die Italiener sich nicht wehren können, weil sie nicht richtig Deutsch können.

Vater: Nun ja. Vielleicht wäre es sogar besser gewesen, der Verleger hätte den Artikel gebracht. Aber das kann man als Außenstehender natürlich schwer beurteilen. Im übrigen muss jede Zeitung Rücksicht auf ihre Anzeigenkunden nehmen. Nicht nur die „Rundschau“.

Aufgabe 28. Was verstehen Sie unter dem Begriff “Pressefreiheit”.

Aufgabe 29. Füllen Sie ein Pro- und Contra-Schema aus.

       
 
PRO 1. Die Pressefreiheit ist gesetzlich geregelt. 2.
 
CONTRA 1. Die Reportage über die Gastarbeiter durfte nicht erscheinen. 2.    


Aufgabe 30. Diskutieren Sie über die Argumente, die Sie im Dialog gehört haben. Wessen Argumenten würden Sie zustimmen? Begründen Sie Ihre Meinung.

Aufgabe 31. Stellen Sie sich vor:

Sie sind ein Journalist der Zeitschrift “Der Spiegel”. Wie würden Sie in Ihren Artikeln die Situation mit der Arbeitslosigkeit in Deutschland dar­stellen? Sprechen Sie darüber.

Aufgabe 32. Übernehmen Sie die Rolle eines Zeitungsmitarbeiters und erzählen Sie von Ihrer Arbeit.

Aufgabe 33. Welche Zeitung abonnieren Sie am längsten und warum? Welche Artikel aus dieser Zeitung lesen Sie besonders gern? Sprechen Sie darüber.

Aufgabe 34. Nehmen Sie Stellung zu folgenden Aussagen.

1. Eine gute Zeitschrift muß ein einheitliches Ganzes sein, sie muß ein Werk sein, nach einem einheitlichen Plan gestaltet, so wie ein Buch, so wie ein Gedicht. (J. Fucik)

2. Die Zeitung... ist nicht anderes als ein Kampfplatz. Man muß leben, und man muß kämpfen, um zu leben... (E. Zola)

Aufgabe 35. Lesen Sie aufmerksam das Gedicht von Horst Bienek „Anweisung für Zeitungsleser“ durch.

Anweisung für Zeitungsleser

1. Prüft jedes Wort

prüft jede Zeile

vergesst niemals

man kann

mit einem Satz

auch den Gegensatz ausdrücken.
2. Misstraut den Überschriften

den fett gedruckten

sie verbergen das Wichtigste

misstraut den Leitartikeln

den Inseraten

den Kurstabellen

den Leserbriefen

Und den Interviews am Wochenende

auch die Umfragen der Meinungsforscher

sind manipuliert

die Vermischten Nachrichten

von findigen Redakteuren erdacht

misstraut dem Feuilleton

den Theaterkritiken die Bücher

sind meistens besser als ihre Rezensenten

lest das was sie verschwiegen haben

misstraut auch den Dichtern
bei ihnen hört sich alles
schöner an auch zeitloser
aber es ist nicht wahrer nicht gerechter
3. Übernehmt nichts ohne es geprüft zu haben

nicht die Worte und nicht die Dinge

nicht die Rechnung und nicht das Fahrrad

nicht die Milch und nicht den Hummer

nicht die Traube und nicht den Schnee

fasst es an schmeckt es dreht es nach allen Seiten

nehmt es wie eine Münze zwischen die Zähne

hält es stand? taugt es? seid ihr zufrieden?

4. Ist Feuer noch Feuer und Laub noch Laub

ist Flugzeug Flugzeug und Aufstand

Aufstand ist eine Rose noch eine Rose?

Hört nicht auf

euren Zeitungen zu misstrauen

auch wenn die Redakteure

oder Regierungen wechseln

Horst Bienek

Aufgabe 36. Beantworten Sie die folgenden Fragen:

1. Wozu werden die Zeitungsleser aufgefordert? Warum?

2. Schreiben Sie aus dem Gedicht die entsprechenden Verben heraus.

3. Welches Verb wird mehrmals wiederholt? Warum?

4. Warum sollen Zeitungsleser misstrauisch sein? Schreiben Sie aus dem Gedicht die entsprechenden Aussagen heraus.

5. Wer manipuliert die Leser?

Aufgabe 37. Sprechen Sie zum Thema: Information oder Manipulation? Sie können z.B. Informationen über Russland in deutschen Zeitungen analysieren.





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Дата добавления: 2014-12-26; Просмотров: 2484; Нарушение авторских прав?; Мы поможем в написании вашей работы!


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