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Die Hochschulen




Die älteste deutsche Hochschule, die Universität Heidelberg, wurde 1386 gegründet. Mehrere andere Universitäten sind einige hundert Jahre alt, darunter die traditionsreichen Universitäten von Leipzig (gegründet 1409) und Rostock (gegründet 1419). Daneben bestehen auch ganz junge Universitäten - mehr als 20 sind erst nach 1960 gegründet worden. Die Universitäten mit langer Tradition sind heute zu Massenuniversitäten geworden. Immer mehr wollen eine bessere Ausbildung. Anfang der sechziger Jahre studierten 8 Prozent eines Jahrgangs. Ende der achtziger Jahre waren es ca. 20 %, die Hälfte davon Frauen. Die Universitäten sind diesem Ansturm nicht gewachsen, daher gibt es in manchen Fächern eine Zulassungsbeschränkung (Numerus clausus). Die generelle Voraussetzung für ein Studium an der Universität ist das Abitur, die Abschlussprüfung am Gymnasium, die man nach insgesamt dreizehn Schuljahren ablegt. Wenn die Abiturnoten nicht gut genug sind, darf man Numerus -clausus - Fächer wie Medizin erst nach einer Wartezeit studieren.

Neben den Universitäten gibt es Technische Hochschulen, Pädagogische Hochschulen und - insbesondere in den 70er und 80er Jahren unseres Jahrhunderts - Fachhochschulen.

Das Studium an diesen Hochschulen wird mit einer Diplom-, Magister- oder Staatsprüfung abgeschlossen. Anschließend ist eine weitere Qualifizierung bis zur Doktorprüfung (Promotion) oder bis zum Abschluss einer Graduiertenstudiums möglich.

Die Fachhochschulen vermitteln vor allem in den Bereichen Ingenieurwesen, Wirtschaft, Sozialwesen, Design und Landwirtschaft eine stärker praxisbezogene Ausbildung, die mit einer Diplomprüfung abschließt. Fast jeder dritte Studienanfänger wählt heute diesen Hochschultyp, weil seine Regelstudienzeit kürzer ist, als die der Universitäten. Das Studium dauert sechs Semester. Die Fachhochschule ist in erster Linie für Studenten bestimmt, die den Abschluss der Fachoberschule besitzen und eine berufliche Ausbildung hinter sich haben. Aber auch viele Abiturienten machen inzwischen eine Berufsausbildung und gehen danach auf eine Fachhochschule.

In zwei Bundesländern - in Hessen und Nordrhein-Westfalen gibt es seit siebziger Jahren Gesamthochschulen. Sie vereinigen verschiedene Hochschularten unter einem Dach und bieten entsprechend mehrere Möglichkeiten an. Neu für die Bundesrepublik war 1976 auch die Fernuniversität Hagen. Sie hat derzeit fast 49 000 Studierende.

Für Ausländer ist eine feste Zahl von Studienplätzen reserviert. Das Studium ist für sie ebenso gebührenfrei wie für deutsche Studenten. Vorher müssen sie jedoch gute Deutschkenntnisse und einen Schulabschluss nachweisen, der den Anforderungen der Abitur entspricht. Wer kein solches anerkanntes Zeugnis besitzt, muss ein Studienkolleg an einer Universität besuchen und kann erst nach einer Prüfung mit dem Studium beginnen. Das Studienkolleg dauert zwei Semester. Stipendien gibt es, auch für deutsche Studenten, relativ selten. Meist ist es teilweise ein Darlehen, das man nach dem Studium zurückzahlen muss.

Nach 1960 wurden zahlreiche Universitäten neu gegründet. Zur Zeit gibt es in Deutschland 61 Universitäten einschließlich der Technischen Universitäten (TU).

Die TUs hießen früher Technische Hochschulen und haben ihren Schwerpunkt im Bereich der Technik und Naturwissenschaften, bieten aber zum Teil auch andere Studiengänge, wie z.B. Sozialwissenschaften, an. Das Studium an den Universitäten und Hochschulen ist traditionellerweise nicht sehr reglamentiert. Die Studiendauer soll in den meisten Fächern 8Semester betragen, aber die Studenten brauchen durchschnittlich 14 Semester. Die deutschen Studenten studieren zu lang und sind im internationalen Vergleich zu alt, bevor sie ins Berufsleben eintreten, sagen Kritiker.

Beliebte Fächer sind Rechts- und Sozialwissenschaften, Ingenieurwissenschaften, Sprach- und Kulturwissenschaften, Mathematik und Naturwissenschaften. An Universitäten und Technischen Universitäten studieren 68 Prozent aller Studenten.

Neben Universitäten, Technischen Hochschulen und Gesamthochschulen gibt es eine Reihe kleinerer spezialisierter Hochschulen wie die Musik- und Kunsthochschulen. Die Hochschule für Fernsehen und Film in München hat gerade 100 Studenten. Die Pädagogischen Hochschulen sind inzwischen meist in die Universitäten integriert.

 




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Дата добавления: 2015-06-25; Просмотров: 734; Нарушение авторских прав?; Мы поможем в написании вашей работы!


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