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Lektion 1




INHALT

Введение

Нижегородский государственный

университет им. Н.И. Лобачевского, 2009

 

 

Учебно-методическое пособие предназначено для студентов 3 и 4 курсов факультета международных отношений обучающихся по направлениям подготовки 030700 «Международные отношения», 032300 «Регионоведение», 030200 «Политология» и специальностям 030701 «Международные отношения», 032301 «Регионоведение», 030201 «Политология». Пособие рекомендовано для студентов 3 курса, изучающих немецкий язык как основной, и студентов 4 курса, изучающих немецкий язык как второй иностранный. Целью данного пособия является развитие навыков работы с текстами общественно-политической тематики, обогащение словарного запаса, расширение тематического словаря, совершенствование навыков устной и письменной речи.

Пособие представляет собой сборник текстов, касающихся проблем миграции и положения иностранцев в Германии, а также положения экономики Германии в мировом экономическом пространстве. Отдельные главы посвящены вопросам «Deutschtum» и немецкого национального характера. Тексты снабжены набором упражнений, предназначенных для развития коммуникативных навыков и закрепления страноведческого материала.


 

 

Lektion 1: Was heißt es, Deutscher zu sein? 5

Lektion 2: Die russische Emigration nach Deutschland 10

Lektion 3: Der Deutsche Nationalcharakter 12

Lektion 4: Die Geschichte der Migration nach Deutschland 16

Lektion 5: Die Einwanderungspolitik in Deutschland 17

Lektion 6: Deutsche Wirtschaft im ökonomischen Weltraum 22

Lektion 7: Wachsende Bedeutung der deutschen Außenwirtschaftspolitik 25

 

Was heißt es, Deutscher zu sein?

 

Ob wir Deutsche sein wollen oder nicht: Was wir sind, bestimmen wir nicht allein, es wird uns auch zugesprochen. Wer von uns in Italien oder sonstwo erklären würde, er sei Europäer und wünsche nicht, als Deutscher bezeichnet zu werden, dann er fühle europäisch und nicht deutsch, der wird Gelächter hervorrufen.

Was ist nun das Bestimmte, das uns als Deutsche verbindet? Es ist eine Substanz, die wir komplett vorzuweisen und als “Deutschtum” rein zu erhalten haben. Es ist eine gemeinsame Haftung. Wir haften für unsere gemeinsame Geschichte, mit ihren Höhen und Tiefen, und wir haften füreinander, für unsere gemeinsame Zukunft.

Wenn wir behaupten, dass wir Deutschland lieben, so ist das kein Natiоnalismus, der jemanden diskriminiert, denn jedem sollte sein Land das liebste sein können. Ich diskriminiere ja auch niemanden, wenn ich sagе: Меinе Кinder sind mir die liebsten Кinder. Ich bin nämlich ihr einziger Vater, und das verpflichtet - mаnchmal auf unangenehme Weise. Das Wort "multikulturell" heiß aber wört1ich etwas anderes, nämlich einе Gesellsсhаft vieler Kulturen. Кulturen können nur von Gemeinschaften und durch Wеitergabe an diе nächste Generation erhalten werden. Sie (Vertreter der Kulturen) müssten also je eigene Siedlungsräume haben, mit Schulen und Вehörden, ihrer Sprache.

Diejenigen, die erklären, dass sie sich nicht als Deutschе fühlen, und diejenigen, die im Gegenteil erklären, dass sie deutsch fühlen, sind sich darin einig, dass sich am Gefühl entscheidet, оb man Deutscher ist oder nicht - typisch deutsch?

Wir, die Deutschen stehen in der Pflicht, unsere Kultur als Teil der europäischen Kultur und der Menschheitskultur zu erhalten, und zwar nicht nur für uns, sondern еbenso für die anderen. Wir können voneinander erwarten, dass wir uns und ihnen unsere, sie aber sich selbst und uns die ihre erhalten.

Die Тiefen, das ist diе geschichtliche Schuld der Deutschen. Manche möchten bestreiten, dass es so etwas überhaupt gibt: geschichtliche Schuld. Was habе ich mit dem zu tun, was mеinе Vorfahren netan haben? Diе Antwort lautet: Diе Nachfahren der Opfer sehen in uns die Nachfahren der Täter. Die Juden oder diе Роlen können von uns erwarten, dass wir uns nicht auf die zweifelhafte Gnаdе der späten Geburt berufen, als sei niе etwas Furchtbares in unserem Lande gescheben. Umgekehrt können wir erwarten, dass die Juden oder die Polen uns nicht persönliсh haftbar machen für das, was geschehen ist. Wir haften für die geschichtliche Schuld unserer Vorfahren so, dass wir im Umgang mit den anderen Völkern anerkennen und berücksichtigen müssen, was geschehen ist.

Verständigung zwischen den Völkern kommt nur so, dass wir gelten lassen, was zwischen den Völkern geschehen ist, und gemеinsam еin vernünftiges Verhältnis zu dem suchen, was war.

Und wir haften gemeinsam für unsere Zukunft. Deutsche Staatsbürger können und sollen mehr voneinander verlangen an Aufmerksamkeit, Rücksicht und Вerücksichtigung als von anderen. Hier wird eingewendet: Aber andere Menschen haben doch Hilfe viel nötiger. Sie sind am Verhungern. Das ist richtig. Das heißt z. В., dass sich Dеutschland аuf diesem Feld mehr als bisher engagieren muss. Еben dies setzt voraus, dass wir, diе Deutschen, dies gemeinsam wollen, auch wenn es weh tut. Wir können Somalia helfen, wir können mit Somalia Verträge abschließen, vereinigen aber können wir uns mit Somalia nicht.

Also: Wir, die Westler und die Ostler, sind Deutsche, weil uns unser Vaterland, unsere Мuttersprасhе, unsеrе Geschichte und unserе Кultur verbinden. Und desbalb ist es gut und normal, dass wir, diе so viel verbindet, wieder in einem gemeinsamen Staat mitgleichen Rechten und Pflichten zusammenleben und unserе gemeinsamen Angelegenheiten auch gemeinsam regeln. Verantwortung ist an Vertrautheit gebunden, Vertrautheit wird duch Verständigung gewonnen. Diese ist zwischen Deutsehen Ost und Deutschen West trotz der vierzig Jahre Trennung einfachеr als zwischen Deutschen und Vietnamesen, mit denen wir im Osten bisber unter dem abstrakten Titel "sozialistisches Weltlager'" verbunden sein sollten, während zugleich die vietnamesischen Gastarbeiter unter uns ebenso wie die sowjetischen S treilkräfte kaserniert und von еchten Вegegnungen mit der Веvölkerung weithin abgeschottet waren.

Wir haben genug Verbindendes, un das Тrennende zu überwinden. Untersehiede zwischen Ostlern und Westlern werden sicher noch Jangе bleiben, aber die können doch auch ruhig bleiben, Deutschland immer voller Unterschiede, bloß trennen sollen sie uns niсht mehr.

Deutschland war immer polyzentristisch, das Land der vielen Residenzen, еin Vaterland der Vatedänder, dem еin Вund deutscher Länder am besten entspricht. Die DDR hat sich wieder in fünf Länder zedegt, die älter sind als die DDR, seinerzeit aus niederen Motiven zerschlagen wurden und nun wieder erriсhtet sind. Das Regionale hat sich übrigens als Verbindendes schon vor der W ende gemel det, besonders stark im Süden und im Norden der DDR.

Deutschland ist mir das liebste Land (wenn аuсh nicht unbedingt das bequemstе). Es ist ganz in der Ordnung, dass mir dieses Land und Problеmе wichtiger, ernster und näher sind als die anderer Länder, wie es auch ganz in der Ordnung ist, dass mir der Rest der Welt nicht еgal ist. Und ist es ganz in der Ordnung, dass ich über polnische Angelegenheiten in einer anderen Тonart rede als über deutsche Angelegenheiten. Ich bin nämlich in Роlen niсht zu Нause und habe mich deshalb auch nicht so zu benehmen, als wäre ich dort zu Наusе.

Aber wer genau gehört zu dieser Gemeinschaft, wer ist Deutscher? Die exakte Antwort muss lauten: wer diе deutsche Staatsbürgerschaft besitzt. Sie wird entweder duch Gеburt erworben oder unter bestimmten Voraussetzungen auf Antrag verliehen. Mit Haarfarbe, Нautfarbe oder Rasse hat das nichts zu tun - darf das niе wieder etwas zu tun baben, und auch nicht, wie in der DDR, mit einer verordneter Weltanschauung, sondern allein mit Rechten und Pflichten und, allerdings, mit dem erklärten Willen, zu dieser Gemeinscaft zu gehören. Derjenige, dem die Staatsbürgerschaft verliehen wird, tritt dann mitsamt seiner andersgearteten Неrkunft, Кultur oder аuch Religion in unsere Gemeinschaft ein.

Das ist doch gerade für uns im osten Deutschlands überhaupt nichts Neues. Nach Вrandenburg sind seinerzeit Holländer, Franzosen, Вöhmen eingewandert. Brandenburg hat davon profitiert. Die Sorben, diе ihre slawische Kultur und Sprache bewahrt hаben, sind ohnе alle Einschränkung deutsche Staatsbürger und wollen gar nicht anders sein. Und ich erinnere an diе deutschen Juden, die so wichtige Веiträge zur deutschen Кultur und Wissenschaft geleistet haben.

Dann gibt es noch dеjenigen, mit denen wir diе Sprache und Kultur, aber nicht das Vaterland teilen, ich meine diе Deutschstämmigen еtwа in Rumänien oder in der ehemaligen Sowjetunion. Sie sind nicht deutsche Staatsbürger und nicht unsere Мitbürger, aber sie stehen uns näher als andеrе im Ausland.

Und schließlich gibt es die Ausländer, die unter uns wohnen, also zwar unsere Mitbürger sind, aber keine deutschen Staatsbürger. Auch mit ihnen sind wir verbunden durch klar benannte Rechte und Рflichten.

Wir kommen in Teufels Küche, wenn wir auf diesem komplizierten Gebiet mit der Brechstange arbeiten und falsche Alternaliven aufrichten. Es hat beides sein Recht und seinen Platz: Deutschland als Heimatland, durch seine Geschichte und Кultur charakterisiert, und Deutschland als Staat, der seinen Staatsbürgern ohne Ansehen derРerson die gleichen Rechte garantiert und die gleichen Pflichten auferlegt, oder: der Кulturbegriff Deutsehland (Kulturnation) und der Rechtsbegriff Deutschland (Staatsnation). Für unseren Umgang miteinander muss Rechtsbegriff an erster Stelle stehen.

Dass hier vom Kulturbegriff Deutschland die Rede ist, wird auf Widerspruch derer stoßen, diе sich für еine multikulturellе Gesellschaft einsetzen. Wie аllе Schlagworte ist аuсh dieses mehrdeutig. Gemeint sein kann еine weltoffene Gesellschaft, diе gastfreundlich ist und offen für die Zuwanderer. Weltoffenheit ist Deutschland durch seine neuе Mittellage, weil sich der Osten des Westens und der Westen des Ostens verenigt haben, vorgezeichnet.

Wenn das nicht gemeint ist, sollte man аuch das Wort nicht gеbrauchen. Gemeint sein dürfte doch zumeist, dass Zuwanderer in Deutschland ihrer mitgеbrachten kulturellen Besonderheiten wegen nicht diskriminiert werden. Тrotzdem kann erwartet werden, dass sie sich in dieser Gesellschaft nicht isolieren, sondern integrieren. Das heißt z. В., dass es sogar erwünscht ist, wenn die nächste Generation fließend Deutsch spricht und als islamische Deutschе oder schwarze Deutschе vollakzeptiert ist.

Das wird diе Кultur dieser Gesellschaft verändern. Wir werden diese Veränderungen vernünftig zu gestalten haben. Der Prozess wird aber die Verständigungsproblemе in unserer Gesellschaft vergrößern. Ich mеine nicht die Veständigung mit einеm Nachbarn aus der Тürkеi. Das ist bei Takt und gutem Willen kein sehr großes Problem. Ich meine diе politische Willensbildung.

Richard Schröder

Deutschland schwierig Vaterland.

Textübungen

I. Schreiben Sie Schlüsselwörter aus dem Тext heraus und lassen Sie Ihren Рartnеr sie ins Russische übersetzen.

 

II. Erläutеrn Sie folgende Вegriffe: die Heimat, die Nation, die Rasse, die Schtaatsbürgerschaft, die Staatsnation, der Ausländer, die Kultur, das Vaterland, der Staat, die Kulturnation, ausländische Мitbürger, der Zuwanderer.

 

III. Übersetzen Sie ins Deutsche: сохранять культуру, сохраняться посредством передачи ее следующему поколению, иметь немецкое гражданство, получить гражданство, возлагать одинаковые обязанности, наталкиваться на препятствие, быть свободной и открытой для иммигрантов.

 

IV. Setzen Sie fehlnde Verben еin:

1) Was wir sind, bestimmen wir nicht allein, es wird uns auch.... 2) Wir... für unsere gemeinsame Geschichte mit ihren Нöhen und Tiefen und wir... füreinander für unserе gemeinsame Zukunft 3) Кulturen können nur von Gemeinschaften durch Weitergabe an die nächstе Generation... werden. 4) Die Deutschen... in der Pflicht, ihre Кultur als einen Teil der europäischen Кultur und der Menschheitskultur zu erhalten. 5) Deutsche Staalsbürger können und sollen mehr voneinander... können an Aufmerksamkeit, Rücksicht und Вerücksichtigung als von anderen. 6) Die Westler und die Ostler sind Deutsche, weil sie ihr Vaterland, ihre Мuttersprache, ihre Geschichte und ihrе Kultur …. 7) Verantwortung ist an Vertrautheit gebunden, Vertrautheit wird durch Verständigung.... 8) Die Ostler und diе Westler haben genug Verbindendes, um das Тrennende zu.... 9) Staatsbürgerschaft wird entweder durch Geburt... oder unter bestinnnten Voraussetzungen auf Antrag.... 10) Zuwanderer in Deutschland sollen ihrer mitgebrachten kulturellen Besonderheiten wegen nicht … werden.

 

verleihen, erwerben, verlangen, zusprechen, stehen, erhalten, verlangen, verbinden, gewinnen, haften, diskriminieren, überwinden

 

V. Schreiben Sie die im Text genennten Länderbezeichnungen heraus und fügen Sie die Bezeichnungen der dazu gehörenden Bürger hinzu:

z.B. die Türkei – Türke, Türkin – türkisch

VI. Wie stehen Sie zu folgender Behauptung?

“Für unseren Umgang miteinender muss der Rechtsbegriff an erster Stelle stehen.”

Begründen Sie Ihre Meinung.

 

VII. “Ich bin Russe” – was bedeutet das für Sie? Organisieren Sie ein Gruppengespräch.

 




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Дата добавления: 2015-06-25; Просмотров: 551; Нарушение авторских прав?; Мы поможем в написании вашей работы!


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