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Aus der Geschichte des Geldes




Das Urgeld bestand aus seltenen Muscheln, Zahnen, Federn, Metallringen. Die Erfindung des Geldes (durch die Lyder im Westen Anatoliens) ersparte den Handlern die Mühe, die Edelmetallstückchen abzuwiegen, vor allem sollte sie den Betrug mit falschen Waagen und Gewichten bekämpfen. (Auf Bildern ist der Kaufmann aber häufig mit der Waage dargestellt, man versuchte noch bis in die Neuzeit herein, die Echtheit des Geldes am Gewicht zu erkennen).

Die erste groβe Fabrikation von Geld war auch der erste Groβbetrug. Der griechische König Alexander lieβ die Goldschätze, die er den Persern raubte, zu Münzen schlagen. Griechenland wurde Weltmacht, aber der Wert des Geldes sank rasch. Alexander hatte die erste Inflation produziert.

Eine neue Blüte erfuhr das Geldwesen durch die Kriege, die Europa, von der Kirche aufgerufen, gegen die Moslems führte, um Jerusalem zu erobern: die Kreuzzüge (1100-1300). Die Kreuzfahrer nahmen bei italienischen Verleihern Kredite auf, um ihre Abenteuer zu finanzieren, durch diese Geschäfte kamen Venedig, Florenz, Genus zu Reichtum und politischer Selbständigkeit.

Daβ Geld zu allen Zeiten Macht bedeutet, dafür geben die Augsburger Fugger ein Beispiel. Bei der Kaiserwahl 1519 siegte der, der das meiste Geld hatte, der Habsburger (Karl V), die Fugger hatten es namlich geliehen. Der Bankier Jakob Fug­ger wurde vom Volk “Vater des Vaterlandes” genannt. Schlieβlich erhielten die Fugger vom Kaiser, der seine Schulden nicht mehr zurückzahlen konnte, zum Ausgleich ganz Venezuela, von wo sie aufbrachen, um Eldorado zu suchen, das Land des Goldes, aber die Suche blieb vergeblich.

Das aufgeklärte 20. Jahrhundert zeichnet sich dadurch aus, daβ die Wirtschaftssysteme der europäischen Länder nicht einmal, sondern gleich zweimal hintereinander zusammenbrachen. Die beiden Weltkriege wurden mit geliehenem Geld geführt. Da auβer Waffen, Munitionen und Geld während der Kriege keine Werte produziert wurden, stürzte der Wert des Geldes jeweils nach dem Krieg auf Null.

Trotz solch düsterer Erfahrungen rotiert das Rad der Rüstung in beängstigendem Maβ weiter, ein Teufelsrad, das niemand aufzuhalten die Kraft hat. Wenn man die weltweiten Ausgaben für Rüstung mit den Ausgaben für Entwicklungshilfe vergleicht, arkennt man das gespenstische Miβverhältnis zwischen dem destruktiven und dem konstruktiven Tun in unserer Industriegesellschaft.

Aufgabe 4. Jeder der sechs Abschnitte nennt einen Gedanken, der mit dem Geld zusammenhängt. Gehen Sie diesen Gedanken nach.

Aufgabe 5. Versuchen Sie zu definieren, was Geld eigentlich ist.

Aufgabe 6. Lesen und übersetzen Sie den folgenden Text, der dem Geld und der Geldherstellung auf den Santa-Cruz-Inseln gewidmet ist. Erzählen Sie ähnliche Geschichten.

 

Zwei müssen Federn lassen

Eine der interessantesten Geldformen der Erde stellt das Federgeld von Santa Cruz dar. Das von den Einheimischen als tavau bezeichnete Geld in Form einer Doppelrolle war in erster Linie Prestigebesitz. Man tauschte es gegen andere wertvolle Güter wie Boote, besonders groβe Schweine und Seeschildkröten. Weiterhin war tavau Bestandteil des Brautpreises, Sühnegeld bei einem Vergehen (z.B. Ehebruch) und wertvollstes Stück des Familienbesitzes. Bei festlichen Gelegenheiten stellte man es auf dem Tanzplatz des Dorfes zu Schau.

Der Wert einer Rolle bemaβ sich nach ihrem Erhaltungszustand. Vor allem das Verblassen der Farbe der roten Federn und der Verlust der Elastizität galten als wertmindernd. Die Rollen wurden deshalb stets sorgfältig verpackt und an einem warmen Platz aufbewahrt. In der Regel plazierte man sie in der Nähe der Feuerstelle, um sie so vor Schimmelbildung und Insektenfraβ zu schützen.

Reiche Leute, so berichten verschiedene Autoren, bauten sich sogar besondere Hütten, in denen sie ihr Federgeld aufbewahrten. Bemessen wird der Wert einer Rolle durch Augenschein. Bis in die 70er Jahre hatten die Geldrollen nachweisbar eine exakt bestimmbare Kaufkraft.

Für ein hochseetüchtiges Kanu z.B zahlte man vier Rollen von guter Qualität. Der Brautpreis hingegen besland aus zehn Rollen, wobei die unterste Rolle von höchster Qualität sein muβte. Dann folgte eine Rolle von zweiter, dritter, vierter bis zehnter Qualität.

Traditionell wurde Federgeld auf Ndende hergestellt, breitete sich aber, auβer auf Utupua und Vanikoro, auch auf den anderen Inseln der Santa-Cruz-Gruppe aus und wurde dort überall die allgemein anerkannte Währung.

Federgeldrollen sind zwischen sieben und zehn Meter lang. Die Auβenseite ist mit roten Federn bedeckt. Als Unterseite dienen Schnure, die durch eine Faserumwicklung miteinander verbunden und mit Baststoff überzogen sind. An den Rollen befinden sich noch Anhängsel aus Holz, Samenkernen und geweihten Steinen, die zum Teil als sehr wertvoll angesehen werden.

Das Federgeld wird von Spezialisten im Auftragsverfahren hergestellt. Die Kenntnisse zur Geldherstellung werden in erblicher Folge übertragen. Man glaubt im übrigen, daβ die Spezialisten ihr besonderes Können von übernatürlichen Wesen erhalten haben. Bei der Arbeit werden auch geheime Zauberformeln benutzt, die dem Gelingen der Arbeit dienlich sein sollen. Auch müssen bestimmte Tabus beachtet werden. So darf ein Vogelfänger, will er Erfolg bei der Jagd auf Federn haben, kein heiβes und fettes Essen zu sich nehmen.

Hergestellt werden die Rollen in drei Arbeitsgängen: Besorgen der Federn durch einen Vogelfän­ger, Anfertigen einzelner Plättchen durch einen zweiten Spezialisten und Zusammenfügen der einzelnen Elemente durch einen dritten Spezialisten.

Für eine Geldrolle benötigt man 50000 bis 60000 Federn des Kardinalhonigfressers. Die Vögel werden auf Leimruten mit Hilfe eines Lockvogels gefangen. Nach Möglichkeit läβt man sie am Leben und reiβt ihnen nur die roten Kopf-, Rücken- und Brustfedern aus. Hunderte von Tieren müssen für eine einzige Rolle ihre Federn lassen. Die Federn von zehn Vögeln werden in jeweils einer Kokosschale verwahrt, die auch als Handelseinheit dient.

Danach werden sie von dem zweiten Spezialisten, dem sogenannten Elementehersteller, zu Plaättchen verarbeitet. Zunächst wird ein Plättchen aus weiβen Fe­dern der Pazifik-Fruchttaube und Leim aus dem Saft des Maulbeerbaums oder einer Ficus-Art, hergestellt. Die­ses wird wiederum mit Leim bestrichen und die roten Federn aufgesetzt. Der dritte Spezialist schlieβlich fügt die einzelnen Elemente (1600 bis 1800 pro Rolle) dachziegelartig auf zwei parallel gespannte Rindenbastschnure. Die Gesamtbearbeitungszeit für eine Rolle liegt bei etwa 700 Stunden.

Die Herstellung von Feder­geldrollen ist möglicherweise auf polynesischen Einfluβ zurückzuführen, da in ganz Polynesien rote Fe­dern hochgeschätzt wurden. Auβerdem ähneln die Rollen der Form nach den zentralpolynesischen Häuptlingsgürteln.

Wie bereits erwähnt, benutzte man Federgeldrollen nur für groβere Anschaffungen. Für kleinere Transaktionen nahm man Federgeldplättchen und Matten aus Bananenfasern. Ferher gab es noch Mu­schelschnüre, an deren Herstellung sowohl Männer als auch Frauen beteiligt waren. Männer und Jungen suchten die Muscheln und Schnecken, wäh­rend die Frauen sie zu runden Scheiben verarbeiteten. Die­se Geldschnüre waren bis zu vier Meter lang und bestanden aus weiβen Muschel- bzw. Schneckenscheiben mit dunklen Fruchtkernscheiben dazwischen, die auf Faserschnüre aufgereiht waren. Das Muschel- bzw. Schneckengeld ist jedoch bereits im letzten Jahrhundert nach und nach vom Federgeld verdrängt worden.

Federgeldrollen stellen heute einen unschätzbaren Wert dar, da nur noch sehr wenige Leute ihre Herstellung beherrschen. 1967 stellten auf Ndende nur noch zwei Produktionsgruppen Federgeldrol­len her. Heute verwendet man die Rollen zum Teil noch im­mer in rituellen Zusammenhängen.

Aufgabe 7. Lesen Sie den Text und vergleichen Sie die Bräuche in Ihrem Land, die mit den Münzen verbunden sind.

Die Ein-Cent-Münze ist die kleinste Münze. Sie hat folgende Bedeutung: es ist üblich, dem Kind eine Sparbüchse zu schenken, ein Sparschwein, ein Sparhäuschen. Vorher steckt man aber einen Cent hinein. Das soll bedeuten, dass die Sparbüchse viel Glück bringen wird, dass das Kind viel Geld sparen wird. Wenn man ein Portemonnaie schenkt, so ist es auch üblich, vorher ein Eincentstück hineinzustecken. Das heißt, dass der Besitzer immer viel Geld in seiner Geldtasche haben soll. Es ist oft so, dass der Glückscent bei manchen Leuten immer im Portemonnaie bleibt. Es ist auch nach einem Brauch aus alter Zeit üblich, dass der Bräutigam nach der Trauung Kleingeld unter die Menge wirft, um sich und seiner Frau den Weg „freizukaufen“. Dazu nimmt man Centstücke zu 1 Cent, zu 5 Cent, zu 10 Cent…


Aufgabe 8. Lesen und übersetzen Sie den folgenden Text. Besprechen Sie den Inhalt des Textes im Kurs.




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Дата добавления: 2014-12-26; Просмотров: 1059; Нарушение авторских прав?; Мы поможем в написании вашей работы!


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