Denn du hast kein Christentum

Alle Herzen unter dem himmlischen Tage,

Umnebelnd Himmelsglut.

Name ist Schall und Rauch,

Ich habe keinen Namen

Nenn es dann, wie du willst,

Und webt in ewigem Geheimnis

Nach Haupt und Herzen dir,

Schau ich nicht Aug in Auge dir,

Und steigen freundlich blickend

Der Allerhalter,

Der Allumfasser,

Und sich unterwinden

Wer empfinden,

Zu sagen: «Ich glaub ihn nicht!»?

Faßt und erhält er nicht

Dich, mich, sich selbst?

Wölbt sich der Himmel nicht da droben?

Liegt die Erde nicht hier unten fest?

Ewige Sterne nicht herauf?

Und drängt nicht alles

Unsichtbar sichtbar neben dir?

Erfüll davon dein Herz, so groß es ist,

Und wenn du ganz in dem Gefühle selig bist,

Nenn’s Glück! Herz! Liebe! Gott!

Dafür! Gefühl ist alles;

MARGARETE:

Das ist alles recht schön und gut (все это очень хорошо: «весьма прекрасно и хорошо»);

Ungefähr sagt das der Pfarrer auch (примерно так же и священник это говорит),

Nur mit ein bißchen andern Worten (разве что лишь чуть-чуть другими словами).

FAUST:

Es sagen’s allerorten (так говорят повсюду)

Alle Herzen unter dem himmlischen Tage (все сердца = все люди на земле: «под небесным днем = под солнечным светом»),

Jedes in seiner Sprache (каждый на своем языке);

Warum nicht ich in der meinen (почему бы и мне не сказать на моем)?

MARGARETE:

Wenn man’s so hört, möcht’s leidlich scheinen (когда такое слышишь, это может показаться сносным; leidlich – сносный, терпимый, достаточный; leiden – страдать; терпеть),

Steht aber doch immer schief darum (но всегда-то с этим обстоит как-то не так: «криво»);

Denn du hast kein Christentum (потому что ты не христианин: «у тебя нет христианства»; das Christentum).

FAUST:

Liebs Kind (милое дитя)!

MARGARETE:

Das ist alles recht schön und gut;

Ungefähr sagt das der Pfarrer auch,

Nur mit ein bißchen andern Worten.

FAUST:

Es sagen’s allerorten

Jedes in seiner Sprache;

Warum nicht ich in der meinen?

MARGARETE:

Wenn man’s so hört, möcht’s leidlich scheinen,

Steht aber doch immer schief darum;

FAUST:

Liebs Kind!

MARGARETE:

Es tut mir lange schon weh (мне давно уже доставляет боль),

Daß ich dich in der Gesellschaft seh (что я вижу тебя в этом обществе /твоего друга/).

FAUST:

Wieso (как так)?

MARGARETE:

Der Mensch, den du da bei dir hast (человек, который тут с тобой),

Ist mir in tiefer innrer Seele verhaßt (противен мне в самой глубине души: «в глубокой внутренней душе»);

Es hat mir in meinem Leben (мне в моей жизни)

So nichts einen Stich ins Herz gegeben (ничто не давало такого укола в сердце; сравните: das ist ihm ein Stich ins Herz – это ему нож в сердце; stechen – колоть; der Stich – укол; колющий удар холодным оружием)

Als des Menschen widrig Gesicht (как этого человека противное = отвратительное лицо; wider – против).

FAUST:

Liebe Puppe, fürcht ihn nicht (милая куколка, не бойся его)!

MARGARETE:

Seine Gegenwart bewegt mir das Blut (в его присутствии кровь у меня закипает в жилах: «его присутствие волнует мне кровь»; bewegen – двигать; здесь: волновать, трогать).

Ich bin sonst allen Menschen gut (обычно я добра ко всем людям);

Aber wie ich mich sehne, dich zu schauen (но /так же/, как я стремлюсь тебя увидеть),

Hab ich vor dem Menschen ein heimlich Grauen (/так/ перед этим человеком у меня тайный ужас),

Und halt ihn für einen Schelm dazu (и к тому же считаю его прохвостом/мошенником)!

Gott verzeih mir’s, wenn ich ihm unrecht tu (прости мне Господь, если я говорю о нем несправедливо: «делаю ему несправедливо»)!

FAUST:

Es muß auch solche Käuze geben (должны быть и такие чудаки; der Kauz – сова, сыч, здесь: малый, парень; ein alter Kauz – старый хрыч, ein drolliger /komischer/ Kauz – чудак, чудаковатый /забавный/ малый).

MARGARETE:

Дата добавления: 2014-11-28