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Die Streitfragen der Wortartentheorie




Vorlesung 8. Wortartentheorie

1.Die Streitfragen der Wortartentheorie

2. Die Oppositionsverhaltnisse im System der Wortarten

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Die moderne Grammatik verfügt über keine einheitliche Klassifikation des Wortschatzes in Wortarten. Diese variiert einerseits von Sprache zu Sprache, was durch die Eigentümlichkeiten des Sprachbaus einzelner Sprachen gerechtfertigt ist; andererseits, und in einem viel großeren Ausmaße, variiert sie je nach der Forschungsrichtung. Hier verweisen wir nur auf einige Fragen der Wortartentheorie, die für die Klassifikation der Wortarten im Deutschen wesentlich sind.

Von den 9—10 traditionellen Wortarten der deutschen Grammatik bleiben bei allen Revisionsversuchen der Klassifikation die zwei größten und bedeutendsten Wortarten unangefochten: das Substantiv und das Verb. Hinsichtlich aller anderen Wortarten bestehen Meinungsverschiedenheiten.

Verschieden wird zum Beispiel die Möglichkeit der Ausgliederung von Pronomen und Numeralien als besondere Wortarten beurteilt. Besser steht es um das Pronomen, das von den meisten Verfassern als eine besondere Wortart betrachtet wird. Helbig und Buscha bestimmen die Pronomen jedoch nicht als eine selbstständige Wortklasse und unterscheiden substantivische Pronomen, adjektivische Pronomen und die sog. Artikelwörter. Die Numeralien werden von den meisten deutschen Grammatikforschern in der weit gefassten Wortart,,Adjektiv" aufgelost. So schreibt W. Jung:,,Das Numerale (das Zahlwort) ist keine Wortart im eigentlichen Sinne... Der überwiegende Teil der zu den Numeralien gehörenden Wörter sind Adjektive" (die unbestimmten Numeralien betrachtet Jung als unbestimmte Pronomen). Auch Erben zahlt die Numeralien zu den Adjektiven, die er sehr weit als,,Begleitwörter" fasst. Ähnlich W. Schmidt, der die Zahlwörter eine,,Pseudowortart" nennt.

Es besteht auch die Meinung, dass in der deutschen Gegenwartssprache kein Grand vorliegt, Adjektive und die ihnen stammverwandten Adverbien (Adjektivadverbien) als zwei gesonderte Wortarten zu betrachten, da sie weder nach inhaltlicher noch nach morphologischer Pragung geschieden sind; es handelt sich lediglich um verschiedene syntaktische Verwendungsweisen derselben Wortart. Auf die Annäherung und Verschmelzung von Adjektiv und Adverb in der deutschen Gegenwartssprache hatten schon Adelung und Grimm und nach ihnen Paul hingewiesen. Noch entschiedener vereinigte sie zu einer Wortart Sütterlin, indem er folgende Verwendungsweisen zusammenstellte: Karl ist klein. Sie macht das Zimmer rein. In der zeitgenossischen Grammatikforschung hat sich dieser Standpunkt fast allgemein durchgesetzt. Als gesonderte Wortarten werden Adjektiv und Adverb von Admoni und Jung betrachtet; doch weisen beide Verfasser auf Berührungspunkte und Überschneidungen zwischen Adjektiv und Adverb hin.

Sehr unterschiedlich werden auch die Inflexibilia (unveränderliche Wortarten) behandelt. Es besteht in der deutschen Grammatik eine alte Tradition, alle unveränderlichen Wörter undifferenziert unter dem Namen Partikeln zusammenzufassen. Wie heterogen die Klasse der Partikeln ist, zeigen die Beispiele von Sütterlin: ei, dort, und, an. Obwohl morphologisch gleich geprägt, divergieren sie in allen anderen Hinsichten. Dazu gehören Interjektionen, Adverbien, Präpositionen und Konjunktionen. Diese weite Fassung der,,Partikeln" hatte zur Folge, dass die Aufgabe einer genauen Abgrenzung und Charakterisierung verschiedener Typen von Inflexibilien mehr oder weniger vernachlässigt wurde, weshalb auch in den modernen deutschen Grammatiken keine Einigkeit über deren Einteilung herrscht. An die oben geschilderte Tradition hält sich die Duden-Grammatik, die auch von den Partikeln im weiten Sinne spricht und sie in: a) Adverbien, b) Präpositionen, c) Konjunktionen unterteilt, jedoch die Interjektionen davon ausschlieβt. Auch Engel, der dem morphologischen Kriterium der Einteilung der Wortarten den Vorrang gibt, bezeichnet alle nicht flektierbaren Wörter als Partikeln und zählt zu ihnen Elemente wie bald, nie, für, zu, quitt, und, wenn und die unflektierbaren Kardinalzahlwörter.

Die meisten modernen Sprachforscher der deutschen Grammatik sondern jedoch die Adverbien von den anderen betreffenden Wortklassen ab, indem sie Adjektiv und Adverb als eine Wortart oder einen Wortartenkomplex zusammenfassen (s. o.), Mit dem,,Restbestand des Wortschatzes" wird ziemlich willkürlich verfahren. Jung spricht nur von der Wortart,,Fügewort", zu der er Präpositionen und Konjunktionen zählt. W. Schmidt und Erben gliedern auch noch als Wortklasse die Partikeln im engeren Sinne aus, die sie den Adverbien am nächsten stellen. Beide Verfasser scheiden von den anderen Wortklassen auch die Interjektionen (Ausdruckswörter, Ausrufewörter).

Auf die Tradition unserer Germanistik und Russistik geht die Ausgliederung einer besonderen Wortart Modalwort zurück. Das Modalwort ist im Deutschen nicht weniger stark ausgeprägt als im Russischen. Die herkömmliche deutsche Grammatik spricht aber meistens von Modaladverbien. Obwohl die Modalwörter und die Adverbien manchmal Homonyme sind (vgl. Er wird kaum kommen und Wir atmeten kaum; Es ist wohl zu spät und Erfühlt sich hier sehr wohl), und die Modalwörter ebenso wie die reinen Adverbien unveränderlich sind, unterscheiden sich die Modalwörter von den Adverbien grundsätzlich durch ihr Funktionieren in der Rede. Die Modalwörter fungieren zum Unterschied von den Adverbien nicht als Satzglieder, sondern prägen die Modalität des ganzen Satzes. Ihre verallgemeinerte Wortklassenbedeutung besteht im Ausdruck verschiedener modaler Charakteristiken der Aussage: Wirklichkeit, Notwendigkeit, Möglichkeit, Zweifel u. a. m.

Keine Einstimmigkeit besteht auch bei der Behandlung des Artikels. G. He1big und J. Buscha vereinigen den bestimmten und unbestimmten Artikel mit den Pronomen dieser, jener, welcherjeder, mancher, derselbe, mein, kein, irgendein, ein solcher, alle zu einer besonderen Wortklasse der „Artikelwörter"; ähnlich Vater, der die betreffenden Wörter zu der Klasse,,Determinativa" zusammenfasst. Den Unterschied im Funktionieren des eigentlichen Artikels und der sog.,,Artikelwörter" und,,Determinativa" zeigt ausdrücklich Erben, obwohl er den Artikel ebenfalls nicht als eine besondere Wortart, sondern zusammen mit den Demonstrativpronomen behandelt:,,Zwar findet sich auch beiwörtliches der, die, das gelegentlich als starktoniges Demonstrativum... aber gewöhnlich ist es schwachtonig... Schwachtoniges der, die, das steht als Bestimmtheitspartikel (bestimmter Artikel) vor jedem Substantiv, das eine bekannte (reale oder ideale) Große bezeichnen soll". Das Funktionieren des Artikels als Begleitwort im Bereich des Substantivs wird auch von Brinkmann und Jung dadurch hervorgehoben, dass beide Verfasser ihn im Kapitel über das Substantiv beschreiben. Brinkmann sagt auch:,,Der Artikel gehört zur Ausstattung der Wortart, wie Genus und Numerus. Während aber Genus und Numerus auch zur Formenbildung des Adjektivs zählen und der Numerus darüber hinaus auch beim Verb begegnet, kommt der Artikel im eigentlichen Sinne nur dem Substantiv zu". Klarheit über die Stellung des Artikels im System der Wortarten gewinnen wir aber aus den Schriften dieser Verfasser nicht.

Dass der bestimmte und der unbestimmte Artikel Wörter sind, geht aus ihrer morphematischen Struktur hervor, vgl.: de-r, de-s, de-m, de-n; ein-, ein-es, ein-em, ein-en. Dass der Artikel keine lexikalische Bedeutung hat, ebenso wenig wie die Hilfsverben haben, sein, werden beweist, dass wir es nicht mit satzgliedwertigen Vollwörtern, sondern mit einer Art von Funktionswörtern zu tun haben. Dabei handelt es sich sowohl beim Artikel als auch bei den Hilfsverben haben, sein, werden um Hilfswörter, deren Funktionieren in der Rede sich von dem der Konjunktionen oder Präpositionen (der sog. Fügewörter) grundsätzlich unterscheidet. Während die Letzteren im Bereich der Wortfügung fungieren, indem die Wörter oder Sätze miteinander verbinden, gehören die ersten dem Bereich der Formenbildung (Abwandlung) des Wortes an, sie dienen zur Bildung von analytischen Formen des Wortes, sind also Funktionswörter morphologischer Art (daher auch ihre Abwandelbarkeit im Gegensatz zur Unveränderlichkeit der Fügewörter). Die Beschränkung des Artikels als Wortart auf zwei bis drei Wörter macht ihn natüirlich zur kleinsten Wortart, — aber von desto höherer Frequenz, was auch in der Natur von Funktionswörtern liegt. Es scheint also doch geboten, den Artikel unter die Funktionswörter einzureihen und auf Grund seines besonderen Funktionierens als einen besonderen Typ von Funktionswörtern zu betrachten.

2. Die Oppositionsverhaltnisse im System der Wortarten

Wichtiger als die oben erwähnten Versuche der Umgruppierung und Neugliederung der Wortarten war aber die in der modernen Sprachwissenschaft allgemein verbreitete Erkenntnis, dass im System der Wortarten eine bestimmte Rangordnung besteht und dass im Rahmen des gesamten Wortschatzes gewisse Wortarten zu Wortartkomplexen vereinigt und den anderen Wortartkomplexen gegenübergestellt werden müssen. Vor allem treffen wir in der einschlagigen Literatur Äußerungen darüber, dass es,,höhere" und,,niedere" Wortarten gibt; dass der Wortschatz aus einigen,,Grundwortarten" und einem,,Restbestand" besteht. So schreibt zum Beispiel Brinkmann:,,Es gibt Wortarten, die eine unveränderliche Gestalt besitzen, weil ihr Auftrag im Satze immer derselbe bleibt und darum von ihnen keine Anpassung der Gestalt an wechselnde Aufgaben verlängt wird; das sind etwa die Signalwörter (Konjunktionen), die der Auffassung eine bestimmte Richtung weisen, oder die Beziehungswörter (Präpositionen), die Gegenstände (Substantive) und Geschehen (Verben) auf Raum und Zeit beziehen. Sie führen in der Sprache ein niederes, untergeordnetes Dasein, so wichtig und hilfreich sie in der Rede werden können. Sie sind nur Mittel der Rede, Wörter im Dienst, kein eigenständiges Gebilde, in dem die Welt auf eine eigentümliche Weise erscheint. Von ihnen sind die höheren Wortarten deutlich abgehoben, vor allem Substantiv, Adjektiv und Verbum, die als höhere Art über eine differenzierte Gestalt und bewegliche Glieder verfügen; mit ihnen passen sie sich der Aufgabe an, zu der sie gerufen werden. Sie haben nicht wie die niederen Arten nur einen Stellenwert im Satz, sondern fassen unabhängig vom Satz die Welt auf eigene Weise; außerdem sind sie nicht auf eine Stelle im Satze festgelegt, sondern können in ihm verschiedene Stellen besetzen und bedürfen darum einer beweglichen Gestalt".

Von drei,,höheren", besonders stark vertretenen Wortarten spricht Erben, er meint damit Aussagewort (= Verb), Nennwort (= Substantiv) und Beiwort (= Adjektiv-Adverb); ihren Anteil am Gesamtwortschatz schatzt Erben wie folgt: das Verb — ein Viertel des Gesamtwortschatzes, das Substantiv — 50—60 %, das Adjektiv — ein Sechstel des Gesamtwortschatzes.

Den Gedanken über die Notwendigkeit der Gruppierung der Wortarten nach diesen ihren Eigenheiten betont ausdriicklich V. W. Winogradow. Den Hauptmangel der herkömmlichen Einteilung der Wortarten sieht V. W. Winogradow darin, dass,,keine Rucksicht auf die durchgehenden Strukturziige genommen wird, die die Grundtypen von Wortern voneinander unterscheiden. Alle Wortarten werden auf einer Ebene rangiert". Der Terminus strukturell-semantischer Typ von Wortern, den V. W. Winogradow bei der Grappierng der Wortarten zu Wortartkomplexen gebraucht, betont die un-losliche Verbindung semantischer (lexikalischer) und struktureller (morphologischer und syntaktischer) Beschaffenheiten der Wörter, die sich zu Wortartkomplexen gruppieren lassen. In semantischer Hinsicht stehen einander vor allem zwei große Wortartkomplexe gegenüber. Auf der einen Seite stehen die Wortarten mit,,benennender" oder,,nominativer" Funktion, die Benennungen von Gegenstanden, Vorgangen, Eigenschaften, Umstandsbeziehungen; das sind Wörter — Benennungen oder Wortarten im eigentlichen Sinne nach Winogradow; Begriffswörter, Autosemantika, d. h. Wortarten mit selbstständiger, im Begrifflichen verankerter Bedeutung nach Erben.

Auf der anderen Seite stehen die ,, Redeteilchen" oder Funktionswörter nach Winogradow oder die Synsemantika (im Gegensatz zu den Autosemantika). Die Wortarten im eigentlichen Sinne oder die Autosemantika sind in der Sprache in der absoluten Überzahl. Ihr strukturelles Kennzeichen ist, dass sie und nur sie als Satzglieder fungieren.

Die Autosemantika werden weiter unterteilt in: a) benennende oder nominative Wortarten, die die Erscheinungen der außersprachlichen Wirklichkeit bezeichnen — das sind Substantive, Adjektive, Adverbien, Verben; b) verweisende Wörter — die Pronomen; ihre wortartliche Eigenart besteht darin, dass sie die Erscheinungen der Wirklichkeit nicht nennen, sondern auf sie verweisen; c) zählende (numerative) Wörter— die Numeralien; auch sie nennen nicht die Erscheinungen der Außenwelt, doch haben sie eine autosemantische Bedeutung, indem sie das Zahlen ermöglichen.

Es ist zu betonen, dass die Synsemantika ihrerseits ganz deutliche lexikalisch-grammatische Klassen bilden. Unter ihnen sind vor allem die sog. Fügewörter, d. h. Präpositionen und Konjunktionen zu nennen, die verschiedene Distribution und verschiedene Funktionen in der Rede haben und zwei besondere Wortartklassen innerhalb der Funktionsworter (Synsemantika) bilden. Außer ihnen zahlt V. W. Winogradow zu den Redeteilchen oder Funktionswörtern im Russischen als besondere Klasse von Wörtern die Partikeln im eigentlichen Sinne und die Kopula.

Außer diesen Klassen von Synsemantika ist für das Deutsche der Artikel zu nennen, — zahlenmäßig die kleinste, doch eine für den deutschen Sprachbau sehr wichtige Klasse von Funktionswortern. Im Gegensatz zu den Fügewörtern hat der Artikel vor allem morphologische Funktion als Kennzeichen des Substantivs und Ausdrucksmittel seiner grammatischen Kategorien.

Eine andere Klasse von Funktionswörtern, die ebenfalls eine morphologische Funktion haben, sind im Deutschen die Hilfsverben, die im Zusammenhang mit dem höhen Anteil der analytischen Formen im Verbalparadigma für den deutschen Sprachbau sehr kennzeichnend sind.

Die morphologisch orientierten Funktionswörter haben im Gegensatz zu den anderen Klassen von Synsemantika eine rein grammatische Bedeutung. Im Einklang mit ihrer Verwendung sind sie auch keine Inflexibilia wie die anderen Arten von Synsemantika, sondern übernehmen den größeren Teil der flexivischen Merkmale der autosemantischen Wörter, mit denen sie sich verbinden.

Ein besonderer strukturell-semantischer Typ von Wörtern sind die Modalwörter. Man kann kaum den Sprachforschern Recht geben, die die Modalwörter, die man manchmal Schaltwörter oder Parenthetika nennt, unter die Synsemantika neben die Präpositionen, Konjunktionen und Partikeln ordnen. Freilich ist eine gewisse Ähnlichkeit mit den Synsemantika nicht zu verkennen, da in der Bedeutung der Modalwörter (z. B. wohl, wahrscheinlich, vielleicht, gewiss; ja, nein) auch lexikalische und grammatische Momente eng verflochten sind, und der Ausdruck der Modalität, der ihre verallgemeinerte Wortklassenbedeutung ausmacht, ja eigentlich zu den grammatischen Bedeutungen gehört. Aber auch von der Bedeutung dieser Wörter ausgehend, kann man sie kaum Synsemantika nennen, da die Bedeutung jedes Modalwortes auch beim isolierten Wort im Gegensatz zur Bedeutung der Präpositionen, Konjunktionen und Partikeln deutlich auftritt. Was sie aber entschieden als einen besonderen Worttyp sowohl den autosemantischen Wortarten als auch den Funktionswortern gegenüberstellt, ist ihre Stellung im Satz: Sie sind weder Satzglieder wie die autosemantischen Wortarten noch lehnen sie sich an autosemantische Wörter im Satz wie die Funktionswörter an, — die Modalwörter sind entweder satzwertig (Ja. Nein. Sicher. Ach neinl Keineswegs.) oder sie werden in den Satz eingeschaltet, so dass sie sich auf den ganzen Satz beziehen und ihn in modaler Hinsicht (mit)pragen (Nun erzdhlen Sie wohl Marchenl), — daher die Bezeichnung Schaltwörter, Parenthetika.

Was die Interjektionen betrifft, so bilden sie nach der Meinung der meisten Sprachforscher, der wir durchaus zustimmen, eine ganz besondere, den anderen Wortarten gegenuberstehende Wortklasse, also den vierten strukturell-semantischen Wortarttyp. Die Interjektionen sind Synsemantika besonderer Art; der Charakter der Empfindung, die eine echte Interjektion ausdrückt, wird durch die Situation oder den Kontext verdeutlicht.

Zusammenfassend waren folgende Einteilung des Wortschatzes in Wortarten und folgendes Schema der Oppositionsverhältnisse zwischen den Wortarten vorzuschlagen:

System der Wortarten im Deutschen

I. Eigentliche Wortarten (Autosemantika)

a) benennende oder nominative

1. Substantiv

2. Verb

3. Adjektiv (einschließlich der qualitativen Adverbien)

4. Adverb

b) verweisende

5. Pronomen

c) zahlende

6. Numerale

II. Funktionsworter (Synsemantika)

a) mit syntaktischer Funktion

7. Proposition

8. Konjunktion

9. Kopula

10. lO.Partikel

b) mit morphologischer Funktion

ll.Artikel

12. Hilfsverb

III. 13. Modalwort

IV. 14.I n t e r j e k t i o n

Vorlesung 9. Das Verb (I)

1. Allgemeines des Verbs

2. Die Kategorie der Representation

3. Die morphologische Klassifikation der Verben

4. Semantisch-strukturelle Klassen der Verben

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Дата добавления: 2014-01-05; Просмотров: 3225; Нарушение авторских прав?; Мы поможем в написании вашей работы!


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