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Die Stellung der theoretischen Grammatik unter den anderen linguistischen (sprachwissenschaftlichen) Disziplinen




Die theoretische Grammatik einer konkreten Sprache dürfte als Ergebnis der Anwendung einer allgemeinen grammatischen Theorie auf diese Sprache aufgefasst werden.

Der grammatische Bau ist ein organischer Bestandteil des Sprachsystems und als solcher mit dessen anderen Bestandteilen aufs innigste verbunden. Denn die Sprache fungiert in Zusammenwirkung ihrer verschiedenartigen Einheiten, die ihre speziellen Aufgaben bei der Textbildung erfüllen.

Jeder Bestandteil des Sprachsystems, anders gesagt jede seine Komponente oder Ebene, besitzt eigene Einheiten sowie die Regeln ihrer gegenseitigen Verknüpfung und ihres Funktionierens. Deshalb ist es möglich, jede Komponente des Sprachsystems zum eigenständigen Untersuchungsobjekt zu machen, indem man dabei von den Beziehungen der zu untersuchenden Komponente zu den anderen Komponenten des Sprachsystems abstrahiert. Diese Tatsache darf keinesfalls vergessen werden, weil solche Beziehungen dort, wo es notwendig ist, unbedingt zu berücksichtigen und entsprechenderweise zu beleuchten sind. An entsprechenden Stellen wird deshalb von den Beziehungen zwischen Morphologie und Syntax, Morphologie und Phonetik, Grammatik und Wortbestand die Rede sein.

Die Grammatik stellt nur einen Bereich der Sprache dar. Als solcher ist sie mit den anderen Bereichen der Sprache, d.h. dem Wortschatz (auch Lexik genannt), dem Lautsystem und den prosodischen Mitteln (Intonation und Akzent) aufs engste verbunden.

Die Verbindung der Grammatik mit dem Lautsystem und den prosodischen Mitteln ist mannigfaltiger Art. Am offensichtlichsten ist die triviale Tatsache, daß alle grammatischen Morpheme aus Phonemen oder Phonemfolgen bestehen, die durch Laute bzw. Lautfolgen manifestiert werden. Die Betonung spielt beispielsweise in der Formbildung eine gewisse Rolle. Das betonte Präfix wird ja bekanntlich in den bestimmten Formen vom Verbalstamm abgegrenzt, das unbetonte dagegen nicht. Das Gesagte kann am Beispiel folgender Verbpaare veranschaulicht werden: durchziehen (durchqueren) und durchziehen (durchwandern), übersetzen (hinüberfahren) und übersetzen (dolmetschen).

Am wesentlichsten aber ist, dass die prosodischen Mittel als konstitutive Elemente des Satzes füngieren, indem sie diesem eine bestimmte Klanggestalt verleihen. Die Intonation kann auch ein einzelnes Wort zum Satz machen, z.B.: Feuer! Fort! Warum? usw. Zugleich bringt sie die Redeabsicht zum Ausdruck, vgl: Er wird heute zum Zahnarzt gehen ( Mitteilung ). Er wird heute zum Zahnarzt gehen? ( Frage ) Er wird heute zum Zahnarzt gehen! ( indirekter Befehl ) Die kommunikative Gliederung und emotioneile Färbung des Satzes werden auch von der Intonation bewirkt.Nicht selten werden deshalb das Lautsystem und die prosodischen Mittel wenn auch nicht als unmittelbare Bestandteile der Grammatik aufgefasst, so doch in den Grammatikwerken behandelt.

Auf diese Weise verfahren z.B. die Verfasser der DUDEN-Grammatik, J./ERBEN, die Autoren der „Grammatik der heutigen russischen Literatursprache", dann L.R. SINDER und T.W. STROJEWA in ihrem Buch „Sovremennyj nemeckij jazyk".

W. SCHMIDT hat immerhin in sein Buch nur die Intonation aufgenommen.

Viele Linguisten ziehen es aber vor, diese Bereiche als nicht zur Grammatik gehörend zu betrachten. Diese Ansicht wird von W.G. ADMONI, E.W. GULYGA und manchen anderen Grammatikforschern vertreten.

Die Grammatik und die Lexik sind auch auf vielfache Weise eng miteinander verbunden. Die Grammatik ist in entscheidender Weise an der Gliederung des gesamten Wortschatzes in lexikalisch-grammatische Klassen beteiligt, d.h. in Wortarten oder Redeteile bzw. Wortklassen. Ihrerseits können die lexikalen Faktoren die Bildung und den Gebrauch der grammatischen Formen bedingen. Das gilt beispielsweise für die Pluralbildung der Substantive, für die Komparierbarkeit der Adjektive, für die Passivbildung und für die Auswahl der Hilfsverben bei der Bildung des Perfekts oder des Plusquamperfekts.

Die Grammatik ist aufs engste mit der Sprachgeschichte verbunden. In der Gegenwartssprache gibt es viele Erscheinungen, die nur mit Hilfe der Sprachgeschichte erklärt werden können, z. B. die schwachen und starken Verben mit ihren Formen, die Konjugation von Modalverben, das Bestehen von Pluralsuffixe, die Doppelformen der Verben (senden, wenden).

Die Verbundenheit mit der Stilistik. Die Funktion verschiedener Formen und grammatischen Einheiten ist aufs engste mit dem Stil verbunden,z. B. der Gebrauch des Artikels im Deutschen hängt vom Stil ab: in der Umgangssprachegebraucht man den bestimmten Artikel vor dem Eigennamen (der Karl), in der Kanzleisprache und verschiedenen Sendungen wird der Artikel nicht gebraucht. In der Poesie gibt es keiner bestimmten Regel zum Gebrauch des Artikels. Dasselbe kann man vom Gebrauch der Zeitformen vom Bau des Satzes sagen.

Die Grammatik ist mit der Logik verbunden. Man gebraucht sehr oft die logischen Prinzipien bei der Klassifikation der grammatischen Einheiten und endlich alle grammatischen Begriffe, ihre Untersuchung und Beschreibung beruht auf dem phylosophischen Begriff der Kategorie und dieser Begriff ist sehr wichtig.




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Дата добавления: 2014-01-05; Просмотров: 3323; Нарушение авторских прав?; Мы поможем в написании вашей работы!


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