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Struktur der Valenzeigenschaften




Die Struktur der Valenzeigenschaften enthält die quantitative und die qualitative Komponente. Beide Komponenten sind sowohl bei der Aufstellung der Valenzklassen als auch bei der Beschreibung der Valenzeigenschaften einzelner Lexeme zu berücksichtigen.

4.1. Quantitative Komponente

Die quantitative Komponente, auch quantitative Valenz genannt, enthält die Information über die Anzahl der zu diagnoszierenden Umgebungsglieder, die als Aktanten (L. TESNIERE), als Mitspieler (H. BRINKMANN), als Ergänzungsbestimmungen (J. ERBEN) bezeichnet werden. Man spricht auch von Stellen oder Positionen, die vom Valenzträger in seiner Umgebung eröffnet werden. Die quantitative Komponente ist übereinzelsprachlich, da bei ihrer Erschließung von allen sprachlichen Charakteristika abgesehen wird, die zum Teil idiolingual, d. h. einzelsprachlich bedingt sind.

L.TESNIERE, der sich vornehmlich mit der quantitativen Seite der Valenz (d.h. formal-grammatischen Valenz) befaßte, stellte entsprechend der Anzahl der Aktanten folgende universale Valenzklassen der Verben auf, die fast die gesamte Menge der Verben einer Sprache erfassen:

1. avalent (= nullstellig, nullwertig): Witterungsimpersonalia (es blitzt/ donnert/ regnet usw.);

2. monovalentry - Iachelt, hustet usw.;

3. bivalent: tut, schreibt etwas;

4. trivalent j-d gibt j-m etwas.

Er hat dabei betont, daß es kein Verb mit einer hoheren Aktantenzahl gibt, da die komplexeren Fallen nach seiner Ansicht auf die einfacheren zurückgeführt werden können. Später wurde aber darauf hingewiesen, daß auch einzelne Verben mit höherer Aktantenzahl existieren: antworten, erwidern, vergelten, pachten (B.A. ABRAMOW, Ju.D. APRESJAN). Bei manchen Lexemen ist die Anzahl der Aktanten diskutabel.

4.2. Qualitative Komponente

Die qualitative Komponente hat L. TESNIERE recht knapp dargestellt. Dabei hat er vor allem die reinen, d. h. prapositionslosen, Kasus als Aktanten gelten lassen und ihnen die Circonstanten, d. h. alle übrigen in umittelbarer Abhängigkeit vom Verb im Satz vorkommenden Satzglieder gegenübergestellt. Bei L.TESNIERE basiert die Abgrenzung der Aktanten von den Circonstanten im Wesentlichen auf den Formunterschieden. L. TESNIERES Aktanten entsprechen im Grunde genommen dem Subjekt und den Objekten der traditionellen Grammatik. Später aber wurde unter stärkerer Beachtung der Semantik der Bereich der Aktanten erweitert. Jetzt gilt als Aktant jedes Sprachmittel, das in einer sinnotwendigen Position erscheinen kann. Demnach werden heutzutage traditionelle Umstandsglieder bei entsprechenden Valenzträgern als Aktanten angesehen: Die Sitzung dauert schon zwei Stunden (temporal); Fritz wohnt in Berlin (lokal); Karlfuhrt sich frech auf (modal).

Aus der Erkenntnis heraus, dass manchmal Aktanten, obwohl sinnotwendig, im Satz trotzdem fehlen können, hat G. HELBIG, der sich um die Weiterentwicklung der Valenztheorie verdient gemacht hat, vorgeschlagen, zwischen obligatorisch und fakultativ aktualisierbaren Aktanten zu unterscheiden. Er weist z.B. darauf hin, dass im Satz Fritz wohnt in Berlin beide Aktanten obligatorisch sind, so dass keiner fehlen darf. Im Satz Fritz ißt (Fleisch) ist der letzte Aktant nach G. HELBIG fakultativ, da der Satz auch ohne diesen Aktanten korrekt bleibt. Diese Unterscheidung ist von J. ERBEN, U. ENGEL, O.I. MOSKALSKAJA u. a. unkritisch übernommen worden. Sie ist jedoch nur für einen vom Text isolierten Satz sinnvoll. Im Textsatz dagegen sind viele Aktanten, die nach G. HELBIG als obligatorisch zu bewerten waren, häufig weglaßbar, vgl. Die Berichtserstatter kommen, sehen, berichten.

In der qualitativen Komponente sind immerhin zwei Subkomponenten zu unterscheiden: die semantische und die formal-grammatische oder morphosyntaktische. Die semantische Komponente informiert über die semantischen Eigenschaften der Aktanten, die morphosyntaktische über ihre grammatischen Eigenschaften.

4.2.1. Semantische Subkomponente

Es gibt keine einheitliche Meinung darüber, wie diese Subkomponente darzustellen ist. Dafür gibt es verschiedene Möglichkeiten, die jedoch in zwei Gruppen eingeteilt werden können. In einem Fall geht es um die Angabe der relationalen semantischen Charakteristika, im anderen aber um die konstanten semantischen Charakteristika. Zu den relationalen und veränderlichen Charakteristika der als Aktanten fungierenden Lexeme gehören sowohl die Begriffe der Satzgliedlehre (Subjekt, verschiedenartige Objekte), als auch die Begriffe der semantischen Rollen (Agens, Patiens, Adressat usw.; vgl. auch andere semantisch-strukturellen Klassifikationen der Substantive). Die Zugehörigkeit des Lexems zu einer bestimmten semantischen Klasse (Konkretum, Abstraktum, Menschenbezeichnung usw.) stellt sein konstantes semantisches Charakteristikum dar. Konstantes Charakteristikum z. B. des Lexems BUCH ist Konkretum. Sein relationales Charakteristikum wird sich andern je nachdem, welche syntaktische Position von diesem Lexem besetzt wird, vgl.: Dieses Buch (Agens) macht aufjeden einen grofien Eindruct, Er liest jetzt dieses Buch (Patiens); Der Zettel liegt unter dem Buch (Lokativ) usw. Die Beschreibung der semantischen Subkomponente der Valenzeigenschaften ist bei weitem nicht problemlos. Umgekehrt hat man recht komplizierte Probleme zu losen.

4.2.2. Morphosyntaktische Subkomponente

Diese Subkomponente (auch konfigurative Valenz genannt) enthalt viel Übereinzelsprachliches. Trotzdem ist sie als idiolingual anzusehen, da sie die Eigenschaften einer konkreten Sprache widerspiegelt.

Die Positionen der dinglichen Aktanten werden durch ein Substantiv oder ein Pronomen in einem bestimmten Kasus besetzt: Die Schiller schreiben ein Diktat; Das Buch liegt auf dem Tisch. Er grollt immer noch seinem Freund. Die Besetzung der Position eines irgendwelche Situation bezeichnenden Aktanten kann variieren: Er verspricht, uns zu helfen/ seine Hilfe/ dafi er uns helfen wird.

Die einzelsprachliche Verwurzelung der formal-grammatischen Komponente äußert sich am augenfälligsten auch in zwischensprachlichen Rektionsunterschieden, vgl. z.B.: sich bedienen (Genitiv).




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Дата добавления: 2014-01-05; Просмотров: 1858; Нарушение авторских прав?; Мы поможем в написании вашей работы!


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