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Verben mit zweistelliger Pradetermination




Aufstellung der Valenzklassen und Beschreibung der Valenzeigenschaften einzelner Lexeme

Zur Aufstellung von Valenzklassen haben verschiedene Linguisten unterschiedliche Anzahl von Charakteristika herangezogen. L. TESNIERE z.B. hat nur die Anzahl der Aktanten berücksichtigt und vier Valenzklassen ermittelt. J.ERBEN hat quantitative und morphosyntaktische Charakteristika benutzt und in der ersten Variante seines Vorschlags 12 Valenzklassen erhalten. G. HELBIG hat sich sowohl auf die Anzahl der Aktanten als auch auf die Opposition obligatorisch/fakultativ gestützt und 10 Klassen gewonnen. B.A. ABRAMOW hat 30 Valenzklassen aufgestellt, indem er die Anzahl der Aktanten (quantitative Valenz), ihre semantischen Rollen als ein relationelles Charakteristikum (semantische Valenz), ihre semantischen Klassen als ein wesenhaftes Charakteristikum (semantische Valenz) und ihren morphosyntaktischen Status (konfigurative Valenz) berucksichtigt hat. Dabei werden die Anzahl der Aktanten und der morphosyntaktische Status dieser manchmal als syntaktische Valenz angesehen.

Exemplarisch dargestellt, sehen die Valenzklassen der deutschen Verben nach ABRAMOW so aus:

Verben mit einstelliger Pradetermination 1. Relationelle Komponente (RK): Subjektbeziehung Konfigurative Komponente (KK): Nominativ Semantische Selektionsfahigkeit (SSF):

1.1. Anthroponyme: Der Bruder schläft, lachelt, grinst. Das Wickelkind greint, plant.

1.2. Faunonyme: Die Tauben gurren. Die Krahen quarren. Das Pferd wiehert. Das Schwein grunzt.

1.3. Konkreta: Das Licht erlischt. Die Lampe blakt, erwachen, blinzeln, schnaufen usw.

1.4. A/F: ausbleiben, umfallen

1.5.A/F/K:

1.6. Nomina actionis: sich ereignen, geschehen, stattfinden

1.7. es, das: es blitzt, donnert, regnet, schneit

 

2. RK: Subjekt- oder Objektbeziehung

KK: 2.1. Nom/Akk: Erfriert/Ihn friert

2.2. Dat/Akk: Mir/Mich graut/graust vor etw., jmd.

2.3. Nom/Dat/Akk: Er/ihm/ihn schauerte vor etw., jmd.
SSF: Anthroponyme

1. RK: Subjekt-und Objektbeziehung

1.1. KK: Sub. - Nom., Obj. - Akk.

SSF: Sub. - Anthroponym, Obj. - Anthroponym: abschaffen,

absolvieren, essen, geniefien, trinken usw.

SSF: Sub. - Anthroponym, Obj. - Anthroponym: heiraten, gebären SSF: Sub. - Anthroponym, Obj. - Anthroponym: befremden, bekummern, freuen SSF: Sub. - Anthroponym, Obj. - Anthroponym: bedingen,beinhalten, halten SSF: Sub. - es, Obj. - Anthroponym: es überfrostelte ihn

1.2. KK: Sub. -Nom., Obj. - Dat.: beiwohnen, vorstehen,unterliegen

1.3. KK: Sub. -Nom., Obj. - Präpositionalkasus: bestehen auf, denken an, schwamen für usw.

1.4. KK: Sub. - Nom., Obj. - Gen.: bedürfen, gedenken,

sich bedienen, annehmen

1.5. KK: Sub. - Nom., Obj. - Akk/Dat: Etw. überkommt ihm/ihn

1.6. KK: Sub. - Nom., Obj. - Akk/Prapositionalkasus:

etw./mit etw. anfangen, beginnen, etw./von etw. essen, kosten, trinken

1.7. KK: Sub. - Nom., Obj. - Gen/Prapositionalkasus:

sich erinnern, freuen, schämen.

Die Aufstellung der Valenzklassen hat nicht nur einen theoretischen, sondern auch einen praktischen Wert, weil sie gestattet, den sprachlichen Stoff entsprechenderweise zu ordnen und weil die Valenzklassen als Satzmodelle betrachtet werden können. Die Beschreibung der Valenzeigenschaften einzelner Lexeme hat den Zweck, die sprachlichen Bedingungen der Verwendung des konkreten Lexems möglichst eingehend darzustellen. Zu diesem Zweck werden Valenzwörterbücher verfaßt.

Das über die Valenzeigenschaften der Verben Gesagte läßt sich im Prinzip auch auf andere Grundwortarten anwenden.

6. Polyvalenz nach J. ERBEN

Unter Polyvalenz versteht J.ERBEN,,das Auftreten vieler Verben mit verschiedener Wertigkeit und wechselnden,,Mitspielern". Er unterscheidet drei Arten der Polyvalenz:

1. scheinbare Polyvalenz, d.h. die Möglichkeit, die Stellen der fakultativen Aktanten zu besetzen oder nicht zu besetzen;

2. Polyvalenz als,,fakultative Formvarianz", d.h. die Möglichkeit, die Form des Aktanten zu variieren, vgl.: mich/mir graut;

3. Polyvalenz als Ausdruck einer Polysemie, vgl.: kochen, vorstellen usw.

7. Fügungspotenzen nach W.G. ADMONI

Häufig werden Fügungspotenzen im Sinne von W.G. ADMONI mit den Valenzeigenschaften in dem oben dargestellten Sinne irrtumlicherweise identifiziert. Das darf aber nicht geschehen. ADMONI schreibt von Fügungspotenzen der Wortarten und ihrer Wortformen. Auf dieser hohen Abstraktionsebene können keine semantischen Gegebenheiten aus verständlichen Grunden wirksam werden. ADMONI legt seine Konzeption am Beispiel des Kasus Genitiv dar. Nur in dem Punkt, wo er auf die mögliche lexikale Ausfüllung der übergeordneten Wortformen zu sprechen kommt und feststellt, daß sie mit den ergänzungsbedürftigen Lexemen vom semantischen Typ "Reihe" ausgefüllt werden können, berührt sich seine Theorie mit der Valenztheorie auf einem recht schmalen Streifen. Die Fügungspotenzen im Sinne von ADMONI sind als eine besondere Betrachtungsweise der Kombinierbarkeit vor allem der abstrakten morphologischen Einheiten anzusehen.

Die Fügungspotenzen der grammatisch dominierten Komponente in einer Wortverbindung bezeichnet ADMONI als passiv, die Fügungspotenzen der grammatisch abhängigen Wortformen dagegen als aktiv. Die passiven Fügungspotenzen sind darüber hinaus fakultativ, die aktiven obligatorisch, genauer gesagt, altemativ-obligatotisch. Auf dieser Ebene der Betrachtung der Fügungspotenzen wird die lexikale Bedeutung nicht berücksichtigt.

 




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Дата добавления: 2014-01-05; Просмотров: 1051; Нарушение авторских прав?; Мы поможем в написании вашей работы!


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