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Strukturelle Klassifikation der Satze in der traditionellen Syntax




Von der Tatsache ausgehend, daß Sätze als Redeeinheiten nicht immer beide Hauptglieder enthalten, z.B.: Aufgestandenl/Bitte, vortreten!/ Feuer!/ Fort!/Her mit ihml/ Vielleicht usw., wurde zwischen zweigliedrigen Satzen als Haupttyp und den eingliedrigen Satzen als Nebentyp unterschieden.

Bezüglich des Status des eingliedrigen Satzes gehen die Meinungen der Grammatiker auseinander. Neben der Ansicht, daß eingliedrige Satze selbständige Bauformen und als solche zu beschreiben sind, besteht die Meinung, daß sie nichts anderes als reduzierte oder elliptische Realisationsformen der zweigliedrigen Sätze zu betrachten sind. Die Anhänger der letzten Einstellung verzichten auf die gesonderte Darstellung des eingliedrigen Satzes unter der Begrundung, daß diese auf dem ihnen zugrunde liegenden zweigliedrigen Satze so gut wie immer zurückfuhrbar sind.

Die zweigliedrigen Sätze werden je nach ihrer Zusammensetzung in einfache nichterweiterte und in einfache erweiterte Satze eingeteilt. Als nichterweitert werden Sätze bezeichnet, die nur aus den Hauptgliedern, dem Sub-jekt und dem Prädikat, bestehen, vgl.: Das Schiff lauft ein./Die Katze ist ein Haustier./ Karl ist krank. Solche Sätze wurden in der deutschen grammatischen Tradition auch Kern- oder Nacktsatze genannt. Dabei werden die einfachen nichterweiterten Sätze in der traditionellen Syntax als Grundmuster angesehen, aus dem sich alle anderen Muster ableiten lassen. Alle Sätze, die außer Subjekt und Prädikat noch irgendein Glied, egal welcher Art, enthalten, gelten als erweitert, z.B.: Dieses KLEINE Madchen ist niedlich./Er ist IM URLAUB./DerJunge spitzt SEINEN BLEISTIFT.Er ver-spricht UNS SEINE HILFE. Dabei wird außer Acht gelassen, daß sich nicht jeder erweiterte Satz auf die Hauptglieder, d.h. auf das Wort im Nominativ und das finite Verb, reduzieren läßt. Diese Feststellung gilt für alle Sätze, die nur die sinnotwendigen, d.h. valenzbedingten, Glieder enthalten, vgl. die eben angeführten Beispiele. Vom Standpunkt der verbozentrischen Konzeption dagegen sind solche Satze ebenfalls als nichterweitert aufzufassen.

Nach dem Vollstandigkeitsgrad, d.h. nach dem, ob alle für notwendig erachteten Satzelemente vorhanden sind oder nicht, werden Sätze in vollständige und nicht vollständige (elliptische) eingeteilt.

Je nach der Stellung des finiten Verbs in der finiten Konstruktion werden drei topologische Schemata auseinandergehalten, und zwar: KERNSATZ mit dem Finitum an zweiter Stelle {Die Gruppe SCHREIBT ein Diktat), STIRNSATZ mit dem Finitum an erster Stelle {SINGTalle mit!/KOMMST du mit?), SPANNSATZ mit dem Finitum an letzter Stelle (..., dass erkommt.). Hierher durften auch die Wort- bzw. Satzgliedfolge oder -stellung, darunter auch die Rahmenkonstruktion gerechnet werden.

Unter Berücksichtigung der Anzahl der Subjekt-Prädikat-Gruppen werden die einfachen Satze, die nur eine solche Gruppe enthalten {Der Junge liest ein Buch), und die zusammengesetzten oder komplexen Sätze {Der Vater liest eine Zeitung; die Mutter raumt den Eßtisch auf; Sobald es zu regnen aufhört, gehen wir spazieren) unterschieden.

Die Beschreibung der Erweiterungsmöglichkeiten der Wörter wird in der Wortgruppenlehre vorgenommen. Sie untersucht substantivische, adjektivische, adverbiale, verbale, partizipiale und infinitivische Wortgruppen. Die Beziehung zwischen Prädikatsverb (finitem Verb) und dem Wort im Nominativ wird, weil sie als satzgründend gilt, nicht in der Wortgruppenlehre, sondern in der eigentlichen Satzlehre behandelt.

Je nach der Art der strukturellen bzw. syntaktischen Beziehung zwischen den Konstituenten (Bestandteilen) einer Wortgruppe wird zwischen Unterordnung (Subordination) und Beiordnung (Nebenordnung, Koordination) unterschieden. Als Unterordnung gilt die Beziehung zwischen ungleichrangigen Konstituenten. Ihre Ungleichnamigkeit kann formal-grammatisch und semantisch-funktional interpretiert werden. Vom formal-grammatischen Standpunkt aus zwingt gleichsam die unterordnende oder übergeordnete oder dominierende Konstituente der untergeordneten oder abhängigen Konsituente eine bestimmte morphosyntaktische Form auf, anders gesagt, regiert ihre Form (daher der Begriff REKTION), vgl.: MITETW. zufrieden, AUF ETW. stolz, sichAN ETW. erinnern, J-M helfen. Vom semantisch-funktionalen Standpunkt aus wird die dominierende Konstituente durch die abhängige erganzt, näher bestimmt, spezifiziert.

Man unterscheidet drei Unterarten der Unterordnung: KONGRUENZ, REKTION und ANSCHLIEBUNG.

Als KONGRUENZ bezeichnet man bekanntlich die Anpassung der Formmerkmale der untergeordneten Konstituente an die Formmerkmale der dominierenden Konstituente der Wortgruppe, vgl.: mit vielEN FragEN usw. Der hauptsachliche Erscheinungsbereich der KONGRUENZ ist die substantivische Wortgruppe mit attributivem Adjektiv oder Partizip. Lange Zeit wurde als KONGRUENZ auch die Beziehung zwischen dem Wort im Nominativ (Subjektswort) und dem Finitum (Prädikatsverb) angesehen. Das erstere galt als dominierend, das letztere als abhängig. Seit einigen Jahrzehnten faßt man diese Beziehung als gegenseitige Zuordnung auf, d.h. als Beziehung, in der beide Konstituenten einander bedingen.

Diese Ansicht vertreten diejenigen Syntaktiker, die im Wesentlichen an die syntaktische Tradition anknüpfen. Zu ihnen gehören z.B., MOSKALSKAJA, SCHMIDT. In bezug auf das Verhaltnis zwischen den Konstituenten des logischen Urteils ist diese Interpretation nicht anzufechten, sie darf aber nicht auf die semantisch-strukturelle Beziehung zwischen den sprachlichen Einheiten, dem Wort im Nominativ und dem finiten Verb, übertragen werden. Vgl.: die verbozentrische Konzeption.

Von der REKTION wird gesprochen, wenn die dominierende Konstituente einen bestimmten Kasus des abhängigen Substantivs oder eine bestimmte Preposition erfordert. In der Valenztheorie wird die REKTION als morpho-syntaktischer Ausdruck der Valenzeigenschaften angesehen.

Unter ANSCHLIESSUNG wird die Anknüpfung der abhängigen Konstituente an die dominierende ohne Benutzung eines morphologischen Kennzeichens verstanden. Als Merkmal der ANSCHLIESSUNG sieht man die Kontaktstellung beider Konstituenten an, vgl.: das Haus DORT/der Tisch RECHTS von der Tiir) usw.

Als BEIORDNUNG (NEBENORDNUNG, KOORDINATION) gilt die Beziehung zwischen den Konstituenten einer Wortreihe, da sie gleichrangig sind: sie bestehen nebeneinander, keine von ihnen kann als nahere Bestimmung der anderen aufgefaßt werden. In der traditionellen Syntax gilt BEIORDNUNG als selbständige Beziehungsart neben der Unterordnung. In Wirklichkeit aber basiert sie in der Wortgruppe auf Unterordnung, denn eine Wortreihe kann erst dann entstehen, wenn ihre Konstituenten in gleicher Weise ihrer gemeinsamen dominierenden Konstituente der betreffenden Wortgruppe untergeordnet sind, vgl.: ein kluges, nettesMadchen/jung und sportlich aussehen/ Max und Moritz fliehen fort usw.




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Дата добавления: 2014-01-05; Просмотров: 4605; Нарушение авторских прав?; Мы поможем в написании вашей работы!


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