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Allgemeines




Vorlesung 14. Paradigmatische Betrachtungsweise in der Syntax

Satzgliedlehre

Neben der strukturellen Interpretation der Beziehungen zwischen den Konstituenten der Wortgruppen wurden diese Beziehungen in der sogenannten Satzgliedlehre semantisch-funktional interpretiert. Den Tragern der Subjekt-Prädikat-Beziehung, da sie allein einen Satz bilden können, wird der Rang seiner Hauptglieder zuerkannt. Alle anderen im Satz vorkommenden Elemente gelten als seine Nebenglieder, die als verschiedenartige Objekte, Adverbiale und Attribute fungieren können. Man betrachtet die Haupt- und die Nebenglieder traditionell in gleicher Weise als Satzglieder. Das darf aber nicht geschehen, weil man sich dabei uber die Tatsache hinwegsetzt, daß die Haupt- und die Nebenglieder in Wirklichkeit auf verschiedener semantischer Basis gewonnen werden. Die Hauptglieder basieren, wie schon mehrmals betont wurde, auf der Struktur des Urteils. Die Nebenglieder beziehen sich dagegen auf die Strukturelemente der im Satz genannten Situation, also auf einer anderen Bedeutungsschicht des Satzes. In diesem Zusammenhang kann auf die Äußerung von N.Ju. SCHWEDOWA hingewiesen werden, daß die Gegenüberstellung von Haupt- und Nebensatzgliedern deshalb unbegrundet ist, weil die letzteren in Wirklichkeit Glieder nicht des Satzes, sondern der Subjekts- oder der Prädikatsgruppe sind. Anscheinend aus ahnlichen Erwagungen wird bald vom ERWEITERTEN PRÄDIKAT /Admoni 1972,236/, bald vom PRÄDIKATSVERBAND /DudenGrammatik 1984, 607 ff./, bald von der PRÄDIKATSGRUPPE /Grundzuge 1981, 224 ff./ gesprochen. In der Konstituentengrammatik nennt man dieses Gebilde VERBALPHRASE.

Die traditionelle Satzgliedlehre, die an sich in dem oben angedeuteten Sinne widerspruchlich ist, diente zunachst lediglich zur semantisch-funktionalen Interpretation der einzelnen Satzelemente, zu ihrem semantisch-funktionalen Etikettieren.

Da die Subjekt-Prädikat-Verbindung als einziges Satzmodell anerkannt war, wurde bis zur letzten Zeit nach den typischen Kombinationen der Haupt- und Nebensatzglieder nicht gefragt. Die möglichen sprachlichen Formen der einzelnen Satzglieder wurden für jedes Satzglied gesondert betrachtet.

 

1. Allgemeines

2. Das Satzparadigma nach E.A.SEDELNIKOW

3. Das Satzparadigma nach N.Ju. SCHWEDOWA

4. Das syntaktische Paradigma nach LI. KOWTUNOWA

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Das Wort PARADIGMA ist vieldeutig. Im philosophischen Wörterbuch von G. KLAUS und M. BUHR sind folgende Bedeutungen angeführt: Beispiel, Muster, Modell, Vorbild. Im Wörterbuch der linguistischen Termini von O.S. ACHMANOWA wird unter PARADIGMA eine assoziative Reihe verstanden. Im Prinzip kann das PARADIGMA auch als KLASSE von in irgendeiner Hinsicht gleichartigen Elementen aufgefaßt werden, vgl. /ЛЭC 1990, 366/.

In der Linguistik ist die Anwendung des Wortes PARADIGMA im Sinne MUSTER in der Morphologie wohl am ältesten. Erst seit einigen Jahrzehnten begann man - als Folge der Entwicklung der modernen Theorie der grammatischen morphologischen Kategorien - das Wort PARADIGMA im Sinne: Gesamtheit von einander gegenübergestellten, gleichartige grammatische Bedeutungen ausdückenden morphologischen Formen zu gebrauchen, vgl. die Auffassung des PARADIGMAS als Existenzform einer grammatischen Kategorie. Heutzutage wird dieser Terminus auch in der Syntax, Phonologie, Lexikologie verwendet.

Die Auffassung des PARADIGMAS als einer assoziativen Reihe ist anscheinend am allgemeinsten. Alle übrigen Begriffsfassungen durften als ihre Variationen angesehen werden. Die notwendige Bedingung für die Postulierung eines PARADIGMAS ist, daß alle zum PARADIGMA zusammenzufassenden Elemente (es sollen mindestens zwei sein) ein und dieselbe invariante Komponente besitzen. Dabei unterscheidet sich jedes solcher Elemente mindestens durch ein individuelles Charakteristikum von den übrigen Elementen des PARADIGMAS.

Im Prinzip kann ein PARADIGMA auf der Basis entweder einer semantischen oder einer formal-grammatischen invarianten Komponente postuliert werden.

Als PARADIGMA der ersten Art kann eine Gesamtheit von Sätzen angesehen werden, die ein und dieselbe Situation unter verschiedenen Blickwinkeln benennen, d. h. die sich in kommunikativ-pragmatischer und formal-grammatischer Hinsicht voneinander unterscheiden, wie z.B.: Wir gehen ins Theater. - Gehen wir ins Theater? -Gehen wir ins Theater! - Wenn wir ins Theater gehen wurden! usw.

Als PARADIGMA der zweiten Art oder als eine assoziative Reihe kann eine Gesamtheit von Lexemen betrachtet werden, die eine bestimmte Position im Satz statteinander besetzen können und dabei dieselbe Kasusform annehmen, vgl. z. B.: Wir waren IM THEATER/IM KINO/IN DER BUCH-HANDLUNG/IN DER MENSA/IM VERLAG/IM WALD usw.

In der Syntaxtheorie bedient man sich des Begriffes PARADIGMA anscheinend seit Anfang 60er Jahre/Moskalskaja 1975, 251/, /Moskalskaja 1983, 243/. Seitdem sind verschiedenartig aufgebaute syntaktische PARADIGMEN in der sprachwissenschaftlichen Literatur dargestellt worden. Die Unterschiede ergeben sich aus dem Prinzip, das der Bildung des einzelnen PARADIGMAS zugrunde gelegt wird. Eine der am allgemeinsten formulierten Definitionen des syntaktischen PARADIGMAS, die DEAN WORT vom Standpunkt der Transformations-grammatik geliefert hat, läutet: das PARADIGMA ist eine Gesamtheit von miteinander korrelierenden syntaktischen Strukturen, die sich mindestens in einem Morphem unterscheiden. Er faßt zu einem PARADIGMA Gebilde zusammen, die ein und dieselbe denotative Bedeutung haben, aber in grammatischer Hinsicht Verschieden sind wie z.B.: Der Junge liest ein Buch (ein einfacher Satz im Aktiv) -Ein Buch wird vom Jungen gelesen (ein einfacher Satz im Passiv) – Der Junge, der ein Buch liest...(ein Substantiv mit einem Attributsatz) — Der ein Buch lesende Junge...(ein Substantiv mit einem partizipialen Attriftut - Das vom Jungen gelesene Buch... (ein Substantiv mit einem partizipialen Attribut, Partizip II) usw. Für dieses PARADIGMA ist kennzeichnend, daß die lexikalen Morpheme konstant bleiben, während die grammatischen PARADIGMEN variieren. Ein PARADIGMA, dem ein etwas anderes Prinzip zugrunde liegt, wurde von T.P. LOMTEW, einem bekannten Russisten, dargelegt. Nach T.P. LOMTEW wird der Satzsinn als konstant angesehen. Variabel sein können zum Unterschied von der Konzeption D. WORTHs nicht nur morphologische Formen, sondern auch Lexeme, wenn sie sich auf Grund ihrer Synonymie durcheinander ersetzen lassen. Erlaubt sind darüber hinaus auch die Änderungen der syntaktischen Struktur selbst, wenn sie tiurch lexikale Ersetzung hervorgerufen werden.

Diejenigen Linguisten, die das morphologische PARADIGMA zum Vorbild haben, formulieren für die Aufstellung der syntaktischen PARADIGMEN strengere Bedingunen. In Anlehnung an den Begriff MORPHOLOGISCHE FORM definieren sie das syntaktische PARADIGMA als System von SATZFORMEN. So verfahren z. B. E.A.SEDELNIKOW.

Obwohl die eben erwähnten Linguisten schreiben, daß sie sich an die oben angegebene Definition des SYNTAKTISCHEN PARADIGMAS halten, zählen sie PARADIGMEN auf, die sich in dieser oder jener Hinsicht voneinander unterscheiden. Die bestehenden Unterschiede ergeben sich aus den differierenden Auffassungen des Satzes und der Satzform, vor allem aber daraus, welche Satzparameter beim Aufstellen der PARADIGMEN berücksichtigt werden.

 




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Дата добавления: 2014-01-05; Просмотров: 1368; Нарушение авторских прав?; Мы поможем в написании вашей работы!


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