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Konsonantismus
Ablaut Von drei Arten des Vokalwandels der deutschen Gegenwartssprache ist der Ablaut die älteste. Der Ablaut ist der Wandel des Stammvokals bei der Wort- und Formenbildung in den Wörtern, die sich in der ethymologischen Zusammenhang befinden. Die Ursache des Ablauts sucht man in den Qualitätsveränderungen der Betonnung. Er ist allen germanischen Sprachen eigen und hat seinen Ursprung im Indoeuropäischen, vgl. im Ukrainischen нести — ніс — ноша, везти-віз-возити). Man unterscheidet zwei Arten des Ablauts: a) Qualitativer Ablaut (Abtönung) Hierbei ändert sich die Qualität eines Vokals. Die Artikulationsstelle des Vokals verschiebt sich. Der Vokal wird bald vorn, bald hinten gebildet: i – a; e – o u.a. lat. tego – toga b) Quantitativer Ablaut (Abstufung der Vokaldauer) Hierbei ändert sich die Qualität (Aussprachedauer) eines Vokals. Der Vokal kann normal als kurzer Vokal realisierte werden, kann gedehnt werden oder bei Unbetontheit bis zum völligen Schwund verkürzt werden. Damit unterscheidet man 3 Stufen des Ablauts: 1. Vollstufe (Normalstufe): der Vokal wird kurz: ahd. r î tan – r i tt 2. Dehnstufe: der Vokal wird lang ahd. nam – nâmum 3. Nullstufe (Schwundstufe): ohne Vokal ukr. беру – брав Diese quantitative Veränderung ist wahrscheinlich eine Wirkung der dynamischen Komponente des freien Wortakzentes. Eine besondere Art des Ablauts ergibt sich, wenn die ide. Halbvokale i und u oder Konsonanten m, n, l, r zu den ablautenden e und o hinzutreten.
Aus der Verbindungen mit den Halbvokalen erhalten wir in der Vollstufe Diphthonge:
In den Nullstufe werden diese Halbvokale als Vollvokale auftreten.
Erklärung: 1. ei > î (s. Lautwandel in der vorliterarischen Zeit)
3. germ. Ø + i > î 3. germ. Ø + i > î got. steigan - staig - stigum - giscriban got. steigan - staig - stigum - giscriban Der Ablaut spielt eine grosse Rolle bei der Bildung der Zeitformen der starken Verben. I. ahd. scriban - screib - scribum - giscriban II. biogan - baug - bugum - gibogan III. werdan - ward - wurtum - wortan Der Ablaut ist auch ein Wortbildungsmittel, z.B. ahd. hano " Hahn"- " huon " " Huhn ", auch im Suffix: Nibelungen - Karolingen. Vokalharmonie (Brechung) Ein anderer Vokalwechsel ist Vokalharmonie. Vokalharmonie, auch Brechung genannt, ist die Hebung bzw. Senkung der Stammsilbenvokale unter dem Einfluß der Vokale der nachfolgenden Silben, also; eine regressive Assimilation. Sie war allen altgermanischen Sprachen eigen.
Hebung Die Hebung des e zu i geschah durch Einwirkung der Vokale der hohen Zungenlage i oder j der folgenden Silbe und vor n + Konsonant: germ. e > i vor ij,u, Nasal+Konsonant j in der Folgesilbe lat. ventus — ae., as. wind, ahd. wint 'Wind' ahd. erda 'Erde' — ahd. irdisc 'irdisch'
Senkung Die Senkung des Phonems i zu e geschah vor dem Vokal der tiefen Zungenlage a: lat. piper — ahd. pfeffar 'Pfeffer' lat. sinapis — as. senep 'Senf' germ. i > e vor a,e,o in der Folgesilbe Die Senkung i > e vollzog sich aber nicht regelmäßig. Unter ähnlichen Positionsbedingungen vollzog sich der Wechsel von o und u: germ. u > o vor a, e, o in der Folgesilbe ahd. helfan—half — hulfum — giholfan 'helfen', wo die Formen hulfum — giholfan je nach dem Vokal der folgenden Silbe den Wechsel o — u haben. aber vor Nasalverbindung mm, mb, nn, nd findan — findu fundum — gefundan Der Diphthong eu wurde zu eo, io vor a, e, o der folgenden Silbe gesenkt und zu iu vor i(j), u der folgenden Silbe gehoben; germ. eu > eo, io vor a,e,o in der Folgesilbe ide. * teuta — ahd. deota germ. * beutan — ahd. beotan germ. eu > iu vor i,j,u in der Folgesilbe ahd. beogan, biogan 'biegen' — Präs. Sg. 1. biugu, 2. biugis(t), 3. biugit. In der deutschen Gegenwartssprache lebt die Vokalharmonie im Wechsel der Vokale e/i fort. Vgl. das Präsens starker Verben: ich gebe — du gibst, er gibt. Vgl. auch in der Wortbildung: Erde — irdisch, Berg — gebirgig, Feld — Gefilde. Die Brechung enstand vermutlich im I. Jh. n.Chr. und war in der ahd. Periode schon eine historische Erscheinung, d.h. sie trat nicht in allen Fällen ein: geholfan, geworfan aber gibuntan, funtan (gefunden) Der i-Umlaut (Primärumlaut) Ein so zusagen lebendiger Vokalwechsel war im Ahd. der Umlaut. Das ist wie auch die Brechung ein assimilatorischer Vokalwandel, noch eine Art der Vokalharmonie. Der Umlaut war allen germanischen Sprachen eigen. Diese Erscheinung entwickelte sich in allen germanischen Sprachen im 8.Jh. Der Umlaut entsteht unter dem Einfluß des i oder j der folgenden Silbe. Seine Wirkung besteht darin, daß die Vokale der mittleren und hinteren Reihe palatalisiert, d. h. in Vokale der vorderen Reihe verwandelt werden. In der ahd. Zeit wurde nur das kurze a vor i (j) der folgenden Silbe zu e umgelautet (Primärumlaut): ahd. gast — Pl. gesti 'Gast — Gäste' ahd. alt— Komp. eltiro'— Superl. eltisto 'alt — älter — am ältesten' Der Umlaut a > e hatte in der althochdeutschen Zeit noch mehrere Ausnahmen: a wurde nicht umgelautet: ahd. mäht — mähtig (vgl. Macht — mächtig) ahd. wachsan — wahsit (vgl. wachsen — wächst) In den oberdeutschen Territorialdialekten trat der Umlaut auch vor h, r + Konsonant, l +- Konsonant nicht ein: ahd. (fr., obd.) slahan — fr. slehit, obd. slahit (vgl. schlagen — schlägt) ahd. (fr., obd.) stark — fr. sterkiro, obd. starchiro (vgl. stark —stärker) Der Umlaut fehlte oft vor -l, -in, -lin, -nissi, z. B. ahd. magad — Diminutiv magatin 'Magd — Mägdlein', tag — tagalîn 'Tag — täglich'. Die meisten Umlauthinderungen wurden zu Beginn der mittelhochdeutschen Periode beseitigt, so daß seit dem 12. Jh. auch hier der Umlaut eintritt. Er wurde als ä bezeichnet (der sog. Sekundärumlaut): mähtig, wähset, mägede u. a. Seit dem Ausgang des 10. Jh. wurde der Umlaut des langen u orthographisch bezeichnet. Er wurde iu geschrieben: ahd. hus — PI. hûsir, seitdem 11. Jh. hiusir 'Haus — Häuser ‘.
Die althochdeutsche Lautverschiebung Die ahd. Lautverschiebung, auch die 2. Lautverschiebung genannt, ist in ahd. Zeit die wichtigste Erscheinung im Bereich des Konsonantismus. Sie unterscheidet das Konsonantensystem des Hochdeutschen von dem des Niederdeutschen und aller anderen germ. Sprachen. Die ahd. Lautverschiebung hatte nachhaltige Bedeutung, indem sie die Eigenart des deutschen literatursprachlichen Konsonantismus prägte. An dieser Lautverschiebung nahmen 2 Gruppen von Konsonanten teil: stimmlose germanische p, t, k (ide. b, d, g) stimmhafte germanische b, d, g (ide. bh, dh, gh) 1) die stl. germ. p, t, k wurden im In- und Auslaut des Wortes nach einem Vokal zu den stl. Reibelauten ff/f, zz/z, hh/h p > ff/f t > ƷƷ /Ʒ k > hh/h got. slepan — ahd. slafan got. scip — ahd. skif (Schiff) as. fot — ahd. fuoz (Fuß) as. etan — ahd. ezzan (essen) got. makon — ahd. mahhon Diese Lautverschiebung umfaßte alle ahd. Territorialdialekte. Die Grenze zwischen den Hochdeutschen und Niederdeutschen geht von Düsseldorf am Rhein durch Magdeburg an der Elbe bis Frankfurt an der Oder. Diese Grenze ist die sogenannte Benrather Linie und wurde nach dem Ort Benrath genannt. 2) Die germ. stl. Verschlußlaute (Tenues) p, t, k wurden im Anlaut des Wortes, in der Gemination (Verdoppelung) von Konsonanten, im In- und Auslaut nach l, r, m, n zu pf, (t)z, kch p > pf t > (t)z k > (k)ch Diese Lautverschiebung umfaßt nicht alle ahd. Territorialdialekte. Sie bildet einige Stufen in der Verbreitung vom Süden nach Norden. t > (t)z as. tunga — ahd. tzunga (Zunge) as. herta — ahd. hertza (Herz) Diese Erscheinung umfaßt alle ahd Territorialdialekte. Unverschoben bleibt t in den Verbindungen tr, ht, ft, st) p > pf lat. piper — ahd. pfeffar as. appul — ahd. apful as. pund — ahd. pfund Diese Erscheinung kann man nur im Alemannischen, Bairischen und Ostfränkischen finden. k > (k)ch as. korn — ahd. kchorn (Korn) as. wekkian — ahd. wekchen Dieser Übergang fand nur im oberdeutschen Gebiet statt: Alemannisch, Bairisch und Ostfränkisch. 3) Die germ. sth. Reibelaute (Medien) wurden zu den Verschlußlauten b, d, g im Oberdeutschen aber verhärten sie sich zu den stl. Verschlußlauten p, t, k. vorahd. b > p (Bair., Alem) as. burg — bair. purc (Burg) vorahd. g > k (Bair., Alem) as. geban — bair. kepan (geben) Die Verschiebung b, d > p, t war nur dem Bairischen und Alemannischen eigen. Nur die Verschiebung von d > t fand auch im Ostfränkischen statt. as. drinkan — ahd. trinkan (trinken) as. biddian — ahd. bitten Der Ausgangspunkt der ahd. Lautverschiebung ist immer noch nicht vollständig geklärt. Beträchtliche Schwierigkeiten stellt auch die Datierung der ahd. Lautverschiebung dar. Jedenfalls neigt man dazu, das 6. Jh. als Beginn der ahd. Lautverschiebung anzusetzen. Entwicklung des germanischen p im Althochdeutschen Germ. Þ (got. Þ, as. th, d) wandelt sich im Laufe des Althochdeutschen zu d (über đ). Die Verschiebung von p >d (über đ) ist auf dem gesamten deutschen Sprachgebiet erfolgt, auch im Norddeutschen. germ. Þ > th\dh > ahd. d got. Þreis — as.thri, engl. tree — ahd. dhri, drî (drei) got. airÞa — as. ertha, ahd. ertha, erda (Erde) Der Lautbestand in der deutschen Literatursprache. Die deutsche Literatursprache hat die 2.Lautverschiebung in folgendem Umfang aufgenommen: p, t, k > ff/f, ƷƷ / Ʒ, hh/h im In- und Auslaut nach einem Vokal p, t > pf, (t)z im Auslaut nach einem Konsonanten und bei der Konsonantenverdoppelung (k > kch) bleibt aus d > t (b, g > p, k) bleiben aus Die 2. Lautverschiebung hatte nachhaltige Bedeutung für die Herauskristalisierung des Althochdeutschen. Sie vertiefte die Unterschiede in den phonologischen Systemen des Oberdeutschen und des Niederdeutschen. Das Niederdeutsche bewahrt somit den alten gemeingermanischen Konsonantenbestand, wie auch das Englische, Niederländische u.a. germ. Sprachen. Die westgermanische Gemination (Konsonantenverdoppelung) Das ist die Verdoppelung eines Konsonanten durch das folgende j. In dieser Stellung konnten alle einfachen Konsonanten (außer r) nach dem kurzen Vokal verdoppelt werden. got. bidjan >as. biddian, ahd. bittan got. satjan > as. settian, ahd. sezzen Im Ahd. ist, wie Beispiele zeigen, das j schon verschwunden. Selten ist noch j als e erhalten geblieben (in den Verben). Die Gemination tritt auch bei der Deklination der Substantive der ja- und jo-Stämme auf: mask.ahd. hrucki (got. hrukji) Rücken fem. Ahd. hella (got. halja) Hölle Die Gemination konnte auch vor Nasalen m, n, vor Liquiden r, l und vor w erfolgen. got. akrs — ahd. akkar Gemination durch Assimilation. Damit ist die Verdoppelung der Konsonanten l, m, n, s gemeint und bereits im Urgermanischen stattfindet. Diese Geminazen werden als vorhistorische Assimilation erklärt: ln > ll nw > nn got. namnjan > ahd. nemnen, nennen Andere phonetische Neuerungen 1) Bereits im Germanischen verschwand der Nasal n vor h, wodurch der vorhandene kurze Vokal der Stammsilbe zunächst nasaliert (z.B. a) und später gedehnt wurde. So entstanden die ahd. Präteritformen. brahta < germ. *branhta (brachte) dahta < germ. *panhta (dachte) 2) Im Süden des deutschen Sprachraums verschwinden die germ. anlautenden w (vor l, r) und h (vor l, r, n, w) got. wrikan — ahd. rehhan (rächen) got. hring — ahd. ring (Ring) Später dringt diese Erscheinung in den Norden vor, das w aber behält hier seine Stellung. Der grammatische Wechsel ( s. der gr. Wechsel im Urgermanischen) Den germ. Gegenüberstellungen f/b, Þ/d, h/g, s/r entsprechen nach der 2. Lautverschiebung die korrelativen Paare f/b, d/t, h/g, s/r. Das letzte Paar hat seine gegenwärtige Gestalt infolge des sogenannten Rhotazismus (s > z > r) angenommen. Die Spuren des grammatischen Wechsels sind besonders gut im Paradigma des ahd. starken Verbs ausgeprägt. heffen — huobun werdan — wurtun ziohan — gizogan was — warun Sie kommen auch in der Wortbildung vor: snidan — snitari (schneiden — Schnitter) Der Konsonantenbestand Das System des ahd. Konsonantismus bietet nach der zweiten Lautverschiebung folgende Laute: - stimmlose Verschlußlaute (Tenues) (Explosivlaute) p, t, k, k - stimmhafte Verschlußlaute b, d, g, - stimmlose Reibelaute (Frikativlaute) f(ff), z (zz), hh, ch (Ach-Laut) - stimmhaften Reibelaut th - Affrikaten pf, z [tz], kch - Liquiden l, r - Nasale m, n - Halbvokale w [engl. w] - Spirants h
Дата добавления: 2014-01-06; Просмотров: 1553; Нарушение авторских прав?; Мы поможем в написании вашей работы! Нам важно ваше мнение! Был ли полезен опубликованный материал? Да | Нет |